Die Krimihomepage | Siska | Produzent: Helmut Ringelmann

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SISKA | PRODUZENT: HELMUT RINGELMANN

Der am 04.09.1926 in München geborene Produzent Helmut Ringelmann hat das Milieu von der Pike auf kennen gelernt - einst nahm er Schauspielunterricht bei Martin Held, spielte sieben Jahre unter der Leitung von Heinz Hilpert Theater. Da sein eigentliches Ziel der Film war, gab er die Schauspielerei auf und arbeitete als Aufnahme-, Produktions- und Herstellungsleiter. Nachdem er einige internationale Erfahrung gesammelt hatte, wurde er geschäftsführender Produzent der Produktionsgesellschaft "Intertel", mit der er für das ZDF die Straßenfeger "Das Kriminalmuseum" (1963-1970) und "Der Tod läuft hinterher" (1967, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) sowie die Spionageserie "Die fünfte Kolonne" (1963-1968) herstellte. Außerdem realisierte er unter der Regie von Jürgen Goslar die erste deutsche Krimiserie, die vollständig im Ausland gedreht wurde: "Jörg Preda" (1965, 13 Folgen mit Pinkas Braun). 1968 wurde er selbständiger Produzent und gründete seine Neue Münchner Fernsehproduktion, mit der er erst einmal sechs Folgen einer neuen Krimiserie - "Der Kommissar" - und einen Dreiteiler namens "Babeck" (1968, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) herstellte. Später folgten "11 Uhr 20" (1970, Buch: Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker) und Serienerfolge wie "Derrick" (1974-1997, 281 Folgen, Buch: Herbert Reinecker), "Der Alte" (seit 1976, bis jetzt über 290 Folgen), "Polizeiinspektion 1" (1977-1988, 130 Folgen), "Unsere schönsten Jahre" (1983, 1985, 12 Folgen, Buch: Franz Geiger (1.Staffel), Michael Braun (2. Staffel), Regie: Franz Geiger, Alfred Weidenmann, Zbyněk Brynych (1. Staffel), Michael Braun (2.Staffel)), "Eichbergers besondere Fälle" (1988, 13 Folgen, Buch: Albert Sandner, Regie: Theodor Grädler, Günter Gräwert), "Mensch Bachmann" (1984, mit Rolf Schimpf, Regie: Wolfgang Becker) und "Der Mann ohne Schatten" (1995/96, 15 Folgen). ("Derrick" wurde von Ringelmanns Firma "Telenova" produziert, "Der Mann ohne Schatten" von R. Productions). Auch der Derrick-Nachfolger "Siska" (1998-2007, 91 Folgen) stammt aus dem Hause Ringelmann. Für seine Produktionen ist es ihm stets gelungen Persönlichkeiten - sozusagen die Crème de la Crème von Schauspielern, Regisseuren, Autoren etc. - zu gewinnen. Helmut Ringelmann ist Garant für feinste Spannung, der ein Gespür für richtige Besetzung und geniale Storys hat. Alle seine Produktionen waren Welterfolge. Am 20.02.2011 starb Helmut Ringelmann, der schon längere Zeit erkrankt war. Im September 2010 wurde seine "Neue Münchner Fernsehproduktion" verkauft. Bis dato hatte er 356 Folgen von "Der Alte" produziert.
