Die Krimihomepage | Der Alte | Hintergrund

Inhalt

Hintergrund

Besetzung & Aufnahmestab

 

Episodenübersicht

Köster (Folge 1-100)

Kress (101-322)

Herzog (322-365)

Voss (ab Folge 366)

DER ALTE | HINTERGRUND

Hintergrund (allgemein)

Hintergrund (Köster) Hintergrund (Kress) Hintergrund (Herzog) Hintergrund (Voss)
Darsteller Autoren Regisseure Produzent Sonstiges
Hintergrund (allgemein)

Zahlen
Ein paar Worte zur Statistik: bis Folge 205 gab es 306 Todesopfer und 291 Täter. Bei Folge 300 waren es schon 239 Mörder, davon 97 Täterinnen und bereits 416 Todesopfer, einschließlich einer männlichen Schaufensterpuppe. Die Ermittler hatten es mit so gängigen "Tatwaffen" wie vergifteten Konfekt, Zyankali im Likör oder Bierflaschen zu tun. 2000 war "Der Alte" die dritterfolgreichste deutsche Serienproduktion mit rund 6,3 Millionen Zuschauer pro Episode.

Brief Erik Odes an Siegfried Lowitz zum Serienstart
(Bild+Funk 15/1977, p. 6).

Lieber Siegfried Lowitz!
Nun stehen Sie - wie ich einst vor siebeneinhalb Jahren - am Anfang einer längeren Fernsehserie, und vielleicht wird es Ihnen ähnlich ergehen wie mir: Ich hätte es mir nämlich auch im Traum nie träumen lassen, dass es der gute alte "Kommissar auf 96 [sic!] Folgen bringen würde. Aber Sie werden es erleben: schon nach den ersten fünf oder zehn Folgen gehören Sie - beziehungsweise "Der Alte" - praktisch zur Familie. Das Publikum wird mit Ihnen leben und leiden, um Sie zittern und über Sie schmunzeln. Und man wird Sie dann und wann um Ratschläge für fast alle Lebenslagen bitten. Das ist der Fluch einer solchen Fernseh-Dauerrolle. Aber natürlich hat die Sache auch ihre angenehmen Seiten: man spürt immer wieder aufs Neue, dass die Zuschauer einen mögen und dass man von vielen sogar ins Herz geschlossen wird - von Millionen Menschen, die einem bei jeder Gelegenheit und manchmal recht hautnah ihre Sympathie bezeugen. Tragen Sie es mit Fassung! Toi, toi, toi!
Ihr Erik Ode

Über den Start der Reihe
Hans Gottschalk schuf die Figur des "Alten" (laut Bericht Bild+Funk 15/1977) und beschreibt ihn so: "Köster wurde 1916 geboren, absolvierte eine kaufmännische Lehre, wurde 1936 zur Wehrmacht eingezogen, erlebt Krieg und Gefangenschaft und kommt dann nach kurzem Schwarzmarkt-Zwischenspiel zur Polizei. Er bleibt zeit seines Lebens ein Einzelgänger mit einer Schwäche für die kleinen Fische der Unterwelt. Mord und Totschlag verabscheut er". Gottschalk selbst wollte auch einige Episoden verfassen, dazu kam es aber nicht. Er koordinierte in der Anfangsphase der Serie vielmehr die Drehbücher und Autoren, weil Helmut Ringelmann meinte: "außer der Biographie ist die Person Erwin Köster nicht fixiert". (Bild+Funk 15/1977).  Im Gong (November /1975) erschien ein Artikel über die neue Serie, in der Hans Gottschalk als geistiger Vater und Autor der Serie erwähnt wurde und auch Herbert Reinecker als Autor angekündigt wurde. Erwin Köster hieß noch Erwin "Küster" und acht Autoren sollten die neue Serie schreiben.
Die Bild+Funk-Redaktion war von den ersten Folgen, denen man der Presse zeigt jedenfalls begeistert und schrieb: "Das werden Super-Krimis voller Aktion und Dramatik" (Bild+Funk 15/ 1977, p. 6). Siegfried Lowitz meinte damals über seine Rolle: "Der Alte, das ist ein Mensch, wie du und ich. Vor allem wie ich. Ja, ich bin der Alte, ein Mann, der mal gute, mal schlechte Laune hat, der gern lacht, auch mal brubbelt, der in Schwierigkeiten gerät und mitunter einsam ist. Das schöne an dieser Rolle ist, dass ich sie in jeder Folge ein bißchen anders spielen kann. Und ich werde mich hüten, mich mit diesem "Alten" so weit zu identifizieren, dass ich am Ende zu einer neuen Vaterfigur der Fernsehnation werde. [...] Beim "Alten" liegen die Dinge anders: die Folgen werden nicht von einem einzigen, sondern von sechs, sieben verschiedenen Autoren geschrieben. Damit ist ganz automatisch für mehr Abwechslung gesorgt - natürlich auch, was meine schauspielerischen Möglichkeiten betrifft". Herstellungsleiter Gustl Gotzler räumte darauf ein, dass "Krimi immer Krimi, Mord gleich Mord und Bankraub gleich Bankraub" bleibe (Gong 17/ 1976, p. 5), worauf Lowitz in Anspielung auf den "Kommissar" konterte: "... unsere Handlungen sind ganz anders angelegt!".

Vorbericht über den Start der Serie aus dem Jahr 1975:
José Giovanni sollte Bücher schreiben und Regie führen!
(Bild+Funk 32/1975, p. 5).

"Jetzt steht es fest: Der "Kommissar" bekommt drei Nachfolger"
Zuerst gab es ein Gerücht: "Siegfried Lowitz wird der Nachfolger von "Kommissar" Erik Ode!"
Dann gab es postwendend ein Dementi. "An der Sache stimmt überhaupt nichts", beeilte sich "Kommissar"-Produzent Helmut Ringelmann zu versichern.
In Paris fand BILD + FUNK die Wahrheit: Erik Ode bekommt nicht nur einen Nachfolger. Es sind gleich drei. Sie sind Kripobeamte, drei Generationen, drei unterschiedliche Arbeitsmethoden. Titel der Serie: "Der Alte".
Der Alte, das ist der erfahrene Kripobeamte nahe der Pensionsgrenze (er soll von Siegfried Lowitz gespielt werden). Seine Methoden scheinen oft veraltet - aber der Erfolg gibt ihm schließlich doch recht.
Ihm im Nacken sitzt der Vierzigjährige. Er möchte endlich auf den Chefsessel kommen.
Und da gibt es noch den Jungen, der gerade erst mal "hineingerochen" hat. Seine Unbekümmertheit bringt ihn oft in Gefahr.
Diese Figuren und ihre Fälle hat sich ein Mann ausgedacht, der als Krimiautor und -regisseur Weltruf genießt: José Giovanni, 52, Schöpfer der "Panther"-Filme (mit Lino Ventura) und vieler Abenteuer-Streifen mit Jean Gabin, Jean-Paul Belmondo und Claudia Cardinale.
Als BILD + FUNK Giovanni in Paris aufspürte, drehte er gerade mit Alain Delon den Film "Der Zigeuner". "Ja, die ersten drei Bücher für die deutsche TV-Serie habe ich bereits fertig", lüftete er das von Produzent Ringelmann so gut gehütete Geheimnis. "Ich war damit auch schon in München und wir sind uns einig geworden. Im nächsten Frühjahr kann es losgehen, dann wird gedreht".
Warum er, der Weltstar unter den Krimiautoren, die neue Serie fürs deutsche Fernsehen schrieb und auch die Regie übernehmen will - ganz einfach: "Euer Fernsehen ist so gut, da muss man mitgemischt haben".
Und damit er einen Eindruck von der deutschen Kripo-Szenerie bekommt - die Serie wird in München spielen -, hat José Giovanni bereits dem Polizeipräsidenten der Isar-Metropole eine Besuch abgestattet und sich herumführen lassen. Sein Kommentar: "Das ist toll, wie bei euch die Polizei mitspielt. In Frankreich wäre das undenkbar!"
Den ZDF-"Kommissar" Erik Ode und sein Team hat Giovanni noch nie auf der Mattscheibe gesehen. Er will es auch gar nicht. "Das lenkt nur ab, und überdies habe ich sowieso meine eigenen Maßstäbe".
Nur bei einer Frage schaltet José Giovanni auf "Da müssen Sie den Produzenten fragen": "Wer mitspielt, darüber ist mir noch nichts Konkretes bekannt."
BILD + FUNK schon: Siegfried Lowitz (Chefinspektor in "Die Gentlemen bitten zur Kasse") als "Der Alte" ist kaum noch ein riskanter Tip. Oder sollte die drei Drehbücher von José Giovanni, die Lowitz mit in den Sommerurlaub nach Kampen auf Sylt reisten, nur als kurzweilige Ferienlektüre zu deuten sein?
(Text: Uwe-Jens Schumann)

