Die Krimihomepage | Der Alte | Hintergrund: Hauptkommissar Kress

Inhalt

Hintergrund

Besetzung & Aufnahmestab

 

Episodenübersicht

Köster (Folge 1-100)

Kress (101-322)

Herzog (322-365)

Voss (ab Folge 366)

DER ALTE | HINTERGRUND: HAUPTKOMMISSAR KRESS

Hintergrund (allgemein)

Hintergrund (Köster) Hintergrund (Kress) Hintergrund (Herzog) Hintergrund (Voss)
Darsteller Autoren Regisseure Produzent Sonstiges
Hintergrund: Hauptkommissar Kress

1985 hatte Siegfried Lowitz genug von seiner Rolle, er wollte sich wieder ganz dem Theater widmen. Günter Gräwert und Adolf Schröder schrieben daher die letzte Folge "Zwei Leben" (Regie: Günter Gräwert), in der Köster durch eine Patronenkugel stirbt, die Christoph Waltz als Mörder abfeuert. Produzent Ringelmann wollte den Erfolg des Alten fortsetzen, daher besetzte er die Rolle des "Alten" mit Rolf Schimpf nach, der ihm in dem Fernsehspiel "Der Sheriff von Linsenbach" aufgefallen war. Zuvor erprobte er Rolf Schimpf allerdings in der sechsteiligen ZDF-Familienserie "Mensch, Bachmann!" (1984, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker). Der Wechsel von Lowitz zu Schimpf wurde in der Folge "Sein erster Fall" (Regie: Günter Gräwert) vollzogen. In dieser Episode ist auch Jan Hendriks als Martin Brenner in eine andere Abteilung versetzt, tritt aber in dieser 101. Folge nochmals auf. Auch der Assistent Löwinger (Jan Meyer) trat in der Folge genauso wie Meyer Zwo (Wolfgang Zerlett) auf, wie übrigens noch in einigen folgenden. Geschrieben wurde die erste "neue" Folge von Volker Vogeler, Leopold Ahlsen und Günter Gräwert, die das gemeinsame Pseudonym Tobias Bertram verwendeten.

Anlässlich der 100. Kress- und 200. "Der Alte"-Folgte sagte Rolf Schimpf über die Serie in einem Interview:
(Interview: ZDF Presse-Special zur 200. Der Alte-Folge, 1994, p. 6 sqq., mit freundlicher Genehmigung der zuständigen ZDF-Redaktion)

- Wie fühlen Sie sich nach einhundert Folgen als "Der Alte"?
Rolf Schimpf:
Erstaunlicherweise macht es immer noch Freude. Das hängt natürlich damit zusammen, dass wir eine Reihe sind, keine Serie. Das heisst: wir haben nicht das Prinzip "Fortsetzung folgt", sondern wir drehen jedesmal abgeschlossene Geschichten. Es ist zwar immer dieselbe Rolle, aber es ist jedesmal eine neue Situation, es sind neue Kolleginnen und Kollegen, neue Regisseure.

- Hauptkommissar Köster, den Siegfried Lowitz gespielt hat, und Sie als Hauptkommissar Kress ermitteln auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
Rolf Schimpf:
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich meinen Kollegen Siegfried Lowitz sehr hoch schätze. Die gegenwärtigen Wiederholungen des "Alten" sehe ich heute noch mit viel Vergnügen an. Der Unterschied zwischen uns ist ganz einfach: er hat den Alten gespielt, als wäre Siegfried Lowitz Kriminalbeamter, und ich spiele ihn so, als wäre Rolf Schimpf Kriminalbeamter. Anders kann man an diese Sache gar nicht herangehen. Man muss nicht versuchen, eine Rolle zu spielen, sondern man muss sich vorstellen, man wäre in einem anderen Beruf. Nur dann kann man das durchhalten, und nur dann reagiert man auch richtig.

- Ihre Persönlichkeit geht also stark in die Rolle ein?
Rolf Schimpf:
Ja. Es funktioniert auch nicht anders. Ich habe mich einmal mit meinem Kollegen Horst Tappert unterhalten - er war der gleichen Meinung. Außerdem entspricht das, was ich spiele, meiner Auffassung von dem Beruf, den ich verkörpere.

