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Sonderdezernat K1

Besetzung

Arnold Marofski Gert Günther Hoffmann
(Staffel 1-4)
Kurt Diekmann Hubert Suschka
(Staffel 1-4)
Theodor Beer Peter Lakenmacher
(Staffel 1-3)
Oliver Stüben Hermann Treusch
(Staffel 1)
Eberhard Seidel Claus Ringer
(Staffel 2-4)
Robert Hahn Horst Janson
(Staffel 5)

kompletter Aufnahmestab

Autoren Maria Matray (Staffel 1-2)
Answald Krüger
(Staffel 1-2)
Harald Vock
(Staffel 3-4)
Serienidee Maria Matray
Answald Krüger
Harald Vock
Titelmusik Martin Böttcher
Musik Martin Böttcher
Frank Duval
Friedrich Scholz
Kamera Frank A. Banuscher
Bernd Eismann
Ernst W. Kalinke
Niels-Peter Mahlau
Hans-Joachim Theuerkauf
Wolfgang Treu
Kameraassistenz Harald Adamus
Fritz Baader
Peter Douven
Detlef Hauser
Hans-Uwe Lutter
Rainer Stuhlmacher
Hartmut Zingel
Schnitt Karin Baumhöfner
Irene Brunhöver
Evelyn Charissé
Anja Cox
Ilona Donges
Inge Drestler
Elke Düring
Andrea Feldtmann
Susanne Hart
Helmut Mittelstädt
Heide Kirchner
Wolfgang Skerhutt
Marion Vogtländer
Anja Wilken
Bildtechnik Lothar Müssig
Dietrich Obytz
Horst Plath
W
infried Staschau
Ton Günter Beckmann
Günter Bock
Horst Faahs
Jürgen P. P. Meissner
Wolfgang Schmeiss
Peter Sonntag
Werner Stumpf
Richard Vogelsang
Aufnahmeleitung Gerald Goetze
Burckhard Günter
Jan–Michael Herzog
Hans-Stefan Heyne
Arno Hildebrandt
Hans-Jürgen Kreter

Robert Lange
Rainer Milker
Rolf-Peter Schwarz
Volker Stahlhut
Norbert Vojta
Gerd Wolpers
Regieassistenz Wilfried Dotzel
Eva Ebner
Detlev Eckstein
Michael Kiesselbach
Hans-Jürgen Kreter
Wieland Liebske
Ingrid Mertner
Michael Meyer
Sigi Rothemund
Ingrid Steinlechner
Gudrun Vöge
Peter Weissflog
Gaby Werth
Maske Gertraude Abazovic
Radovan Abazovic
Marga Bergschmidt
Regina Dwars
Fred Heilmann
Elke Lohmann
Karin Patschke
Astrid Richter
Helga Wittig
Kostüme Brigitte Barthe
Dore Clemens
Brigitte Helck
Hans-Joachim Kühl
Sigrid Nasarski
Regina Troester
Ingeborg Wolf
Szenenbild Helmut Ahrends
Dorit Böttcher
Gonsela Beatrix Dahlke
Herbert Eichendorff
Anne Hagedard
Jochen Krumpeter
Georg Mühleisen
Martin Mövius
Brigitte Morin
Wolf-Rüdiger Pfingsten
Lorenz Withalm
Produktionsleitung Burckhard Günter
Fred Otto
Wilhelm Wagner
Produktion Harald Vock
Regie Helmuth Ashley
Michael Braun
Lutz Büscher
Oswald Döpke
Dietrich Haugk
Eberhard Itzenplitz
Imo Moszkowicz
Eberhard Pieper
Hans Quest
Peter Schulze–Rohr
Hans Dieter Schwarze
Alfred Weidenmann
hergestellt im Studio Hamburg
Eine Sendung des NDR

Sonstiges

Folgen 23
Staffeln 4 (3 x 6 Folgen, 1 x 5 Folgen)
Dauer 60 Min. ca. (Staffel 1-3)
70-90 Min. (Staffel 4)