Darauf angesprochen, ob es ihm gefiele, zum neuen Krimiserienstar zu werden, meinte der Schauspieler: "Es wäre reine Koketterie, zu sagen, ich würde diese Vorstellung als ausgesprochen unangenehm empfinden. Es ist das erste Mal in meiner langen Karriere, dass ich wie eine Art Star behandelt werde. Und das ist ein schönes Gefühl. Ich weiß zwar, dass man mit so einer Rolle Gefahr läuft, in den totalen Besitz des Fernsehvolks überzugehen, aber dagegen werde ich mich schon zu wehren verstehen. Und was den möglichen Rummel anbetrifft: solange die Leute nicht mein Treppenhaus verstopfen oder mich nachts aus dem Schlaf klingeln, soll's mir recht sein. Das ist eben Berufsrisiko". (Bild+Funk 15/1977, p. 6/ passim). Im Dezember 1976, als erst fünf Folgen abgedreht waren (30 Episoden waren von Anfang an geplant), hatte der Hauptdarsteller noch ein etwas merkwürdiges Gefühl, was seine Hauptfigur anging: "Irgendwie hab' ich schon Beklemmungen. Aber ich hoffe, dass die Zuschauer mich mögen werden, dass sich mein Gesicht nicht zu schnell verbraucht". (Bild+Funk Dezember 1976) und weiter: "Der "Alte" ist ein ganz normaler Mann, der mal gute und mal schlechte Laune hat. Ich will in der Rolle auch mal heiter sein. In ein Klischee eingezwängt, hält man 30 Folgen doch einfach nicht durch". (Funkuhr 17/ 1976). Lowitz' Alter gefiel auf Anhieb, so schrieben die Kritiker etwa: "Schon jetzt lässt sich [...] erkennen: dieser Alte, Siegfried Lowitz, der etwas außerhalb der Legalität arbeitet, wird nach wenigen Folgen einer der markantesten Kommissare auf deutschen Bildschirmen sein. Eine ungewöhnliche Figur" (F.D., Bild+Funk 19/ 1977). Wäre die Kritik nicht positiv gewesen, hätte Lowitz - wie damals von ihm selbst angekündigt - aufgehört. Der Funkuhr (15/ 1977, p. 4) gegenüber meinte er jedoch: "Ich fühle mich als Drachentöter", und weiter: "Das Experiment hat mich gereizt". Auf Gewalt, wie darauf, dass er wie in der ersten Folge gleich drei Tiefschläge einstecken musste, wollte er jedoch in den anderen Folgen verzichten: "Die Hiebe hätten einen Menschen im Normalleben wochenlang aufs Krankenlager geworfen. Darum war ich dagegen. So grobe Dinge passen nicht zu meinen schauspielerischen Mitteln". Er tat es doch, weil Regisseur Schaaf meinte, zum Krimi gehöre auch Action. Lowitz war wenig angetan: "Das wirkt billig. Beim nächsten Mal mache ich das nicht wieder". (Funkuhr 15/ 1977, p. 5).
Dass die Serie mit Lowitz auf 100 Folgen kommen würde, hatte Produzent Ringelmann schon im Dezember 1976 im Blut. Da sagt er zu Bild+Funk: "Der Alte wird länger am Ball bleiben. Ich baue auf hundert Folgen" und weiter begründet er in TV Hören & Sehen (20/ 1977): "Es klappt alles. Noch schöner aber: Es fing schon so phantastisch an". Das auch deshalb, weil ein braver Bürger Regisseur Schaaf & Co. bei der Suche nach einer geeigneten Bank für die 1. Folge beobachtete und glaubte, wahren Verbrechern auf der Spur zu sein und deshalb die Polizei verständigte. Ringelmann: "Das ist wie eine verpatzte Generalprobe. Und nach verpatzten Generalproben werden die Premieren klasse". Einen Vergleich mit dem "Kommissar" Erik Ode lehnte Siegfried Lowitz, der wie er selbst sagte, das Inspektoren-Klischee seit dem Durbridge-Sechsteiler "Es ist soweit" (1960) nicht mehr los wurde, stets ab: "Ich bin ein völlig anderer Typ. Und auch die Figur des Alten ist ganz anders angelegt. Wo der Kommissar väterliche Milde walten ließ, da geht Kommissar Köster ziemlich hart ran. Er ist ein Mensch, den das Leben hart gemacht hat, einer, der mit sich und seiner Umwelt nicht unbedingt in schönster Harmonie lebt". (Bild+Funk Dez. 1976)
Hauptdarsteller Lowitz erhielt 18.000 D-Mark (andere Angaben: 15.000 D-Mark (so in Gong 17/ 1976, p. 5))pro Folge und meinte dazu: "Für den Laien ist das sicher eine stolze Summe. Aber wenn man bedenkt, dass ich davon über die Hälfte an Steuern zahlen muss und wie viel Zeit, Geduld und Glück man als Schauspieler braucht, um einmal im Leben eine solche Chance zu bekommen - also dann ist dieser Betrag doch eher bescheiden. Und wenn man ihn etwa mit den Gagen amerikanischer Serienhelden vergleicht, kommen einem die Tränen". (Bild+Funk 15/1977, p. 6). Bereits zwei Wochen nach Ausstrahlung der ersten Folge erhielt, so berichtet Bild+Funk (17/ 1977), die erste anonyme Morddrohung per Telefon. Das führte dazu, dass jede Waffe, die man in der Serie verwendete, zuerst kontrolliert wurde. Lowitz dazu in TV Hören & Sehen (26/1977): "Da wusste ich, was es heißt, in aller Munde zu sein. Aber was kann man gegen Verrückte schon machen?". Die Konsequenz war, dass er eine neue Geheimnummer bekam, sein Namensschild abschraubte und man ihm gar einen Waffenschein ausstellte.
Die Assistenten des "Alten" waren von Anfang an nicht so fix. Nach dem Ende des "Kommissars" mit "nur" 97 Folgen am 30.01.1976 war zunächst geplant, drei Kommissar-Kinofilme zu drehen, um auf die runde Anzahl von 100 Fällen zu kommen. Die Pläne wurden damals in der Presse breitgetreten und auch die Information, dass "Der Kommissar" in der 100. und letzten Folge sterben würde. Dann war nicht mehr die Rede davon und "Der Alte" wurde angekündigt, für dessen Rolle fünf Schauspieler im Gespräch waren. Die Presse berichtete auch darüber, dass Günther Schramm als Grabert wieder mit dabei sei. Von der Planung der Serie bis zur Realisierung verging wenig Zeit, denn schon im Frühjahr 1976 begann man mit den Dreharbeiten zu der neuen Serie "Der Alte". Diese Reihe muss aber unabhängig von den drei geplanten Kommissar-Kinofilmen geplant worden sein, denn schon im November 1975 berichtete der Gong, dass im Januar 1976 die Dreharbeiten starten sollten (nachdem im Dezember 1975 der letzte "Kommissar" gedreht wurde). Warum es dann doch April wurde, ist nicht ganz klar. Der erste Drehtag war Montag, der 5. April 1976, Drehstart war um 10 Uhr 16 am Petuelring, Ecke Lerchenauer Straße in München. Es war die 19. Szene, in dem Köster in einem Streifenwagen sitzt und in hoher Geschwindigkeit den Ring hinunter steuerte.  Insgesamt 39 Rollen gab es für die erste Folge zu besetzen, 25 Autos wurden eingesetzt und fünf davon zu Bruch gefahren. Die Produktionskosten beliefen sich, so berichtet der Gong (17/ 1976, p. 5) auf knapp eine Million Mark. Lowitz, darauf angesprochen, wie er sich am ersten Drehtag fühle, meinte in der gleichen Ausgabe: "Schlecht, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Und glücklich, weil die Serie eine schöne große Sache werden kann!".

