Die Krimihomepage | Der Alte | Folge 001 | Die Dienstreise

Inhalt

Hintergrund

Besetzung & Aufnahmestab

 

Episodenübersicht

Köster (Folge 1-100)

Kress (101-322)

Herzog (322-365)

Voss (ab Folge 366)

DER ALTE

Folge 001

Die Dienstreise

Erstsendung (ZDF): 11.04.1977

Inhalt Info & Kritik

Geiselnahme in einer Münchner Bank! Klaus Rott, einer der beiden Bankräuber hat sich in dem Geldinstitut verschanzt, nachdem sein Komplize bei einem Schusswechsel getötet wurde. Seine Forderung: freier Abzug mit dem erbeuteten Geld. Kommissar Köster schaltet sich in die Polizeiaktion ein, als ihm der Reporter Kriegl das Bild des erschossenen Gangsters zeigt: es handelt sich dabei um einen "Mitarbeiter" des Profikillers Gala Teretti, den Köster seit langem jagt. Indem er sich im Austausch gegen die Geiseln in die "Obhut" des Bankräubers Rott begibt, hofft er, damit mehr über die Hintergründe zu erfahren und gleichzeitig den Ring um Gala Teretti sprengen zu können. Gangster Rott macht sich mit Köster auf die Flucht und die alles andere als angenehme "Dienstreise" des Alten beginnt... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Info: Drehstart war Montag, der 05.04.1976 um 10.16 Uhr. Man begann mit der 19. Szene. Die Folge fuhr 49% Zuseherbeteiligung ein. Das waren rund 18 Millionen Zuschauer, die vor dem Fernseher hockten. Kritik kam damals auch auf, weil der "harte" Krimi ausgerechnet am Ostermontag gezeigt wurde.
Die erste Folge hat eine Länge von 100 Minuten und kommt ohne die gewohnte Titelmusik und ohne den typischen Vorspann aus, obwohl auch die Musik zur ersten Folge von Peter Thomas komponiert wurde. Diese Episode zeigt auch nicht den typischen Kommissar Köster, wie wir ihn aus den späteren Folgen kennen, Jan Hendriks als Martin Brenner kommt hier auch noch nicht vor, dafür aber Kösters Freundin Anna Gautier.
Am Ende der Folge sagt Köster zu Heymannn: "Halt mir die Daumen, dass ich dafür nicht befördert werde!"
Köster steckt in dieser Episode
drei Tiefschläge ein. "Die Hiebe hätten einen Menschen im Normalleben wochenlang aufs Krankenlager geworden. Darum war ich dagegen. So grobe Dinge passen nicht zu meinen schauspielerischen Mitteln", so der Hauptdarsteller Lowitz. Er tat es aber doch, weil Regisseur Schaaf meinte, zum Krimi gehöre auch Action. Lowitz war wenig angetan: "Das wirkt billig. Beim nächsten Mal mache ich das nicht wieder". (Funkuhr 15/ 1977, p. 5).
Zur Figuren des perfiden Gangsterbosses Gala meinte Produzent Helmut Ringelmann: "Der Gangsterboss Gala gehört zu jener Sorte eiskalter Verbrecher, für die Gewaltausübung ein kalkulierter Bestandteil ihres Geschäfts darstellt. Er ist das Böse schlechthin. Und das ist der Grund, weshalb der "Alte" ihn um jeden Preis zur Strecke bringen wollte". (Funkuhr 18/ 1977).
Oliver Storz, einer der beiden Autoren des Pilotfilms, charakterisierte den "Alten" im Gong (15/ 1977, p. 17) wie folgt: "Er ist ein verschlossener Mann. Er sagt nie, was er denkt und lässt selten das Visier fallen. Kennzeichnend ist seine heimtückische Art, ein Gespräch zu führen: er redet übers Wetter, und in ihm geht etwas ganz anderes vor".


Kritiken aus TV-Zeitschriften von damals:
Bild + Funk, 17/ 1977 (Autor: K. A. H.)

"Der Alte" blieb auf der Strecke
Nun hat Lowitz (im Pilot-Film) die erste Verbrecherjagd überstanden, trotz haarsträubender Gefahren und törichtem Bum-Bum am Ende. Aber er hat ziemlich viel Federn dabei lassen müssen. Jedenfalls sind die Lorbeerkränze, die man dieser neuen Krimireihe im voraus geflochten hat, über Nacht verwelkt. Das lag in erster Linie an der Story, an den Ungereimtheiten im Drehbuch und dem Umstand, dass man den Fall auf 90 Minuten Länge quälte. Mit einem Satz: der lang vorbereitete und bis zum Überdruss propagierte vernichtende Großangriff auf die amtierenden US-Wunderdetektive samt dem hauseigenen "Derrick" ging daneben. Der Alte ist zwar angetreten, hat in diesem Wettrennen die Nase aber nicht ein einziges Mal nach vorn gebracht. Beim "Einsatz in Manhattan" z. B. hatten die Serienfolgen nie mehr das Format des Pilot-Films erreicht. Trotz Lolly-Lutscher Kojak. in diesem Fall hier kann man nur umgekehrt hoffen: dass die kommenden Folgen den (Bruch-)Pilot-Film hinter sich lassen mögen!