Die Beamten des Sonderdezernats K1, die in Kapitalverbrechen wie Mord, Erpressung oder Totschlag ermittelten, gingen zwischen 1972 und 1981 insgesamt 23mal in Hamburg auf Ganovenjagd. In jeder Episode werden die Ermittler kurz durch eine Offstimme vorgestellt. In Staffel 1 lautet der Originalton so: „Arnold Matofski (Gert Günter Hoffmann, damals 43), Kriminalobermeister: verheiratet, zwei Kinder, vor ein paar Jahren hat ihm ein Bankräuber bei einem Überfall das linke Handgelenk durchschossen. Auf Grund einer Sondergenehmigung weiter im Dienst. Kriminalhauptmeister Kurt Diekmann (Hubert Suschka, damals 47), verheiratet, ein Kind, trotz guter kriminalistischer Fähigkeiten hat er mit dem Sprung in die gehobene Laufbahn nie Glück gehabt. Kriminalobermeister Theodor Beer (Peter Lakenmacher, damals 30), von seinen Kollegen "Teddybär" genannt, nicht nur glücklich, sondern auch wohlhabend verheiratet. Keine Kinder. Seine Frau ist Inhaberin von zwei gutgehenden Frisiersalons im Zentrum der Stadt. Oliver Stüben (Hermann Treusch, damals 34 Jahre alt), Junggeselle, jüngster im Sonderdezernat K1, studierte ein paar Semester Jura, hat gute Aussichten jüngster Polizeirat des Hauses zu werden“.
Hermann Treusch (Serienrolle Oliver Stüben) verließ das Quartett nach der 1. Staffel, Claus Ringer nahm seinen Platz ein. In der 4. Staffel kam es noch einmal zu einem Rollenwechsel, da stieß nämlich Horst Janson zum Team des Sonderdezernats K1 hinzu.
Es wurden drei Staffeln à 6 Folgen gedreht. Die vierte, letzte Staffel umfasste ursprünglich auch sechs Folgen, von denen aber nur fünf gedreht wurden. Die sechste Folge der Staffel mit dem Titel "Tod eines Schaustellers" wurde nicht mehr realisiert. Erst 1984 wurde das Drehbuch von Produzent Harald Vock als TV-Film mit anderen Darstellern unter der Regie von Dietrich Haugk verwirklicht. Die Rollen der vier Ermittler wurden hier von Karl-Heinz Vosgerau, Hans-Helmut Dickow, Michael Schottenberg und Michael Boettge übernommen.
„Sonderdezernat K1“ entstand im Fahrwasser der erfolgreichen ZDF-Serie „Der Kommissar“ und war bewusst als Kontrast dazu geplant, allerdings nicht als „Anti“-Kommissar. Im Gegensatz zu den fiktiven Storys des Münchner Kommissar Kellers handelte es sich bei den Geschichten, mit denen sich das SK1 beschäftigte, um an der Realität inspirierte Fälle. Die beiden renommierten Krimi-Drehbuchautoren Maria Matray und Answald Krüger haben sich in Vorbereitung auf die Arbeit längere Zeit mit Kriminalbeamten unterhalten und sie bei ihrer Tätigkeit begleitet. Wichtig war den Machern mit der Illusion aufzuräumen, dass der ermittelnde Kommissar ein gottähnliches Wesen sei und sein Assistent nur Stichwortgeber. Es gibt keine autoritäre Vaterfigur und auch keine versteckten Moralanwandlungen. Die Fälle sollten real, die Ermittler glaubwürdig sein. Die ärgsten Fehler im Drehbuch wurden in enger Zusammenarbeit mit einem Hamburger Kriminalbeamten ausgemerzt, um immer im Rahmen der Realität zu bleiben. Der Beamte war schließlich auch im Atelier bei den Dreharbeiten anwesend, um – wenn nötig – Amtshilfe zu leisten. Anfang 1971 begleiteten die Autoren Krüger und Matray mehrere Wochen Lang die hanseatische Kriminalpolizei, gingen mit den Beamten von der „Sitte“ mit und schauten den Sachbearbeitern der Fahndungskartei über den Rücken. Die Autoren äußerten sich in der damaligen Presse in einem Interview mit Jörn Kluth dazu wie folgt: „Wir wollen Fälle, die nicht auf dem Mond passieren. Wir wollen wissen, wie der technische Apparat aussieht. Der Papierkram und der Schreibtisch, an dem doch der eigentliche Kommissar tagaus, tagein sitzt. Und was wir