TV-Kritik zur ersten Folge:
"Der Alte" blieb auf der Strecke.
(Bild+Funk, 17/1977)

Nun hat Lowitz (im Pilot-Film) die erste Verbrecherjagd überstanden, trotz haarsträubender Gefahren und törichtem Bum-Bum am Ende. Aber er hat ziemlich viel Federn dabei lassen müssen. Jedenfalls sind die Lorbeerkränze, die man dieser neuen Krimireihe im voraus geflochten hat, über Nacht verwelkt. Das lag in erster Linie an der Story, an den Ungereimtheiten im Drehbuch und dem Umstand, dass man den Fall auf 90 Minuten Länge quälte. Mit einem Satz: der lang vorbereitete und bis zum Überdruss propagierte vernichtende Großangriff auf die amtierenden US-Wunderdetektive samt dem hauseigenen "Derrick" ging daneben. Der Alte ist zwar angetreten, hat in diesem Wettrennen die Nase aber nicht ein einziges Mal nach vorn gebracht. Beim "Einsatz in Manhattan" z. B. hatten die Serienfolgen nie mehr das Format des Pilot-Films erreicht. Trotz Lolly-Lutscher Kojak. in diesem Fall hier kann man nur umgekehrt hoffen: dass die kommenden Folgen den (Bruch-)Pilot-Film hinter sich lassen mögen! K. A. H.

Der Pilotfilm "Die Dienstreise" (Buch: Oliver Storz, Jochen Wedegärntner, Regie: Johannes Schaaf) flimmerte am 11.04.1977 (dem Ostermontag - was nicht von allen gustiert wurde!) über die deutschen Bildschirme und fuhr eine Einschaltquote von 49% ein, das waren rund 18 Millionen Zuseher (Quelle: Hörzu 18/ 1977). Auch wenn man das abstritt, aber von seinem Vorgänger Kommissar Keller behielt Hauptkommissar Köster einige Eigenschaften: die väterliche Rolle gegenüber seinen Assistenten, manchmal schlecht gelaunt, aber doch elegant im Ungang mit anderen. Köster war dem "Kommissar" viel ähnlicher, als sein Kollege von der Mordkommission 1, Oberinspektor Derrick, dennoch war die Figur des Kommissars Köster viel interessanter gestaltet. Die Kritik war mit dem Pilotfilm allerdings nicht besonders zufrieden (siehe Artikel rechts)
Der Alte wurde bald zum Exportschlager des ZDF, allerdings blieben nur wenige dem Originaltitel treu, so z. B. die Spanier: dort lautet der Titel der Serie "El viejo", in Frankreich ermittelt Köster als "Der Fuchs" ("Le renard"), in Großbritannien ebenfalls: "The Old Fox". In Italien lautet der Titel der Serie einfach "Il commissario Köster" wodurch sich dort eine Spaltung der Serie, die nach 100 Folgen von Rolf Schimpf übernommen wurde, ergibt. Die Schimpf-"Der Alte"-Folgen, die Hauptkommissar Leo Kress zum Protagonisten haben, laufen dort unter dem Titel "Il commissario Kress".

Lowitz stand damals laut Presseinformationen (z. B. Funkuhr 17/ 1976) jeden Tag um sechs Uhr auf und lernte zwei Stunden lang den Text, ehe er zu drehen begann. Anfangs nahm er sich noch den Luxus, neben den Dreharbeiten Theater zu spielen, so agierte er etwa als Lord Warwick in Shaws "Heiliger Johanna" am Münchner Residenztheater 1976. Später musste er jedoch darauf verzichten, wie er selbst mal bemängelte, denn die drei Wochen Drehzeit und eine Woche Textlernen für jeden neuen Fall ließen dem passionierten Theaterschauspiele keine Zeit mehr für die Bretter, die die Welt bedeuten ("Tagsüber vor der Kamera und abends auf der Bühne, das wäre zuviel" (Hörzu 20/ 1977, p. 24). Auf ein privates Laster, das Pfeiferauchen, verzichtete er beim Alten hingegen - zumindest anfangs. TV Hören & Sehen (20/ 1977) erklärte er warum: "Wegen meiner Krimiserie werde ich dauernd mit "Derrick" oder Erik Odes Kommissar Keller verglichen. Ich möchte aber nicht, dass ich nun auch noch mit Maigret verwechselt werde". Auch in anderen TV-Berichten erklärte er stets: "Mein Kommissar Köster hat mit anderen Krimihelden nichts zu tun!" (Hörzu 15/ 1977, p. 7)

Über die Folgen selbst äußerte sich Lowitz manchmal auch kritisch. Er verfolgte die Produktionen so wie Millionen TV-Zuseher bei der Erstausstrahlung von zu Hause aus. "Ich will das fertige Produkt sehen, so wie es über den Sender geht, damit ich anschließend weiß, was ich besser machen kann, wie ich dem Kommissar Erwin Köster noch markantere Konturen geben kann. Sicher, ich kenne den Stoff genau, aber während der Dreharbeiten bekommt man doch nur Stückwerk mit.", sagte er zu Hörzu (20/ 1977, p. 20). Über manche Episoden und Einfälle äußerte er sich im gleichen Gespräch wie folgt: "Absoluter Schwachsinn" - und spielte damit etwa auf die 2. Folge "Jack Braun" an, in der Köster mit 25.000 D-Mark eine Straße entlang spaziert und ein Killer auf ihn wartet. "Wir diskutieren natürlich oft ziemlich hart" erklärte der Hauptdarsteller, der immer wieder seine Stimme erhob, wenn ihm im Drehbuch etwas nicht passte. "Von José Giovanni, dem französischen Autor und Regisseur, erhoffe ich mir einiges. Der kann in Bildern erzählen", so Lowitz zu Hörzu (20/ 1977, p. 23/ 24), der sich damit einen Seitenhieb auf andere Regisseure (vermutlich Wolfgang Becker, der nach zwei Folgen keine weitere mehr mit Lowitz drehte) nicht verkneifen konnte. Dieser konterte in der gleichen Ausgabe über Lowitz (dem ein hochrangiger Schauspielerkollege, der nicht genannt werden wollte nachsagte, mit ihm (Lowitz) sei nicht gut Kirschen essen und keiner habe bei ihm etwas zu lachen): "Manchmal war es recht schwierig mit ihm. Es gab und zu Meinungsverschiedenheiten. Das können Sie ruhig schreiben. Aber bis jetzt haben wir uns immer wieder geeinigt", so der Regisseur der beiden Folgen "Jack Braun" und "Toccata und Fuge". Die anderen Kollegen trauten sich nichts Negatives in der Öffentlichkeit über Lowitz zu sagen, da man ob der Rollenknappheit dann sicher nie mehr im "Alten" mitspielen könnte. Peter Pasetti, so berichtet Hörzu (20/ 1977, p. 24) erbat sich auf die Frage, wie Lowitz sei, eine Stunde Bedenkzeit und sagte dann: "Er ist ein präziser, sehr klar formulierender Schauspieler. Und ein liebenswürdiger Kopf". "Assistent" Jan Hendriks, der in den ersten Folgen nur kurz mit dabei und darüber nicht besonders glücklich war, meinte: "Von mir können Sie nichts Negatives hören. Als Kollege ist er vorbildlich". In der Funkuhr (20/ 1977) meinte der Berliner Schauspieler, der erstmals auf der anderen Seite des Gesetzes stand, zu seiner Rolle: "Bisher durfte ich immer fiese Gangster spielen, Rollen, die mir wegen der damit verbundenen Action viel mehr lagen. Gut zu sein ist richtig langweilig!". Auf Lowitz zurück gekommen, meinte etwa Peter Fricke in Hörzu (20/ 1977, p. 24): "Er ist fair. Allerdings: Dilettanten gegenüber kann er mehr als unfreundlich sein". Rosemarie Fendel, die mit "Der Pelikan" auch eine Episode schrieb, meinte über "Lo": "Ich betrachte mich als Profi. Er betrachtet sich als Profi. Profis untereinander verstehen sich". 
Auf die Frage, ob er den Kommissar nicht 100 Mal spielen wolle, antwortete er im Mai 1977: "Die Antwort darauf hat mir mein Arzt verboten".