Über die Zusammenarbeit mit Helmut Ringelmann äußerte sich sein langjähriger Weggefährte Jürgen Goslar, mit dem er zwischen 1963 und 2007 zusammen gearbeitet hatte, wie folgt: „Ringelmann ist ein Mensch, der sehr treu gegenüber seinen Leuten ist. […] Bei Regisseuren ist es so, da konnte man erfahren, dass man gleich das nächste auch noch machen sollte, aber dann konnte wieder mal zwei Jahre gar nichts sein. […] Er ist ein sehr treuer Mann. Er hat ein großes Ensemble und das beschäftigt er eigentlich immer wieder. […] Aber die letzten Male, an die ich mich erinnere, rief er mich nach der Sendung an, wenn er wußte, dass ich die jetzt auch guckte und war dann voll des Lobes und das macht dann schon Spaß, wenn man ein Echo vom Produzenten kriegt. […] Es ist immer eine sehr schöne Zusammenarbeit, weil er hat ein umfassendes, professionelles Denken und weiß eben, wie man Dinge zum Erfolg bringt. Und das hat er ja auch bewiesen als er anfing – es war noch nicht seine Firma – mit „Fünfte Kolonne“, „Kriminalmuseum“ und später mit „Kommissar“. […] Es war immer toll, er rief an und sagte: „Du musst jetzt mal kommen, ich muss mit Dir jetzt mal das ganze nächste Jahr besprechen, wann hast du denn Zeit? […]“. Ringelmann war immer bei der Drehbuchabnahme dabei, hat immer 100%ig gewusst, was er wollte und hat auch immer die Besetzung gemacht. […] Er kannte die Stücke ganz genau, die erste Regiebesprechung war immer bei ihm, es war schon eine schöne, professionelle Arbeit. […].“ 
Produktionen Helmut Ringelmanns
Produktionsjahre Titel Episoden Genre Sender Regie
1963-1969 Das Kriminalmuseum 41 Krimi ZDF Helmuth Ashley, Wolfgang Becker, Jürgen Goslar, Dietrich Haugk, Georg Tressler, Gerd Oelschlegel, Gedeon Kovacz, Dieter Lemmel, Otto Meyer, Erich Neureuther, Joachim Hess, Theodor Grädler, Rudolf Jugert
1963-1968 Die fünfte Kolonne 23 Krimi ZDF Jürgen Goslar, Wolfgang Becker, Theodor Grädler, Rudolf Jugert, Erich Neureuther, Dieter Lemmel, Helmuth Ashley
1964 Oberst Wennerström 2 Krimi ZDF Helmuth Ashley
1964 Professor Bernhardi 1 Komödie ZDF Peter Beauvais
1965 Die ehrbare Dame 1 Drama ZDF Theodor Grädler
1965 Jörg Preda 13 Krimi WDR Jürgen Goslar
1967 Der Tod läuft hinterher 3 Krimi ZDF Wolfgang Becker
1968 Babeck 3 Krimi ZDF Wolfgang Becker
1968 Was ihr wollt - - - Wolfgang Becker
1968-1975 Der Kommissar 97 Krimi ZDF Theodor Grädler, Wolfgang Becker, Wolfgang Staudte, Dietrich Haugk, Michael Braun, Zbyněk Brynych, Jürgen Goslar, Georg Tressler, Erik Ode, Helmuth Ashley, Michael Kehlmann, Michael Verhoeven, Helmut Käutner, Leopold Lindtberg, Gottfried Reinhard, Alfred Weidenmann, Johannes Schaaf, Ullrich Haupt, Charles Regnier
1969 11 Uhr 20 3 Krimi ZDF Wolfgang Becker
1969 Hotel Royal 1 Krimi ZDF Wolfgang Becker
1969 Hotel Royal 1 Krimi ZDF Wolfgang Becker
1971 Die Nacht von Lissabon 1 Drama ZDF Zbyněk Brynych
1972 Der Sieger von Tambo 1 Drama ZDF Dietrich Haugk
1973 Der zerbrochene Krug 1 Drama ZDF ?
1976 Eichholz & Söhne 13 Komödie HR Michael Braun
1977-2010 Der Alte 356 Krimi ZDF Helmuth Ashley, Wolfgang Becker, Michael Braun, Zbyněk Brynych, Peter Deutsch, Gero Erhardt, José Giovanni, Vadim Glowna, Jürgen Goslar, Theodor Grädler, Günter Gräwert, Hartmut Griesmayr, Dietrich Haugk, Eberhard Itzenplitz, Sigi Rothemund, Johannes Schaaf, Michael Schneider, Hans-Jürgen Tögel, Marcus Ulbricht, Joseph Vilsmaier, Alfred Vohrer, Alfred Weidenmann, Ulrich Zrenner
1976 Sonntagsgeschichten 1 Komödie ZDF Kurt Hoffmann
1977-1988 Polizeiinspektion 1 130 Krimikomödie BR Zbynĕk Brynych, Michael Braun, Günter Gräwert, Theodor Grädler, Wolf Dietrich, Franz Peter Wirth, Wolfgang Becker, Kurt Wilhelm, R. Majer
1982 Georg Thomallas Geschichten 6 Komödie ZDF Theodor Grädler, Franz Peter Wirth
1983-1985 Unsere schönsten Jahre 12 Familie ZDF Alfred Weidenmann, Franz Geiger, Zbynĕk Brynych, Michael Braun
1983 Tiefe Wasser 2 Krimi ZDF Franz Peter Wirth
1984 Mensch Bachmann 6 Familie ZDF Wolfgang Becker
1986 Wer erschoß Boro? 3 Krimi ZDF Alfred Weidenmann
1987 Eichbergers besondere Fälle 13 Krimikomödie ZDF Günter Gräwert, Theodor Grädler
1994-1996 Der Mann ohne Schatten 15 Krimi RTL Zbynĕk Brynych, Gero Erhardt, Jürgen Goslar, Günter Gräwert, Dietrich Haugk, Franz Peter Wirth
1998-2007 Siska 91 Krimi ZDF Hans-Jürgen Tögel, Vadim Glowna, Gero Erhardt, Joseph Vilsmaier

Nachfolgend nochmals der Nachruf der Krimihomepage auf den Produzenten, in dem nochmals all seine Meilensteine ausführlich erwähnt werden:
Am 20.02.2011 starb der große deutsche Fernsehproduzent Helmut Ringelmann. Kein anderer Name ist mit dem deutschen Fernsehkrimi so verbunden. Er war es, der ihm zuerst in seiner Heimat und dann international salonfähig gemacht hat. Mit seinem Ableben endet nach fast 50 Jahren, in denen er jährlich bis an die 30 Kriminalfälle servierte, eine Ära.