dabei erlebten, war abenteuerlich genug. So überstanden wir unter anderem mehrere Schlägereien, wurden Zeuge eines Mordversuchs und stießen schließlich auf einen Zuhälter, der seinem Mädchen in den Bauch trat und auf diese Weise ihr Kind abzutreiben versuchte." Zur Viererkonstellation und zur Dramaturgie der Serie erklärte Answald Krüger in einem anderen Presseinterview: „Immer wieder bat man mich: "Zeigt doch endlich, wie wir wirklich arbeiten! Schreibt mal etwas über uns Sachbearbeiter, lasst nicht nur Kommissare das große Sagen haben. Die eigentliche Arbeit leisten doch wir!". Darum haben wir Autoren diese Krimireihe den Sachbearbeitern gewidmet, die im Team an ihre Aufgaben herangehen. Tatsächlich arbeiten meistens vier zusammen, drei im Außendienst, einer hinter dem Schreibtisch". Und weiter: "K1 bedeutet Kapitalverbrechen. Es kam uns darauf an, nicht nur Mordfälle zu zeigen, sondern auch Verbrechen wie Raub, Totschlag, Erpressung oder Brandstiftung abzuhandeln. Neben der 'Feuerwehr' - so heißen die Sachbearbeiter im Slang - gibt es noch eine heimliche Hauptrolle in der neuen Serie. Der Weltstadt Hamburg gilt meine ganz große Liebeserklärung. Nirgendwo anders könnten diese Geschichten spielen. Mich hat die Atmosphäre am Hafen, in Fabriken und auf dem Großmarkt unglaublich fasziniert. Hamburg ist deshalb das 'Markenzeichen' aller Krimi-Geschichten, die die vier Sachbearbeiter vom "Sonderdezernat K 1" erleben“. Answald Krüger erklärte in einem weiteren Presseinterview Folgendes: „Wir haben uns bemüht, diese im lokalen Milieu rein Hamburger Serie so dokumentarisch wie möglich aufzuziehen. Unsere Kommissare sind Sachbearbeitet und haben nichts gemeinsam mit dem göttergleichen Ode".
Die Sonderermittlergruppe SK1 orientiert sich an einer realen Abteilung, die in Hamburg „Sonderfahndung“ genannt wurde. Dabei handelte es sich um eine eigenständige Abteilung, die im Auftrag der jeweiligen Fachdezernate bestimmte Aufgaben übernahm. Allerdings bestand diese Abteilung in Realität aus ca. 30 Ermittlern.
Nach Beendigung der ersten Staffel von sechs Folgen herrschte allseits Unverständnis darüber, warum die Reihe nicht weiterproduziert wurde, immerhin hatten die Folgen doch rund 60% Einschaltquote erzielt (andere Quellen: 53,5%). Harald Vock, zuständiger NDR-Produzent der Serie, erklärte damals, dass dies aus Geldgründen geschah und es für den Sender billiger käme, billige amerikanische Krimis einzukaufen. Während das ZDF, das zunächst auch nur sechs Folgen vom „Kommissar“ geplant hatte, diesen sofort weiterproduzieren ließ, konnte die ARD auf Grund ihrer komplizierten Strukturen nach dem Erfolg des Sonderdezernats nicht sofort mithalten. Erst nach eineinhalb Jahren war genügend Budget da, um die Serie mit sechs weiteren Folgen fortzusetzen. Zunächst war dies aber gar nicht geplant. Produzent Harald Vock äußerte sich damals dazu wie folgt: „Als wir wegen der zu hohen Produktionskosten aufhören wollten, hagelte es Zuschauerproteste. Der Erfolg dieser Serie geht deutlich aufs Konto der vier Kerle und auf den authentischen Background der Geschichten, die von den sachkundigen Autoren Maria Matray und Answald Krüger geschrieben wurden.“
Ein KO-Schlag machte während der Dreharbeiten zur zweiten Staffel Schlagzeilen: der damals 49jährige Hubert Suschka, so vermeldete die Presse, streckte seinen Kollegen Gert Günther Hoffmann nach einem anstrengenden Drehtag, an dem 10 Seiten Drehbuch heruntergekurbelt wurden, nieder, weil dieser über eine Textpassage „diskutieren“ wollte. Suschka erklärte damals: "Abends, nach einem anstrengendem Drehtag, muss man mit mir sehr vorsichtig umgehen. Quatscht mich dann einer dämlich an, bekommt er umgehend die passende Antwort". Auch bei Presseterminen stellte er sich manchmal quer, verweigerte Fotografien mit der Begründung, er sei kein Glamour-Girl.