Anfangs wurde die Serie ob ihrer Brutalität und Gewaltverbrechen, aber auch wegen der oft sehr unrealistischen Darstellung der Arbeitsweise der Kriminalpolizei kritisiert. Auch wurde seitens der Polizei darauf hingewiesen, dass es keine Vorgesetzten gäbe, die nichtlegale Handlungen ihrer Kommissare akzeptieren würden. Der Hamburger Polizeichef etwa meinte in Hörzu (20/ 1977): "Die neue Serie hält keinen Realitätskriterien stand. Wo gibt es denn schon einen Kommissar, der so mit seinen Vorgesetzten umspringen kann wie Lowitz? [...] Es ist unverantwortlich, dass er immer als Solist arbeitet".

Im Dezember 1984, knapp 13 Monate vor der letzten Episode, verkündete die Hörzu (Österreich-Ausgabe, Nr. 48/ 1984), dass Lowitz, Deutschlands bestbezahlter Serienheld mit der 100. Folge den "Alten" an den Nagel hängen werde und damit ins Buch der Fernsehrekorde eingehen werde. Danach wollte er, so wird in dem Artikel berichten, auf Goethe-Lesungen halten und wieder Theaterspielen, zumal die Bretter, die die Welt bedeuteten während der Produktion der Reihe viel zu kurz gekommen sind. Die letzte Folge wurde im Sommer 1985 produziert, kurz vor seinem 71. Geburtstag und das, obwohl es ihm gesundheitlich gar nicht gut ging: "Das bin ich schon einmal den vielen Leuten schuldig, die an einer solch riesigen Produktion dranhängen. Ich kann sie doch nicht einfach brotlos machen! Ich werde durchhalten, wenn es mir in jüngster Zeit auch gesundheitlich gar nicht sehr gut geht. Das war ja letztlich der Grund für mich, auszusteigen". Lowitz spielte  auch auf die Produktionsbedingungen einer Serie an: "Im Morgengrauen, oft bei Kälte, Nebel, Regen haben die Darsteller am Drehort zu sein. In finsterster Nacht, mitunter bei Schnee und Eis, wenn man keinen Hund mehr auf die Straße jagen würde, ist das beste Krimi-Wetter. Da stehst du dir die Beine in den Bauch und wirst allmählich zum Eiszapfen." Im gleichen Gespräch ärgerte er sich auch darüber, dass ihm sein alter Freund, Produzent Helmut Ringelmann, zumutete, beim Ausleuchten der Szenen persönlich das Gesicht hinzuhalten, anstatt die Prozedur durch ein Lichtdouble erledigen zu lassen. 

Siegfried Lowitz

Produzent Helmut Ringelmann hatte Siegfried Lowitz auserkoren, den neuen Kommissar zu spielen. Lowitz wurde am 22. September 1914 in Berlin geboren. Zwischen 1950 und 1956 und zwischen 1962 und 1968 war er bei den Münchner Kammerspielen engagiert. Die Rolle des Kommissars war nicht Lowitz' erste Polizistenrolle: in dem ersten Edgar-Wallace-Krimi "Der Frosch mit der Maske" (1959, Regie: Harald Reinl) spielte er den Inspektor Elk, ebenso in dem Francis-Durbridge-Klassiker "Es ist soweit" (1960, Regie: Hans Quest) verkörperte er einen Scotland-Yard-Inspektor. Gemeinsam mit Horst Tappert stand er 1966 für den legendären Straßenfeger "Die Gentlemen bitten zur Kasse" vor der Kamera. Unter der Regie von John Olden und Claus Peter Witt gab Tappert den Gentlemen-Verbrecher und Lowitz den Inspektor. Für seine Rolle in der Hans-Fallada-Verfilmung "Der Trinker" (1967, Regie: Dietrich Haugk), bekam Lowitz die goldene Kamera. Mit Ringelmann arbeitete er erstmals zusammen für den dreiteiligen Fernsehkrimi "Babeck" (1968, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker). In der 97teiligen Serie "Der Kommissar" trat Lowitz insgesamt dreimal auf, in der Rolle des Louis Kranz in der 9. Folge "Geld von toten Kassierern" (1969, Regie: Georg Tressler), in der 44. Folge "Die Tote im Park" (1971, Regie: Wolfgang Staudte) schlüpfte Lowitz in die Rolle des Erich Felz. Seinen letzten Auftritt im Rahmen der "Kommissar"-Reihe hatte er in der 55. Folge "Rudek" (1972, Regie: Charles Regnier) als Herr Doberg. Aber auch in der Serie "Derrick" trat Lowitz auf, und verkörperte einen Mörder: in Folge 3 "Stiftungsfest" (1973, Regie: Helmut Käutner) gab er erstklassig den Part des August Bark, der im Alkoholrausch die junge Inge unabsichtlich tötet. Zwischen 1976 und 1985 verkörperte er die Rolle des Erwin Köster. Aber auch nach seinem Abschied vom "Alten" blieb er Ringelmann treu: in der 170. "Derrick"-Folge "Eine Art Mord" (1988, Regie: Günter Gräwert) spielte er einen Verbrecher, der nach langen Jahren der Haft entlassen wird, und sich auf die Suche nach der Beute begibt...
Lowitz starb am 27.06.1999 im Alter von 84 Jahren. Als Kommissar Köster waren ihm untergeordnet Kriminalhauptmeister Gerd Heymann (Michael Ande) und Inspektor Martin Brenner (Jan Hendriks). Im Gegensatz zum "Kommissar" gab es aber auch noch eine weitere Figur: die des etwas komischen Polizeichefs Franz Millinger (Henning Schlüter), der etwas an die Figur des Sir John aus den Edgar-Wallace-Krimis erinnert. Schlüter verließ die Serie im Jahr 1983 (Letzte Folge mit Millinger: 78. "Perfektes Geständnis" (Erstsendung: 9.3.1984, Regie: Jürgen Goslar)).
Filmographie (Auswahl)
KINO:
1956 "Herrscher ohne Krone", Regie: Harald Braun, Rolle des Kammerherrn Guldbergs
1957 "Der Greifer", Regie: Eugen York, Rolle des Dr. Schreiber
1957 "Haie und kleine Fische", Regie: Frank Wisbar, Rolle des Leutnant Pauli
1958 "Ich war im hörig", Regie: Wolfgang Becker, Rolle des Herrn Hinze
1958 "Der Mann, der nicht nein sagen konnte", Regie: Kurt Früh, Rolle des ???
1958 "Es geschah am hellichten Tag", Regie: Ladislao Vajda, Rolle eines Kriminalbeamten
1959 "Der Frosch mit der Maske", Regie: Harald Reinl, Rolle des Kriminalinspektors Elk
1960 "Soldatensender Calais", Regie: Paul May, Rolle des Albrecht
1960 "Das schwarze Schaf", Regie: Helmuth Ashley, Rolle des Flambeau
1961 "Der Fälscher von London", Regie: Harald Reinl, Rolle des Inspektors Bourke
1961 "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse", Regie: Harald Reinl, Rolle des Kommissars Brahm
1962 "Ein Toter sucht seinen Mörder", Regie: Freddie Francis, Rolle des Mr. Walters
1964 "Der Hexer", Regie: Alfred Vohrer, Rolle des Inspektor Warren
1965 "Der unheimliche Mönch", Regie: Harald Reinl, Rolle des Sir Richard
FERNSEHEN (Auswahl):
1960 "Es ist soweit", Regie: Hans Quest, Rolle des Inspektors Kenton
1962 "Die Physiker", Regie: Fritz Umgelter, Rolle eines Inspektors
1966 "Die Gentlemen bitten zur Kasse", Regie: John Olden, Claus Peter Witt, Rolle des Inspektors
1968 "Babeck", Regie: Wolfgang Becker, Rolle des Herrn Weingarten
1969 "Der Kommissar: Geld von toten Kassierern" (9. Folge), Regie: Georg Tressler, Rolle des Louis Kranz
1971 "Der Kommissar: Die Tote im Park" (44. Folge), Regie: Wolfgang Staudte, Rolle des Erich Felz
1972 "Der Kommissar: Rudek" (55. Folge), Regie: Charles Regnier, Rolle des Herrn Doberg
1974 "Derrick: Stiftungsfest" (3. Folge), Regie: Helmut Käutner, Rolle des August Bark
1988 "Derrick: Eine Art Mord" (170. Folge), Regie: Günter Gräwert, Rolle des Werner Rutger