- Werfen wir einen Blick zurück auf Ihren Berufseinstieg als Kripochef Leo Kress. Es heißt, das Angebot des Produzenten Helmut Ringelmann, den Alten zu spielen, hätten Sie innerhalb von Minuten angenommen.
Rolf Schimpf:
Nein, das stimmt nicht. Es war vielmehr so: ich habe vorher bei Helmut Ringelmann in der ZDF-Serie "Mensch Bachmann" die Titelrolle gespielt. Als der Kollege Lowitz beschlossen hatte, aufzuhören, hat Herr Ringelmann mich gefragt, ob ich den "Alten" übernehmen wolle. Ganz spontan habe ich nicht zugesagt, sondern ich habe 24 Stunden darüber nachgedacht. Weniger, weil ich Zweifel an der Sache hatte, sondern eigentlich aus Prinzip. Ich finde, so eine Entscheidung sollte man nicht übers Knie brechen und gründlich darüber nachdenken.

Rolf Schimpf

Rolf Schimpf folgte also Siegfried Lowitz nach. Schimpf, geboren im November 1925, war seit 1978 als Waldi Zellmann in der Krimireihe "Soko 5113" beschäftigt. Mit der Folge "Finderlohn" verabschiedete er sich vom "Soko"-Team. In einem Fernsehspiel, in dem er einen Parkwächter mimte, entdeckte ihn Produzent Helmut Ringelmann und engagierte ihn zunächst für die Serie "Mensch, Bachmann!" (1984, sechs Folgen, Regie: Wolfgang Becker), dann für den "Alten". Bereits im Oktober 1985 begannen die Dreharbeiten zur neuen Serie. Rolf Schimpf arbeitete sich in seine neue Rolle ein, indem er einige Tage mit echten Beamten der Münchner Mordkommission mitging. Hauptkommissar Leo Kress, genauso wie sein Vorgänger geschieden, hat eine Tochter, die in den ersten Folgen regelmäßig auftaucht. Sabine Kress wurde von Bettina Redlich verkörpert. Sogar Kress' Exfrau taucht in einer Folge auf. Kress und sein Kollege Henry Johnson (Charles Muhamed Huber) werden von Augsburg nach München versetzt, und bilden dort mit Gerd Heymann das neue Team. Ab der 106. Folge "Gigolo ist tot" (Buch: Volker Vogeler, Regie: Dietrich Haugk) wirkt auch Markus Böttcher als Werner Riedmann mit. Der Polizeiarzt, der bis heute keinen Namen hat, sondern immer nur "Doktor" genannt wird, ist bereits seit Folge 74 ("Umsonst ist der Tod", Regie: Günter Gräwert) dabei. Gespielt wird er von Ulf J. Söhmisch. 1996 gab es einen weiteren Wechsel innerhalb des Teams: nach 125 Folgen verabschiedete sich Charles Muhamed Huber in der Folge 225. "Der Tod der Eltern" (Buch: Volker Vogeler, Regie: Hans-Jürgen Tögel). In der 226. Folge "Der Scherbenhaufen" (Regie: Helmuth Ashley) folgte ihm Pierre Sanoussi-Bliss als Axel Richter nach. Axel Richter war früher schon beim SK 4 beschäftigt. Mit der im November/ Dezember 2006 gedrehten und am 21.12.2007 ausgestrahlten Episode "Jakob" steigt Rolf Schimpf nach 222 Folgen und fast 22 Jahren aus der Serie aus und verabschiedet sich laut Rollenlegende in die Pension. Der Abschied kommt die gesamte Episode lang nicht zur Sprache, lediglich die letzten beiden Minuten thematisieren das Ganze. Kress kommt niedergeschlagen zurück ins Büro, über der Tür ist ein Schild angebracht, auf dem "Tschüss Leo" steht. Seine Kollegen erwarten ihn mit Sekt. Kress ist nicht nach Feiern zu Mute. Gerd Heymann eröffnet die Laudatio als das Telefon klingelt und die Kripo zu einem Mordfall angefordert wird. Axel fragt Leo: "Willst du nicht doch mitkommen"? - Leo: "Nein, das könnt ihr sehr gut alleine. Schließlich habt ihr genug bei mir gelernt". Dann ist sein letzter Satz: "Haut endlich ab". Kress wird von oben mit der Kamera eingefangen, wie er alleine im Büro steht und das Sektglas auf den Tisch abstellt. Dann ertönt die melancholische Melodie, die den ganzen Film begleitet haben und der Abspann wird eingeblendet.