Im Gegensatz zu amerikanischen Serien von damals à la Die Straßen von San Francisco und Canon enthielten deutsche Serien wie Sonderdezernat K1 wenig Action. Regisseur Peter Schulze-Rohr, der die Episode Kein Feuer ohne Rauch inszenierte, erklärte in einem Interview zur Serie warum: „Action geschieht bei uns am Schneidetisch. Auch wenn ich die Kommissare nur spazieren gehen lasse, kann ich durch geschickte Schnitte immer noch Spannung erzeugen“.
Nach dem Tod des Autoren Answald Krüger im Jahr 1977, der mit Maria Matray die ersten zwölf Fälle recherchiert und verfasst hatte, übernahm für die restlichen zwei Staffeln der für die Produktion verantwortliche Harald Vock die Drehbücher. Harald Vock (1925-1998) war ein Multitalent. Seit 1955 war er Unterhaltungschef beim NDR Fernsehen, erste journalistische Erfahrungen sammelte er nach dem Krieg als Polizeireporter. Dieses Wissen ließ er immer wieder in seiner Bücher einfließen, so stammt auch der allererste deutsche Krimimehrteiler „Gesucht wird Mörder X“ von 1959 aus seiner Feder. Nach der 4. Staffel von „Sonderdezernat K1“ wurde auch noch länger über eine fünfte Staffel nachgedacht. Nach dem Tod des Hauptdarstellers Hubert Suschka im Jahr 1986 entschloss man sich dann aber, eine neue Serie zu kreieren, die in ihrer Anlage dem Sonderdezernat K1 sehr ähnelte. Harald Vock schrieb fast alle Drehbücher zur von 1988 bis 2001 produzierten ARD-Reihe „Die Männer vom K3“, in der ebenfalls vier Kommissare in Hamburg ermittelten. Als Regisseur drehte Vock auch seichtere Komödien mit Roy Black und Uschi Glas, Georg Thomalla und Peter Weck. Für sein Drehbuch zur SK1-Folge „Die Rache eines V-Mannes“ erhielt er den Goldenen Gong. Das Buch arbeitete er 1984 zu einem Roman um. Es erschien unter dem Titel „Der V-Mann“ im Heyne-Verlag. Noch im hohen Alter strotzte Vock voll Schaffenskraft, so kreierte er auch die erfolgreichen Serien „Im Namen des Gesetzes“ und „Küstenwache“ mit.
Markenzeichen seiner Produktionen waren erstklassige, bekannte und beliebte Schauspieler und so tummelt sich im Sonderdezernat K1 die Crème de la Crème deutschsprachiger Schauspielkunst: René Deltgen, Günter Strack, Paul Dahlke, Judy Winter, Claus Theo Gärtner, Horst Frank, Claus Biederstaedt, Volker Lechtenbrink,  Gisela Trowe, Uwe Dallmeier, Günter Mack, Peer Schmidt, Horst Bollmann, Karin Baal, Edith Heerdegen, Bruno Hübner, Wolf Roth, Doris Kunstmann – um nur einige zu nennen.
Auch hinter der Kamera arbeiteten Vollprofis, so durften nur ausgewählte Regisseure die Fälle inszenieren. Die kongeniale Titelmusik schrieb Martin Böttcher. Sie erschien auf diversen Tonträgern und wurde später sogar nochmal in einem Werbespot verwendet.
Die vierte Staffel sollte wie üblich auch sechs Folgen umfassen.  Das Drehbuch "Tod eines Schaustellers" sollte daher ursprünglich als 24. Episode der Krimiserie 1981 produziert werden. Nachdem es nicht dazu kam, entstand 1984 ein eigenständiger Fernsehkrimi, in dem die Rollen der vier Ermittler durch neue Kommissare ersetzt wurden. Der Regisseur des Films, Dietrich Haugk, inszenierte übrigens bereits die 22. und 23. Episode des Sonderdezernats. Karl Heinz Vosgerau Hans-Helmut Dickow als Ermittler sind ein gelungener Ersatz für die ursprünglich geplanten Sonderdezernat K1-Ermittler Gert Günther Hoffmann und Hubert Suschka. Die Rummelplatzszenen wurden übrigens nicht in Hamburg, sondern mangels Dreherlaubnis, im Wiener Prater gedreht.