Folgen, die für Aufsehen sorgten

Siegfried Lowitz zur Kritik an "Der Alte schlägt zweimal zu"
(Gong 21/ 1977, p. 5)

„Was mich bei dem Wirbel, der entstanden ist, am meisten wundert, ist, dass ganz offensichtlich sogar von der Presse Drehbuchautor und Darsteller des ‚Alten’ zusammengeworfen werden. Auf die Dramaturgie und den Handlungsablauf der Drehbücher habe ich nun einmal keinen Einfluss, nicht einmal ein Einspruchsrecht. Das gilt auch für das Drehbuch und die Regie von José Giovanni, ohne Zweifel ein brillanter und international anerkannter Regisseur. Schließlich wirft die Kritik ja auch dem ersten Geiger in einem Orchester nicht vor, dass ihr die Sinfonie missfällt. Der Geiger spielt die Noten und weiter nichts. Dass ich die Noten richtig spiele, ist mir von Zürich bis Hamburg und von München bis Berlin bei den ersten Folgen bestätigt worden. Es ist meine Überzeugung, dass ich die Rolle des Kommissar Köster sympathisch gestalte; dieser Kommissar hat Humor, hat Phantasie und er ist beileibe nicht dumm. Ich kann diese Rolle umso lieber spielen, als ich ein Bewunderer der Arbeit der Polizei bin. Ich weiß darum, wie schwer sie ist. Und ich bin mit meinem Produzenten, Helmut Ringelmann, darin einig, dass es niemals unsere Absicht ist, die Polizei zu diskreditieren und herabzusetzen. Allerdings angesichts der, wie ich meine, doch recht überzogenen Kritik, muss man sich fragen: Wie ist das eigentlich mit der Freiheit der künstlerischen Gestaltung? Kann man Autoren vorschreiben, wie sie schreiben, wie sie Regie führen sollen? Natürlich bin auch ich der Meinung, dass der Kommissar Köster, so unkonventionell er auch im Einzelfall handeln mag, immer im Rahmen der Gesetze bleiben muss. Im übrigen bin ich der Meinung meines Münchner Freundes Sigi Sommer: ‚Wenn der Fall Lowitz Schule machen würde, müsste die britische Königin jedes Mal, wenn im Münchner Residenztheater Maria Stuart gespielt wird, die diplomatischen Beziehungen zum Intendanten abbrechen’".

Interessanter Weise gab es innerhalb der Reihen "Der Kommissar", "Derrick", und "Der Alte" immer wieder Folgen, die beim Publikum oder anderswo für Aufregungen sorgten - und mitunter lange nicht (teils per richterlichen Beschluss) wiederholt wurden durften.  Beim Kommissar waren dies die Folgen 82 ("Traumbilder", Regie: Helmuth Ashley) und 83 ("Das goldene Pflaster", Regie: Wolfgang Becker). Mittlerweile wurde die 82. Folge wiederholt, und zwar im April 2000. Eine Textpassage, die für einen Restaurantbesitzer angeblich geschäftsschädigend war, war die Ursache für den richterlichen Beschluss, den Film nie wieder auszustrahlen. In der Folge "Das goldene Pflaster" wird ein angehöriger der türkischen Botschaft in Wien als Mörder entlarvt. Daher die Proteste. Im Rahmen der Reihe "Derrick" wurde dafür gesorgt, dass die 20. Folge "Schock" (Regie: Alfred Vohrer) nicht mehr gezeigt wird - Grund: ein Kind wird ermordet. 2002 wurde die Folge nach mehr als 25 Jahren erstmals wiederholt. In der 15. Folge "Alarm auf Revier 12" (Regie: Zbynĕk Brynych) kommen fünf Menschen ums Leben - zuviel! Daher durften in Zukunft nur mehr zwei, höchstens drei Leichen pro Folge "fabriziert" werden. Doch nun zum "Alten": die dritte Folge der Serie trägt den Titel "Der Alte schlägt zweimal zu", geschrieben und inszeniert wurde sie von José Giovanni. Der Film weckte große Proteste seitens der Polizei, da diese in dem Film angeblich in ein besonders schlechtes Licht gerückt werden. 1992 wurde die Folge im ZDF gekürzt wiederholt, im Juli 2003 erlebte die durchaus gelungene Episode auf 3sat erstmals eine vollständige Wiederholung. Die Folge wurde nicht ins Ausland exportiert, wodurch sich dort die Zahl von Kommissar Kösters Fällen von 100 auf 99 reduziert. Zwei weitere Regiearbeiten José Giovannis für die Reihe wurden aus diesem Grund nicht realisiert. Der Grund für die Proteste war: Köster erpresst ein Geständnis mit Hilfe einer gefälschten Tonbandaufnahme; Heymann lässt sich beim Liebesspiel mit der Geliebten des Mordverdächtigen fotografieren, damit diese Aufnahmen dann Druckmittel benutzt werden können; Mordverdächtiger und Freundin werden durch eine Scheinentlassung gegeneinander ausgespielt; der Mörder wird mit Handschellen an die Heizung gefesselt. Die Polizeigewerkschaft lief Sturm ("Das ist Volksverdummung! Bei uns müsste jemand mit solchen Methoden den Dienst sofort quittieren!" (Bild+ Funk 21/1977, S. 12)) und der ORF strahlte die Folge gleich gar nicht aus, drohte gemeinsam mit der SRG sogar mit dem Ausstieg aus der Koproduktion. Im Burgenland gab es daraufhin eine Pressekonferenz, bei der man verkündete, in Zukunft die Bücher exakt zu prüfen. Regisseur José Giovanni ("Ich habe dieses Drehbuch nicht geschrieben, um Polizisten zu diskreditieren!") hatte wie gesagt zwei weitere Bücher vorbereitet, die er aus Freundschaft zu Ringelmann geschrieben hatte. Wie er Bild+Funk (21/ 1977, S.12) erklärte, war die Zusammenarbeit mit Team, Schauspielerin und technischem Stab hervorragend.: "An mir soll eine weitere Zusammenarbeit nicht scheitern. Ich bedaure nur, dass die deutschen Kriminalbeamten mich für etwas anklagen, das ich nicht getan habe" sagte erd damals. Auf die Kritikpunkte angesprochen erklärte er, dass er vollkommen zu seinem Drehbuch stehe, weil diese Druckmittel angeblich überall angewendet werden.
Folgen wie "Der Zigeuner" (Folge 52) wurden bei der letzten Wiederholung im ZDF auch nicht ausgestrahlt und schon 1991/92 in 3sat nicht, der ORF verzichtete in den 80ern gänzlich auf die Erstausstrahlung.