Leserkritiken: TV Hören & Sehen (20/ 1977)
Bravo! Endlich eine Krimi-Serie mit mehr Bewegung einer Handlung, die man nicht schon nach zehn Minuten durchschaut. Hoffentlich bleibt es so! M. D., Bonn
Für die Kriminellen ein ausgezeichnetes Anschauungsstück! Für den Zuschauer nichts als Gewalt, Hass und Brutalität. Was denken sich die Programmgestalter eigentlich? L. W., Passau
Nach einer großen Vorankündigung als Nachfolger des beliebten „Kommissar“, bekam der Zuschauer statt der versprochenen spannenden Geiselnahme mit anschließender waghalsiger Flicht einen völlig konfus beginnenden Film voller Ungereimtheiten vorgesetzt. H.G. M., Würzburg
Der Film war sehr in die Länge gezogen, Es war alles ziemlich unglaubwürdige und ohne Spannung. H. F., Herford
Das ist das erste Mal, dass ich nach einem Krimi nicht weiß, ob ich ihn eigentlich gut oder schlecht fand. Daraus schließe ich, dass noch ziemlich viel Unordnung herrscht. Aber das kann sich ja ändern. I. L., Euskirchen
„Der Alte“, der mit soviel Vorschusslorbeeren auf Dienstreise ging, könnte ein Bild-Dauergast wie Erik Ode werden. Wenn der Auftakt nicht trügt, liegt die Serie über dem Mittelmaß. W. S.
Hörzu (18/1987)
Vom Regisseur über ein halbes Dutzend Darsteller bis hin zum Kameramann lockte ein Aufgebot erster Namen. Nur: für die beiden Buchautoren war das Ding, an dem sie drehten, offenbar eine Nummer zu groß. Sie meinten Nervenkitzel und nervten mit Brutalität.
Hörzu (19/1987)
Der Film "Die Dienstreise" aus der neuen Krimiserie des ZDF war erstklassig. Er zeigte glaubhaft die psychologische Entwicklung zwischen zwei völlig verschiedenen Menschen - Geiselnehmer und Kriminalkommissar -, die eine Zeitlang in einer Extremsituation zusammen leben. Und bei all dem war der Film von Anfang bis Ende richtig spannend. R. S., Waiblingen
Hiermit zeigte das ZDF, dass es sein Krimipulver endgültig verschossen hat. Nur schade, dass dabei ein so hervorragender Schauspieler wie Siegfried Lowitz auf der Strecke bleiben muss. P. K., Hamburg
Ich halte diese Serie für sehr gefährlich. Amateure können zur Nachahmung gereizt werden. Noch zwei solche Folgen und jeder weiß, wie Geiselnahmen durchzuführen sind. Mehr möchte ich aus persönlichen Gründen nicht sagen. W. H., Landeskripochef, Düsseldorf.
Dieser Krimi war Weltklasse. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute. G. G., München
"Der Alte" muss sofort pensioniert werden! G. D., Soest
Ganz gut für den Anfang - nur ein bißchen wirklichkeitsfremd. C.D. J., Tostedt
Ein völlig unrealistischer Film. Welcher Killer lässt schon seine Geisel einkaufen? Welcher Killer gibt einem Polizisten das gestohlene Geld zur Aufbewahrung? Für diese "besonderen Methoden" des "Alten" wird er in Gangsterkreisen jedenfalls keine Mitspieler finden. H. H., Lippstadt.

Besetzung Aufnahmestab
Erwin Köster Siegfried Lowitz
Gerd Heymann Michael Ande
Franz Millinger Henning Schlüter
Klaus Rott Hans Brenner
Gala Teretti Wolfgang Reichmann
Katja Ewers Susanne Uhlen
Rudi Stallmann Gert Haucke
Walburga Katharina Seyferth
Anna Gautier Xenia Pörtner
Einsatzleiter Wolfgang Wahl
Joseph Kriegl Ralph Wolter
Kriminalbeamter Helmuth Pick
Busfahrer Herbert Prikopa
Wirt Uwe Dallmeier
Wirtin Maria Singer
Annemarie Iris Berben
? Helmuth Brasch
Doris Schimansky
? Veit Relin
? Dan van Husen
? Konrad Materna
? Ilse Neubauer
? Constanze Engelbrecht
Mann, der aus dem Lift kommt Johannes Schaaf (uncredited)
Fernsehreporter Sammy Drechsel
Buch Oliver Storz
Jochen Wedegärtner
Regie Johannes Schaaf
 
Musik Peter Thomas
Kamera Igor Luther
Detlev Geier
Ton Ludwig Langecker
Schnitt Margot von Oven
Regie-Assistenz Helga Asenbaum
Aufnahmeleitung Willi Schuler
Dieter Hunnius
Maskenbildner Alfred Rasche
Ingrid Thier
Kostüme Ingeborg Ege-Grützner
Bauten Wolf Englert
Jochen Schumacher
Produktionsleitung Klaus Stapenhorst
Herstellungsleitung Gustl Gotzler
Redaktion Peter Renfranz
Hergestellt durch die Neue Münchner Fernsehproduktion
Gesamtleitung Helmut Ringelmann
im Auftrag von ZDF, ORF, SRG

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 15.08.2013

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