Persönliche Besprechung der Reihe

SONDERDEZERNAT K1
23teilige Krimiserie (+ 1 Film ohne Ermittler) nach einer Idee von Answald Krüger, Maria Matray und Harald Vock
BRD 1972-1982
mit Hubert Suschka und Gert Günther Hoffmann
Musik: Martin Böttcher
Produzent: Harald Vock für NDR
Regisseure (alphabetisch): Helmuth Ashley, Michael Braun, Lutz Büscher, Oswald Döpke, Dietrich Haugk, Eberhard Itzenplitz, Imo Moszkowicz, Eberhard Pieper, Hans Quest, Peter Schulze–Rohr, Hans Dieter Schwarze, Alfred Weidenmann

Da mit den Straßenfeger-Boxen 31 und 32 nun endlich für jedermann die bisher nur sehr sporadisch - weil in den letzten Jahren wenig und wenn dann nur teilweise wiederholt - bekannte ARD-Krimiserie zugänglich ist, hierzu Bewertungen sämtlicher Episoden (bitte die einzelnen Episodentitel unten anklicken!)
Sonderdezernat K1
orientiert sich an tatsächlichen Fällen und widmet sich vor allem in Staffel 1 und 2, die von Maria Matray und Answald Krüger geschrieben wurden, anderen Verbrechen als Mord. Die Serie wurde bewusst als Konkurrenz zum Kommissar von Harald Vock für den NDR produziert und weist ähnlich wie das ZDF-Produkt zahlreiche deutsche Kino- und Fernsehstars in Gastrollen auf, darunter René Deltgen, Günter Strack, Paul Dahlke, Judy Winter, Wolfgang Kieling, Claus Theo Gärtner, Horst Frank, Claus Biederstaedt, Volker Lechtenbrink, Gisela Trowe, Uwe Dallmeier, Günter Mack, Peer Schmidt, Horst Bollmann, Karin Baal, Edith Heerdegen, Bruno Hübner, Wolf Roth, Doris Kunstmann u. v. a.
Die coole Titelmusik stammt von Martin Böttcher, der bis auf 3 Folgen auch zu allen anderen Episoden den Soundtrack lieferte und das Thema immer wieder variierte und auch - wie gewohnt - andere seiner Filmmusiken darin verwertete, darunter das bekannte "Willi wird das Kind schon schaukeln"-Thema oder einen Track aus "Ich schlafe mit meinem Mörder".
Insgesamt recht gelungene Krimispannung mit norddeutschem Flair und von tollen Regisseuren (darunter Helmuth Ashley, Alfred Weidenmann, Dietrich Haugk, Hans Quest und Michael Braun). Die Ermittler erscheinen bewusst als 08/15-Figuren, vor allem Hubert Suschka als Kurt Diekmann ist gewollt unsympathsich und knallhart und deshalb für manche wohl etwas gewöhnungsbedürftig.
Ich persönlich favorisiere grundsätzlich die 3. und 4. Staffel, da hier Harald Vock - ein viel zu wenig beachteter Meister des Kriminalfilms (profiliert sich noch mehr in der Nachfolgeserie Die Männer von K3 (ebenfalls mit vielen Promis))- selbst die Drehbücher schrieb.

Der Schlusskommentar
Ganz kurzes Fazit: diese Sendereihe konnte mit dem Kommissar und später dann auch mit den Nachfolgern Derrick und Der Alte allemal mithalten!