Die Vorspänne

Jede Episode begann mit den bekannten Bildern (Nebellandschaft, Baum mit dürren Äste, Lowitz im Mantel in Rück- und Vorderansicht, zuvor ein Schuss aus der Pistole), die einfach überblendet wurden. Nach dem Schuss ertönt Peter Thomas' leider viel zu kurze aber geniale Titelmusik, die im Abspann nie zu hören war. Lediglich in Episode 96 "Wiederholungstäter" (1985, Regie: Günter Gräwert) war eine etwas verunglückte Version davon während des Abspanns zu hören. In den letzten Köster-Jahren ließ Günter Gräwert die Handlung auch schon mal beginnen und setzte erst nach einigen Minuten mit dem Vorspann ein (z.B. Folge 88 "Eine Tote auf Safari" (1984, Regie: Günter Gräwert). In Folge 13 "Ein unkomplizierter Fall" ließ Regisseur Dietrich Haugk die Musik von Peter Thomas gänzlich weg und ließ den Vorspann stumm ablaufen. Der Pilotfilm "Die Dienstreise" (1976, Regie: Johannes Schaaf) kommt gänzlich ohne Vorspann und Titelmusik aus, während die Kamera über mehrere im Stau steckende Autos schwenkt wird eingeblendet "Aus der Serie DER ALTE - Die Dienstreise". Der Vorspann der Kress-Folgen sieht meistens so aus, dass verschiedene Sequenzen aus dem aktuellen Fall gezeigt werden. Dazu erklingt Eberhard Schoeners Titelmusik. Der Vorspann ist unterschiedlich lange. Dietrich Haugk lässt die von ihm inszenierten Folgen unmittelbar mit der Handlung beginnen und verzichtet auf den typischen "Alte"-Vorspann. Seit Kommissar Herzog ermittelt, wird bis auf wenige Ausnahmen der Vorspann einfach in die erste Szene des Films eingeblendet. Die Musik von Eberhard Schöner ist die gleiche geblieben. In Folge 340 "Taximörder" kam erstmals und bisher einmal keine Titelmusik vor.

Der Wechsel zu Rolf Schimpf

1985 hatte Siegfried Lowitz genug von seiner Rolle, er wollte sich wieder ganz dem Theater widmen. Günter Gräwert und Adolf Schröder schrieben daher die letzte Folge "Zwei Leben" (Regie: Günter Gräwert), in der Köster durch eine Patronenkugel stirbt, die Christoph Waltz als Mörder abfeuert. Produzent Ringelmann wollte den Erfolg des Alten fortsetzen, daher besetzte er die Rolle des "Alten" mit Rolf Schimpf nach, der ihm in dem Fernsehspiel "Der Sheriff von Linsenbach" aufgefallen war. Zuvor erprobte er Rolf Schimpf allerdings in der sechsteiligen ZDF-Familienserie "Mensch, Bachmann!" (1984, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker). Der Wechsel von Lowitz zu Schimpf wurde in der Folge "Sein erster Fall" (Regie: Günter Gräwert) vollzogen. In dieser Episode ist auch Jan Hendriks als Martin Brenner in eine andere Abteilung versetzt, tritt aber in dieser 101. Folge nochmals auf. Auch der Assistent Löwinger (Jan Meyer) trat in der Folge genauso wie Meyer Zwo (Wolfgang Zerlett) auf, wie übrigens noch in einigen folgenden. Geschrieben wurde die erste "neue" Folge von Volker Vogeler, Leopold Ahlsen und Günter Gräwert, die das gemeinsame Pseudonym Tobias Bertram verwendeten. Alle bisher gedrehten Folgen haben Gerd Heymann als ewig zweiten Mann gemeinsam. Lediglich in der 47. Folge "Der Freund" (Buch: Volker Vogeler/Regie: Zbynĕk Brynych) und in der 53. Folge "Die Unbekannte" (Buch: Detlef Müller, Regie: Zbynĕk Brynych) tauchte er nicht auf. In "Der Freund" ist Köster auf Urlaub bei einem Bekannten (gespielt von Walter Sedlmayr, der Kommissar Schöninger aus der "Polizeiinspektion 1").

Rolf Schimpf

Rolf Schimpf folgte also Siegfried Lowitz nach. Schimpf, geboren im November 1924, war seit 1978 als Waldi Zellmann in der Krimireihe "Soko 5113" beschäftigt. Mit der Folge "Finderlohn" verabschiedete er sich vom "Soko"-Team. In einem Fernsehspiel, in dem er einen Parkwächter mimte, entdeckte ihn Produzent Helmut Ringelmann und engagierte ihn zunächst für die Serie "Mensch, Bachmann!" (1984, sechs Folgen, Regie: Wolfgang Becker), dann für den "Alten". Bereits im Oktober 1985 begannen die Dreharbeiten zur neuen Serie. Rolf Schimpf arbeitete sich in seine neue Rolle ein, indem er einige Tage mit echten Beamten der Münchner Mordkommission mitging. Hauptkommissar Leo Kress, genauso wie sein Vorgänger geschieden, hat eine Tochter, die in den ersten Folgen regelmäßig auftaucht. Sabine Kress wurde von Bettina Redlich verkörpert. Sogar Kress' Exfrau taucht in einer Folge auf. Kress und sein Kollege Henry Johnson (Charles Muhamed Huber) werden von Augsburg nach München versetzt, und bilden dort mit Gerd Heymann das neue Team. Ab der 106. Folge "Gigolo ist tot" (Buch: Volker Vogeler, Regie: Dietrich Haugk) wirkt auch Markus Böttcher als Werner Riedmann mit. Der Polizeiarzt, der bis heute keinen Namen hat, sondern immer nur "Doktor" genannt wird, ist bereits seit Folge 74 ("Umsonst ist der Tod", Regie: Günter Gräwert) dabei. Gespielt wird er von Ulf J. Söhmisch. 1996 gab es einen weiteren Wechsel innerhalb des Teams: nach 125 Folgen verabschiedete sich Charles Muhamed Huber in der Folge 225. "Der Tod der Eltern" (Buch: Volker Vogeler, Regie: Hans-Jürgen Tögel). In der 226. Folge "Der Scherbenhaufen" (Regie: Helmuth Ashley) folgte ihm Pierre Sanoussi-Bliss als Axel Richter nach. Axel Richter war früher schon beim SK 4 beschäftigt. Mit der im November/ Dezember 2006 gedrehten und am 21.12.2007 ausgestrahlten Episode "Jakob" steigt Rolf Schimpf nach 222 Folgen und fast 22 Jahren aus der Serie aus und verabschiedet sich laut Rollenlegende in die Pension. Der Abschied kommt die gesamte Episode lang nicht zur Sprache, lediglich die letzten beiden Minuten thematisieren das Ganze. Kress kommt niedergeschlagen zurück ins Büro, über der Tür ist ein Schild angebracht, auf dem "Tschüss Leo" steht. Seine Kollegen erwarten ihn mit Sekt. Kress ist nicht nach Feiern zu Mute. Gerd Heymann eröffnet die Laudatio als das Telefon klingelt und die Kripo zu einem Mordfall angefordert wird. Axel fragt Leo: "Willst du nicht doch mitkommen"? - Leo: "Nein, das könnt ihr sehr gut alleine. Schließlich habt ihr genug bei mir gelernt". Dann ist sein letzter Satz: "Haut endlich ab". Kress wird von oben mit der Kamera eingefangen, wie er alleine im Büro steht und das Sektglas auf den Tisch abstellt. Dann ertönt die melancholische Melodie, die den ganzen Film begleitet haben und der Abspann wird eingeblendet.

