Die Krimihomepage | Sonderdezernat K1 | Folge 23

Sonderdezernat K1 (23): Tödlicher Ladenschluss

Buch: Harald Vock
Regie:
Dietrich Haugk
Erstausstrahlung:
10.03.1982, 73 Min.

Inhalt: Der Geschäftsführer des Möbelmarktes, Herr Voss, wird abends auf dem Parkplatz überfahren. Er ist sofort tot. Die Kommissare vom Sonderdezernat K1 stellen fest, dass der Täter auch 100.000 D-Mark Beute mitgehen ließ. Die Ermittler starten ihre Untersuchungen im Umfeld des Supermarktes und stoßen zum Beispiel auf Lagermeister Henry Vollmer, der in die Verkäuferin Martha Schroth verliebt ist. Hat er etwas mit dem Fall zu tun? Lange findet sich kein Mordmotiv, bis sich Kriminalobermeister Seidel den Uhrdeckel des Toten ansieht ... (Text (C) GP, Die Krimihomepage)

Kritik und Besprechung: Die letzte Folge dieser Sendereihe hat es in sich! Harald Vock hat ein originelles, actiongeladenes und in der Auflösung dann doch überraschendes Drehbuch geschrieben, für dessen Umsetzung Dietrich Haugk sicherlich die richtige Wahl war. Haugk setzt durchwegs auf Tempo, wählt originelle Kameraeinstellungen und Drehorte, macht jeden schön verdächtig und drückt beim Amoklauf des Täters ordentlich auf die Tube. So viel Action sind wir in dieser Reihe nicht gewohnt! Es macht aber Spaß und Martin Böttchers flott modernisierte Version des Titelthemas passt gut zu den Bildern rund um den Amokläufer, der mit seinem Opfer die gesamte Zeit mit blutverschmiertem Gesicht herumläuft, was dem Ganzen einen besonderen Touch gibt. Auch in der ersten Szene, als Geschäftsführer Voss dreimal überfahren wird, spart Haugk nicht an Tempo. Dass der Film nach der Festnahme des Mörders noch 10 Minuten läuft, hat einen bestimmten und überraschenden Grund. Mehr möchte ich aus Spoilergefahr-Gründen hier nicht verraten.
Zur Besetzung: mit Gerd Baltus ist die ideale Besetzung für den kleinen, getretenen, depressiven Ehemann gefunden worden. Dieser Schauspieler spielte erstklassig sehr oft zerrissene, unsympathische Typen - so auch hier. Doris Kunstmann als Dame mit Esoterik-Touch präliert hier in einer Paraderolle. Die anderen Rollen sind mit Uwe Friedrichsen und Klaus Wildbolz sowie Renate Schroeter ebenso bestens besetzt.
Auch das Spiel(en) scheint den Ermittlern hier Spaß zu machen, wobei besonders die Urgesteine Diekmann (Suschka) und Matofski (Hoffmann) federführend sind, während die anderen beiden Kommissare eher im Hintergrund fungieren; Horst Janson hält sich überhaupt sehr zurück. Schön auch, dass das mangelnde Privatleben thematisiert wird, GG Hoffmann meint zum Thema "Krach mit der Ehefrau mangelns seltenem Zuhausesein": "Wenn ich heimkomme, knurrt mich mein Hund an!"
Fazit: Temporeiche und spannende 73 Minuten! ((c) GP)

Darsteller: Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Horst Janson (Robert Hahn), Doris Kunstmann (Martha Schroth), Ruth Niehaus (Edith Wagner), Renate Schroeter (Anneliese Heller), Gerd Baltus (Paul Hella), Uwe Friedrichsen (Henry Vollmer), Paul Neuhaus (Voss), Klaus Wildbolz (Horst Fischer), Wolfgang Borchert (Hellwig), Peter Gross (Herr Jensen), Kurt Klopsch (Wachmann), Peter E. Krohn, Henry E. Simmon und andere

Serienidee: Maria Matray, Answald Krüger, Harald Vock, Kamera: Frank A. Banuscher, Rainer Stuhlmacher, Musik: Frank Duval, Schnitt: Karin Baumhöfner, Andrea Feldtmann, Bildtechnik: Dietrich Obytz, Ton: Horst Faahs, Aufnahmeleitung: Robert Lange, Rolf-Peter Schwarz, Regieassistenz: Ingrid Steinlechner, Maske: Fred Heilmann, Astrid Richter, Kostüm: Hans-Joachim Kühl, Szenenbild: Joachim Krumpeter, Brigitte Morin, Produktionsleitung: Fred Otto, Produktion: Harald Vock, hergestellt im Studio Hamburg, eine Sendung des NDR, © Norddeutscher Rundfunk 1982
 

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