Produzent Harald Vock, der im Gegensatz zu Helmut Ringelmann jedesmal mit großen finanziellen Schwierigkeiten zur Finanzierung einer weiteren Staffel konfrontiert war, hat ein einfaches Rezept verfolgt:
• sehr gute Bücher (von Answald Krüger, Maria Matray, Harald Vock)
• ausgezeichnete Darsteller (siehe unten)
• vorzügliche und profilierte Regisseure (u. a. Alfred Weidenmann, Hans Quest, Dietrich Haugk, Helmuth Ashley, Michael Braun)
Mit diesem Konzept fuhr auch Ringelmann Einschaltquotenrekorde ein und auch beim SK1 ging das auf. Dass es „nur“ 23 Folgen gibt, ist im Nachhinein auch gar kein Nachteil. Dadurch, dass alle 2-3 Jahre nur 6 Folgen gedreht wurden, konnte man intensiver an den Büchern feilen und sich besser um geeignete Besetzungen kümmern. Zwar verfolgten die ersten beiden Staffeln, die vom Autorenpaar Maria Matray/ Answald Krüger verfasst wurden, noch die Ambition, die Arbeit der Sachbearbeiter darzustellen, aber schon bei Folge 1 war trotz allem Realismuses klar: das ist einfach „nur“ ein gutgemachter Krimi! Als Harald Vock ab Staffel 3 das Zepter bei den Büchern übernahm, wurden die Geschichten noch spannender, noch durchdachter, noch kriminalistischer. Das ist zwar selten bei Serien der Fall, gilt aber für SK1 besonders und macht diese Serie daher auch so sehenswert. Ich präferiere übrigens – wie schon mehrfach erwähnt – Staffel 3 und 4, möchte aber natürlich die ersten beiden Staffeln nicht missen. Tüpfelchen auf dem I ist zudem der fast zu allen Folgen beigesteuerte Soundtrack von Martin Böttcher. Die Besetzung der vier Kommissare ist in allen Staffeln durchwegs gelungen, der ruppige Hubert Suschka und der sanftere Gert Günther Hoffmann als Titelfiguren waren im Nachhinein betrachtet eine sehr gute Wahl und perfekte Alternativen zu anderen TV-Kommissaren des gleichen Kalibers.

Schließlich verleitet alleine die Besetzung der Gastrollen dazu, diese Serie sehen zu müssen!

Bei den Männern: Wolfgang Kieling, René Deltgen, Horst Frank, Günter Strack, Heinz Bennent, Herbert Fleischmann, Dieter Borsche, Klaus Maria Brandauer, Claus Biederstaedt, Erik Schumann, Thomas Fritsch, Hannes Messemer, Uwe Friedrichsen, Paul Dahlke, Armin Mueller-Stahl, Hansjörg Felmy, Karl-Michael Vogler, Heinz Baumann, Horst Bollmann, Klaus Löwitsch, Günther Mack, Volkert Kraeft, Fred Haltiner, Hans Brenner, Peter Kuiper, Wolf Roth, Volker Lechtenbrink, Karl Lieffen, Gerd Baltus, Herbert Mensching, Claus Theo Gärnter, Wolfgang Wahl, Walter Jokisch, Peer Schmidt, Wolfgang Völz, Günther Ungeheuer, Karl Walter Diess, Werner Pochath, Sven-Eric Bechtolf, Günther Lüders, Peter Sattmann, Friethof Vierock, Eckart Dux, Uwe Dallmeier, Dieter Prochnow, Werner Kreindl, Alexander May, Bruno Hübner, Udo Kier, Klaus Barner, Rolf Becker, Jan Niklas, Paul Edwin Roth, Günther Jerschke, Wolfried Lier, Jörg Pleva, Herbert Herrmann, Hans-Helmut Dickow, Horst Naumann, Balduin Baas, Rolf Henniger, Detlef Eckstein, Paul Neuhaus, Klaus Wildbolz, Volker Eckstein, Gerd Böckmann, Karl-Ulrich Meves, Manfred Steffen, Ulli Kinalzik, Robert Fitz, Panos Papadopoulos, Karl Heinz Hess, Karl Heinz Kreienbaum u. v. a.