Filmographie Rolf Schimpf
TV-Serien-Rollen:

Jahr Serientitel Folgen Regisseur(e) Rolle
1963 Das Wunder von Legende TV-Film Rudolf Jugert Dr. Rohloff
1968 Hafenkrankenhaus 13 Erich Neureuther Arzt
1969 Ida Rogalski-Mutter von 5 Söhnen 13 Tom Toelle Werner Rogalski
1970 Meine Tochter-Unser Fräulein Doktor 13 Wolfgang F. Henschel, Wolfgang Schleif ?
1972 Mein Bruder, der Herr Dr. Berger 13 ? Dr. Wolfgang Berger
1972 Geheimagenten TV-Film Eberhard Fechner BND-Agent
1977 Es muss nicht immer Kaviar sein 3 Thomas Engel Herr Brenner
1978 SOKO 5113 viele Ulrich Stark Waldi
1979 Die Protokolle des Herrn M 13 Harald Philipp Schorsch Paul
1980 Achtung Zoll 4+ Hermann Leitner Bärwaldt
1982 Büro, Büro 39 Reinhard Schwabenitzky Vater Neuhammer
1984 Mensch, Bachmann 6 Wolfgang Becker Herr Bachmann

Filmographie Rolf Schimpf TV-Gastrollen (Auswahl):

Jahr Serientitel Folge Episodentitel Regisseur Rolle
1964 Kommissar Freytag 11 Teurer Umzug Michael Braun Josef Koske
1964 Fernfahrer 6 Die Kontrolle Theo Mezger Inspektor
1965 Hafenpolizei 15 Der Betriebsausflug John Olden Günther Lohmann
1965 Hafenpolizei 21 Der Heuler John Olden Streifenpolizist
1965 Hafenpolizei 28 Der Eisbär John Olden Matrose
1965 Gestatten, mein Name ist Cox 14 Springen gehört zum Handwerk Georg Tressler Mr. Stone
1965 Intercontinental-Express 2 Die Puppe mit dem Porzellankopf Peter Zadek Erich Koch
1966 Lautlose Jagd 7 Das Revier in der Kiesgrube Georg Tressler ?
1967 Polizeifunk ruft 4 Gefährlicher Spaziergang Hermann Leitner Karl Steuben
1968 Cliff Dexter 21 Tod auf dem Golfplatz Klaus Dudenhöfer Mc Bride
1968 Dem Täter auf der Spur 4 Das Fenster zum Garten Jürgen Roland Spurensicherer
1970 Die Kriminalnovelle 5 Es bleibt in der Familie Wolfgang Staudte Mr. Smith
1971 Percy Stuart 48 Die Weltregierung Hans-Georg Thiemt Kommissar
1971 Recht oder Unrecht 8 Der Fall Meinberg Robert Adolf Stemmle ?
1972 Privatdetektiv Frank Kross 2 Gefüllte Pralinen Erich Neureuther Reporter Roller
1973 Hamburg Transit 32 Zwölf Wochen umsonst Claus Peter Witt Sicherheitsbeauftragter
1973 Die Kriminalerzählung 6 Die Handschuhe des Franzosen Rudolph Nussgruber Bloomer
1973 OKAY S. I. R. 25 Schutzengel Marran Gosov Monsieur Bressac
1974 OKAY S. I. R. 30 Der Graf unter Wasser Dieter Lemmel Doktor
1974 Graf Yoster gibt sich die Ehre 47 Der Papageienkäfig Jean Herman Der Schweizer
1974 Autoverleih Pistulla 9 Rosis Unschuld Erich Neureuther Lehrer
1974 Härte 10 1 Nadine Gordon Flemyng Herr Meuskens
1975 Kommissariat 9 10 Kavaliersdelikte Wolfgang Staudte Staatsanwalt Dr. Jaeckel
1975 Kommissariat 9 12 Ich bin ein Europäer Wolfgang Staudte Staatsanwalt Dr. Jaeckel
1976 Der Anwalt 6 Numerus clausus Heinz Schirk ?
1976 Tatort 59 Augenzeuge Theo Mezger Geldbote
1977 Der Anwalt 16 Eine unbezahlte Rechnung Theodor Grädler Gerichtsbeamter
1979 Tatort 95 Die Kugel im Leib Wolfgang Staudte ?
1980ff. Aktenzeichen XY ungelöst 131, 139, 147, 150  4 verschiedene Filmfälle Kurt Grimm Kommissar, Opfer
1980 Tatort 108 Kein Kinderspiel Theo Mezger ?
1981 I. O. B. Spezialauftrag 22 Streng vertraulich Peter Meincke Bernhard Gosler
1982 Steckbriefe 1 Vogel flieg Theo Mezger Vogt
1983 Tatort   Mord ist kein Geschäft Theo Mezger Mann im Labor
1983 Die Krimistunde 7.1 Knopfdruck für einen Chinesen George Moorse ?
1986 Es muss nicht immer Mord sein 21 Traumflug Kai Borsche Herr Schumann
1997 Derrick 281 Das Abschiedsgeschenk Dietrich Haugk Leo Kress
2004 Tatort 571 Bienzle und der steinerne Gast Hartmut Griesmayr Minister

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Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 12.08.2013

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