Filmographie Rolf Schimpf
TV-Serien-Rollen:

Jahr Serientitel Folgen Regisseur(e) Rolle
1963 Das Wunder von Legende TV-Film Rudolf Jugert Dr. Rohloff
1968 Hafenkrankenhaus 13 Erich Neureuther Arzt
1969 Ida Rogalski-Mutter von 5 Söhnen 13 Tom Toelle Werner Rogalski
1970 Meine Tochter-Unser Fräulein Doktor 13 Wolfgang F. Henschel, Wolfgang Schleif ?
1972 Mein Bruder, der Herr Dr. Berger 13 ? Dr. Wolfgang Berger
1972 Geheimagenten TV-Film Eberhard Fechner BND-Agent
1977 Es muss nicht immer Kaviar sein 3 Thomas Engel Herr Brenner
1978 SOKO 5113 viele Ulrich Stark Waldi
1979 Die Protokolle des Herrn M 13 Harald Philipp Schorsch Paul
1980 Achtung Zoll 4+ Hermann Leitner Bärwaldt
1982 Büro, Büro 39 Reinhard Schwabenitzky Vater Neuhammer
1984 Mensch, Bachmann 6 Wolfgang Becker Herr Bachmann

Filmographie Rolf Schimpf TV-Gastrollen (Auswahl):

Jahr Serientitel Folge Episodentitel Regisseur Rolle
1964 Kommissar Freytag 11 Teurer Umzug Michael Braun Josef Koske
1964 Fernfahrer 6 Die Kontrolle Theo Mezger Inspektor
1965 Hafenpolizei 15 Der Betriebsausflug John Olden Günther Lohmann
1965 Hafenpolizei 21 Der Heuler John Olden Streifenpolizist
1965 Hafenpolizei 28 Der Eisbär John Olden Matrose
1965 Gestatten, mein Name ist Cox 14 Springen gehört zum Handwerk Georg Tressler Mr. Stone
1965 Intercontinental-Express 2 Die Puppe mit dem Porzellankopf Peter Zadek Erich Koch
1966 Lautlose Jagd 7 Das Revier in der Kiesgrube Georg Tressler ?
1967 Polizeifunk ruft 4 Gefährlicher Spaziergang Hermann Leitner Karl Steuben
1968 Cliff Dexter 21 Tod auf dem Golfplatz Klaus Dudenhöfer Mc Bride
1968 Dem Täter auf der Spur 4 Das Fenster zum Garten Jürgen Roland Spurensicherer
1970 Die Kriminalnovelle 5 Es bleibt in der Familie Wolfgang Staudte Mr. Smith
1971 Percy Stuart 48 Die Weltregierung Hans-Georg Thiemt Kommissar
1971 Recht oder Unrecht 8 Der Fall Meinberg Robert Adolf Stemmle ?
1972 Privatdetektiv Frank Kross 2 Gefüllte Pralinen Erich Neureuther Reporter Roller
1973 Hamburg Transit 32 Zwölf Wochen umsonst Claus Peter Witt Sicherheitsbeauftragter
1973 Die Kriminalerzählung 6 Die Handschuhe des Franzosen Rudolph Nussgruber Bloomer
1973 OKAY S. I. R. 25 Schutzengel Marran Gosov Monsieur Bressac
1974 OKAY S. I. R. 30 Der Graf unter Wasser Dieter Lemmel Doktor
1974 Tatort 46 Der Mann aus Zimmer 22 Heinz Schirk Wolfgang
1974 Graf Yoster gibt sich die Ehre 47 Der Papageienkäfig Jean Herman Der Schweizer
1974 Autoverleih Pistulla 9 Rosis Unschuld Erich Neureuther Lehrer
1974 Härte 10 1 Nadine Gordon Flemyng Herr Meuskens
1975 Kommissariat 9 10 Kavaliersdelikte Wolfgang Staudte Staatsanwalt Dr. Jaeckel
1975 Kommissariat 9 12 Ich bin ein Europäer Wolfgang Staudte Staatsanwalt Dr. Jaeckel
1976 Der Anwalt 6 Numerus clausus Heinz Schirk ?
1976 Tatort 59 Augenzeuge Theo Mezger Geldbote
1977 Der Anwalt 16 Eine unbezahlte Rechnung Theodor Grädler Gerichtsbeamter
1978 Jörg Preda berichtet 22 Das Gift der Hoffnung Eberhard Schubert Journalist
1979 Tatort 95 Die Kugel im Leib Wolfgang Staudte Staatsanwalt
1980ff. Aktenzeichen XY ungelöst 125,
131, 139, 147, 150 
5 verschiedene Filmfälle Kurt Grimm Juwelier, Kommissar, Opfer
1980 Tatort 108 Kein Kinderspiel Theo Mezger ?
1981 I. O. B. Spezialauftrag 22 Streng vertraulich Peter Meincke Bernhard Gosler
1982 Steckbriefe 1 Vogel flieg Theo Mezger Vogt
1983 Tatort   Mord ist kein Geschäft Theo Mezger Mann im Labor
1983 Die Krimistunde 7.1 Knopfdruck für einen Chinesen George Moorse ?
1986 Es muss nicht immer Mord sein 21 Traumflug Kai Borsche Herr Schumann
1997 Derrick 281 Das Abschiedsgeschenk Dietrich Haugk Leo Kress
2004 Tatort 571 Bienzle und der steinerne Gast Hartmut Griesmayr Minister

Der dritte "Alte": Walter Kreye

Mit der im März 2007 produzierten Episode "Doppelspiel" tritt Walter Kreye den Dienst bei der Münchner Mordkommission II als Hauptkommissar Rolf Herzog an und folgt damit nach 322 Fällen Siegfried Lowitz (100 Folgen) und Rolf Schimpf (222 Folgen). Kreye wurde am 18.7.1942 in Oldenburg geboren und absolvierte die Ausbildung zum Schauspieler an der Schauspielschule Bochum. Er wirkte zuvor schon einmal in "Der Alte" mit, und zwar in Folge 276 "Mord auf Bestellung" unter der Regie von Helmuth Ashley. Er drehte unter anderem einige Rosamunde Pilcher-Filme, war in den Krimireihen "K3", "Küstenwache", "Ein Fall für zwei", "SOKO 5113", "Tatort", "Wolffs Revier", "Der Staatsanwalt", "Wilsberg", "Rosa Roth", "Polizeiruf 110", "Die Cleveren", "Der König" und "Der Clown" zu sehen, spielte neben Horst Tappert in dem Film "Der Kardinal" und drehte zahlreiche weitere erfolgreiche Kino- und TV-Filme, darunter den Edgar-Wallace-Krimi "Das Haus der toten Augen". Auf dem Foto rechts: Walter Kreye als Mordverdächtiger in "Mord auf Bestellung" (Folge 276) und gemeinsam mit seinem Vorgänger Rolf Schimpf und seinen Kollegen in der gleichen Episode.