Bei den Frauen: Karin Baal, Brigitte Grothum, Judy Winter, Christiane Krüger, Edith Heerdegen, Tilly Lauenstein, Doris Kunstmann, Renate Schroeter, Anita Lochner, Gisela Trowe, Ida Krottendorf, Lina Carstens, Lisa Helwig, Liane Hielscher, Gerlinde Locker, Andrea Jonasson, Ilona Grübel, Krista Keller, Franziska Bronnen, Karin Eickelbaum, Christine Wodetzky, Emely Reuer, Rose-Renée Roth, Gerda Gmelin, Anaid Iplicjan, Monika Gabriel, Katharina Brauren, Edith Schulze-Westrum, Grete Wurm, Eva-Maria Bauer, Susanne Beck u. v. a.

Dass die Reihe überwiegend von Regisseuren inszeniert wurde, die auch bei Herrn Ringelmann aktiv war und somit auch die „Konkurrenz“-Produktionen inszenierte, war sicherlich auch ein geschickter Schachzug von Produzent Harald Vock.

Die Serie ist als Straßenfeger 31 und 32 komplett erschienen (incl. der geplanten 24. Folge und dann als Einzelfilm realisierten Produktion Tod eines Schaustellers) und liegt in sehr guter Qualität vor.


Texte und Kritiken bei den einzelnen Folgen: © GP, Die Krimihomepage

Episodenliste/ Episodenführer
Klicken Sie bitte den Folgentitel an, um mehr über die Episode zu erfahren (Inhalt, Besetzung, Aufnahmestab etc.)

             
   
Nr. Titel Erstsendung (ARD) Buch Regie
Erste Staffel (1972)
1 Vier Schüsse auf den Mörder 25.10.1972 60 Min. Matray/ Krüger Alfred Weidenmann
2 Vorsicht Schutzengel 29.11.1972 56 Min. Matray/ Krüger Helmuth Ashley
3 Mord im Dreivierteltakt 13.12.1972 58 Min. Matray/ Krüger Imo Moszkowicz
4 Ganoven-Rallye 13.01.1972 58 Min. Matray/ Krüger Eberhard Pieper
5 Kassensturz nach Mitternacht 08.02.1972 58 Min. Matray/ Krüger Alfred Weidenmann
6 Trip ins Jenseits 14.03.1972 58 Min. Matray/ Krüger Hans Quest
Zweite Staffel (1974)
7 Hafenhyänen 10.10.1974 59 Min. Matray/ Krüger Hans-Dieter Schwarze
8 Kein Feuer ohne Rauch 14.11.1974 64 Min. Matray/ Krüger Peter Schulze-Rohr
9 Friedhofsballade 12.12.1974 61 Min. Matray/ Krüger Eberhard Itzenplitz
10 Flucht 15.01.1975 59 Min. Matray/ Krüger Alfred Weidenmann
11 Doppelspiel 12.02.1975 62 Min. Matray/ Krüger Hans Quest
12 Sackgasse 05.03.1975 59 Min. Matray/ Krüger Oswald Döpke
Dritte Staffel (1976)
13 Der Stumme 27.01.1977 63 Min. Harald Vock Peter Schulze-Rohr
14 MP-9 mm frei Haus 24.02.1977 59 Min. Harald Vock Alfred Weidenmann
15 Tod eines Schrankenwärters 24.03.1977 57 Min. Harald Vock Peter Schulze-Rohr
16 Der Regen bringt es an den Tag 21.04.1977 62 Min. Harald Vock Alfred Weidenmann
17 Der Blumenmörder 26.05.1977 60 Min. Harald Vock Michael Braun
18 Zwei zu eins fürs SK 1 16.06.1977 60 Min. Harald Vock Helmuth Ashley
Vierte Staffel (1981)
19 Die Rache eines V-Mannes 05.11.1981 88 Min. Harald Vock Alfred Weidenmann
20 Die Spur am Fluss 03.12.1981 70 Min. Harald Vock Alfred Weidenmann
21 Das masurische Handtuch 07.01.1982 75 Min. Harald Vock Lutz Büscher
22 Mord um zwei Ecken 04.02.1982 73 Min. Harald Vock Dietrich Haugk
23 Tödlicher Ladenschluss 10.03.1982 73 Min. Harald Vock Dietrich Haugk
als 24. Folge geplant, dann aber als eigenständiger Film mit anderen Ermittlern
inszeniert
  Tod eines Schaustellers 15.12.1984 99 Min. Harald Vock Dietrich Haugk
 
   

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