Sein Konzept war so einfach wie erfolgreich: „erstklassige Schauspieler, erstklassige Drehbücher“. Dabei kümmerte er sich als Produzent vor allem darum, dass jeder, der Rang und Namen hatte in einer seiner Produktionen auftrat – oft auch nur in Nebenrollen. Über die Jahre hinweg wurden seine Reihen auch zur Talentschmiede, viele Schauspieler fingen mit wenigen Sätzen bei ihm an und starteten danach eine große Karriere.
Ringelmann setzte auf Spannung, die nicht durch brutale Action, sondern durch die Beziehungen der Personen untereinander entstand und hatte damit Welterfolge, denn seine Produktionen laufen höchst erfolgreich in über 100 Ländern und präg(t)en somit das Bild Deutschlands international mit.
Ringelmann hatte – worauf er stets Wert legte – seinen Job von der Pike auf gelernt, lernte zuerst Schauspieler und legte eine Prüfung – unter anderem vor Siegfried Lowitz, dem späteren Alten - ab. Seine Lehrmeister waren Martin Held und später Heinz Hilpert.
Anfang der 1960er Jahre wurde er Leiter der Fernsehspielabteilung bei der international tätigen Firma Intertel. Als Produktionschef kreierte er zwei neue Reihen für das junge ZDF. Dabei handelte es sich um die Spionageserie „Die fünfte Kolonne“ und die Kriminalserie „Das Kriminalmuseum“, die – ähnlich wie „Stahlnetz“ – reale Kriminalfälle aufarbeitete. Beide Serien wurden schnell zum Straßenfeger. Das Rezept war auch hier das Übliche: erstklassige Kinoschauspieler, die bisher nicht daran gedacht hatten, im neuen Medium Fernsehen mitzuarbeiten, erstklassige Drehbücher und Regisseure. Für „Die fünfte Kolonne“ gewann er bereits einen Mann als Autor, der viele seiner weiteren Produktionen maßgeblich mitprägen sollte: Herbert Reinecker. Als Regisseure verpflichtete er unter anderem bereits Helmuth Ashley, der bis 2005 seine Produktionen inszenierte und Jürgen Goslar, der bis 2008 immer wieder für und mit ihm arbeitete.
Die Besetzungslisten der beiden Serien liest sich wie das Who-is-Who der Schauspieler jener Zeit:
Das Kriminalmuseum (1963-1967 (Ausstrahlung bis 1970)), brachte es auf 41 Episoden): René Deltgen, Konrad Georg, Hubert von Meyerinck, Paul Dahlke, Paul Klinger, Ralf Wolter, Günter Pfitzmann, Werner Peters, Erik Ode, Günther Schramm, Reinhard Glemnitz, Claus Wilcke, Karl Georg Saebisch, Harry Riebauer, Peter Pasetti, Wolfgang Völz, Wolfgang Kieling, Jan Hendriks, Günter Neutze, Helmuth Lohner, Ivan Desny, Günter Ungeheuer, Horst Tappert, Jürgen Goslar, Heinz Weiss, Christian Wolff, Arthur Brauss, Klaus Schwarzkopf, Heinz Schubert, Herbert Tiede, Erik Schumann, Dieter Hallervorden, Ralf Gregan, Joseph Offenbach, Alexander Golling, Heinz Bennent, Werner Bruhns, Herbert Fleischmann, Klaus Löwitsch, Karl Lieffen, Heinz Engelmann, Horst Janson, Martin Lüttge, Hans Cossy, Narziss Sokatscheff, Friedrich Georg Beckhaus, Karl Walter Diess, Horst Michael Neutze, Kurt Meisel, Rudolf Schündler, Horst Naumann, Walter Sedlmayr, Max Griesser, Kurt Schmidtchen, Jochen Busse, Herbert Fux, Hanns-Ernst Jäger, Klaus Wildbolz, Helmut Schmid, Hermann Lenschau, Bruno Dietrich, Klaus Höhne, Peter Kuiper, Reinhard Kolldehoff, Karl-Heinz Hess, Willy Semmelrogge, Hans Stadtmüller, Willi Harlander, Ernst Stankovski, Otto Stern, Rainer Penkert, Rainer Basedow, Ulli Lommel, Wolf Ackva, Thomas Alder, Horst Sachtleben, Franz Muxeneder, Fritz Strassner, Karl Tischlinger, Gisela Uhlen, Grit Böttcher, Monika Peitsch, Eva Pflug, Hannelore Elsner, Ruth Maria Kubitschek, Rosemarie Fendel, Maria Sebaldt, Alwy Becker, Eva Christian, Lisa Helwig, Elisabeth Wiedemann, Ellen Umlauf, Dunja Rajter, Elfie Pertramer, Emely Reuer, Xenia Pörtner, Liane Hielscher, Heli Finkenzeller, Claudia Butenuth, Elisabeth Volkmann und viele andere.