Das Büro

Seit der ersten Folge war das Büro immer das selbe. In den ersten Folgen saß Lowitz auf der rechten Seite, Ande auf der linken, später war es dann umgekehrt. Lange gab es gegenüber der Eingangstür von Kösters Büro eine Tür, die in den späteren Folgen fehlt. In Folge drei "Der Alte schlägt zweimal zu" ist hinter Lowitz' Tisch eine große Tür, die in ein weiteres Großraumbüro führt. Dieses Studiodekoration ist allerdings nur in dieser einen Folge zu sehen. Bis zur 333. Folge bleibt das Büro immer das gleiche. Noch als Herzog seinen neuen Platz in Folge 322. "Doppelspiel" einnimmt, bemerkt Axel Richter, dass die Mordkommission II bei der letzten Renovierung wieder mal vergessen wurde. In Folge 333 ziehen "Der Alte" und sein Team in das ehemalige Büro von "Siska", das ja fortan nicht mehr gebraucht wurde, weil die Serie leider eingestellt wurde. Einige kleine Veränderungen wurden vorgenommen, man kann aber ganz deutlich sehen, dass es sich um die alte "Siska"-Dekoration handelt. 

Produzent Helmut Ringelmann

Der am 4.9.1926 in München geborene Produzent hat das Milieu von der Pike auf kennen gelernt - einst nahm er Schauspielunterricht bei Martin Held, spielte sieben Jahre unter der Leitung von Heinz Hilpert Theater. Da sein eigentliches Ziel der Film war, gab er die Schauspielerei auf und arbeitete als Aufnahme-, Produktions- und Herstellungsleiter. Nachdem er einige internationale Erfahrung gesammelt hatte, wurde er geschäftsführender Produzent der Produktionsgesellschaft "Intertel", mit der er für das ZDF die Straßenfeger "Das Kriminalmuseum" (1963-1970) und "Der Tod läuft hinterher" (1967, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) sowie die Spionageserie "Die fünfte Kolonne" (1963-1968) herstellte. 1968 wurde er selbständiger Produzent und gründete seine Neue Münchner Fernsehproduktion, mit der er erst einmal sechs Folgen einer neuen Krimiserie - "Der Kommissar" - und einen Dreiteiler namens "Babeck" (1968, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) herstellte. Später folgten "11 Uhr 20" (1970, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) und Serienerfolge wie "Derrick" (1974-1997, 281 Folgen, Buch: Herbert Reinecker), "Der Alte" (seit 1976, bis jetzt über 290 Folgen), "Polizeiinspektion 1" (1977-1988, 130 Folgen), "Unsere schönsten Jahre" (1983, 1985, 12 Folgen, Buch: Franz Geiger (1.Staffel), Michael Braun (2. Staffel), Regie: Franz Geiger, Alfred Weidenmann, Zbynek Brynych (1. Staffel), Michael Braun (2.Staffel)), "Eichbergers besondere Fälle" (1988, 13 Folgen, Buch: Albert Sandner, Regie: Theodor Grädler, Günter Gräwert), "Mensch Bachmann" (1984, mit Rolf Schimpf, Regie: Wolfgang Becker) und "Der Mann ohne Schatten" (1995/96, 14 Folgen). ("Derrick" wurde von Ringelmanns Firma "Telenova" produziert, "Der Mann ohne Schatten" von R. Productions). Auch der Derrick-Nachfolger "Siska" stammt aus dem Hause Ringelmann. Für seine Produktionen ist es ihm stets gelungen Persönlichkeiten - sozusagen die Creme de la Creme von Schauspielern, Regisseuren, Autoren etc. - zu gewinnen. Helmut Ringelmann ist nach wie vor der "Krimi-König", Garant für feinste Spannung, der ein Gespür für richtige Besetzung und geniale Storys hat. Alle seine Produktionen sind Welterfolge.

Die Autoren

Für die Serie "Der Alte" entschloss sich Ringelmann, nicht mehr nur einen Autoren zu wählen (so wie dies bei "Der Kommissar" und "Derrick" mit Herbert Reinecker der Fall war), sondern auf die besten verfügbaren zurückzugreifen: Oliver Storz, Karl Heinz Willschrei ("Ein Fall für zwei", "Wolffs Revier"), Bruno Hampel ("Kommissar Freytag", "Das Kriminalmuseum"), Detlef Müller ("Ein Fall für zwei", Bild rechts), Leopold Ahlsen und Volker Vogeler (starb im April 2005, die im Juli 2005 gedrehte Folge "Himmel und Hölle" ist sein letztes Buch; links in einer Gastrolle als Wermut-Bruder in der "Siska"-Episode "Leonardos Geheimnis"). Auch Edgar-Wallace-Regisseur Alfred Vohrer schrieb vier Drehbücher für die Serie. Bis heute ist Volker Vogeler der fleißigste Autor der Serie, über die Hälfte aller Folgen stammen aus seiner Feder. Zu den "Der Alte"-Autorinnen und Autoren gehören auch Christa-Maria Bandmann, Christina Christoff und Adolf Schröder. In neuerer Zeit schreibt auch Regisseur Hartmut Griesmayr (u.a. eine Folge gemeinsam mit seiner Regieassistentin Ute Geber) für die Serie und nach Vogelers Tod der Schauspieler Friedrich Karl Grund. Unter den Regisseuren wären v.a. noch Günter Gräwert, José Giovanni und Jürgen Goslar als Autoren zu nennen. Johannes Schaafs Ehefrau Rosemarie Fendel verfasste ebenfalls eine Episode ("Der Pelikan", bereits als Folge 3 produziert aber als Folge 16 ausgestrahlt) unter dem Pseudonym Jan Gutova.

Die Regisseure

Produzent Helmut Ringelmann griff auf sein schon bewährtes Regisseur-Ensemble zurück. Alles "alte Hasen", die schon seit Jahrzehnten in ihrem Fach tätig waren, und die er bis heute einsetzt. Einige von ihnen sind bereits verstorben, wie Günter Gräwert oder Zbynêk Brynych (beide - neben Helmuth Ashley - die fleißigsten Regisseure innerhalb der Reihe "Der Alte"). Ein weiterer fleißiger Regisseur innerhalb der Reihe war Theodor Grädler (der allerdings nur drei "neue" "Alte"-Folgen inszenierte). Andere drehen noch fleißig, wie Helmuth Ashley oder Alfred Weidenmann (siehe Bild), der die Bundesfilmpreise nur so abräumt (Weidenmann starb Ende Juni 2000, seine letzte Regiearbeit ist die 249. "Alte"-Folge: "Die zweite Frau"). Dietrich Haugk, Hochschulprofessor am Mozarteum Salzburg inszenierte auch immer wieder Folgen. Neuere Regisseure im "Ringelmann"-Ensemble sind Hans-Jürgen Tögel, Gero Erhardt (Sohn des Komikers Heinz Erhardt), Hartmut Griesmayr und der Schauspieler Vadim Glowna sowie Joseph Vilsmaier, der zwar erst 2006 als Regisseur agierte, aber schon 1977 als Kameramann dabei war.

alle Texte: © GP, Die Krimihomepage

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 12.08.2013

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