Die fünfte Kolonne (1963-1968, brachte es auf 23 Episoden): Joachim Fuchsberger, Axel von Ambesser, Heinz Engelmann, Reinhard Glemnitz, Jürgen Goslar, Sascha Hehn, Hellmut Lange, Carl Lange, Inge Meysel, Harry Meyen, Hannelore Elsner, Günther Neutze, Maria Perschy, Eva Pflug, Wolfgang Preiss, Maria Perschy, Karl Georg Saebisch, Eva Ingeborg Scholz, Benno Sterzenbach, Michael Verhoeven, Heinz Weiss, Günter Schramm, Klausjürgen Wussow, Grit Böttcher, Carl Lange, Heinz Weiss, Siegfried Wischnewski, Herbert Tiede, Joachim Hansen, Werner Kreindl, Katinka Hoffmann, Wolfgang Völz, Dieter Eppler, Paul Dahlke, Horst Sachtleben, Karl Walter Diess, Horst Sachtleben, Siegfried Rauch, Karl Heinz von Hassel, Hannes Messemer, Gerd Baluts, UIlrich Haupt, Ingrid Andrée, Max Griesser, Ludwig Schmid-Wildy,Werner Bruhns, Wolfgang Büttner, Heinz Engelmann, Rosemarie Fendel, Herbert Fleischmann, Karl Heinz Hess, Gert Günther Hoffmann, Hans Korte, Ulrich Matschoss und viele andere.
Helmut Ringelmann war stets daran interessiert, Neues zu schaffen und so kreierte er mit „Jörg Preda – Reise um die Welt“ 1965 die allererste Fernsehserie, die komplett im Ausland gedreht wurde. Pinkas Braun spielte darin einen Journalisten, der in 13 verschiedenen Ländern rund um den Globus 13 Kriminalfälle löst. Regie bei der Serie führte Ringelmanns jahrzehntelanger Weggefährte Jürgen Goslar, der von ihm immer wieder als Regisseur, als Autor aber auch als Schauspieler eingesetzt wurde.
In einem Interview, das ich mit Herrn Goslar im Dezember 2010 anlässlich einer DVD-Veröffentlichung führen konnte*, sprachen wir auch ca. 30 Minuten über die Zusammenarbeit mit Helmut Ringelmann. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:
Jürgen Goslar: „Ringelmann ist ein Mensch, der sehr treu gegenüber seinen Leuten ist. […] Bei Regisseuren ist es so, da konnte man erfahren, dass man gleich das nächste auch noch machen sollte, aber dann konnte wieder mal zwei Jahre gar nichts sein. […] Er ist ein sehr treuer Mann. Er hat ein großes Ensemble und das beschäftigt er eigentlich immer wieder. […] Aber die letzten Male, an die ich mich erinnere, rief er mich nach der Sendung an, wenn er wußte, dass ich die jetzt auch guckte und war dann voll des Lobes und das macht dann schon Spaß, wenn man ein Echo vom Produzenten kriegt. […] Es ist immer eine sehr schöne Zusammenarbeit, weil er hat ein umfassendes, professionelles Denken und weiß eben, wie man Dinge zum Erfolg bringt. Und das hat er ja auch bewiesen als er anfing – es war noch nicht seine Firma – mit „Fünfte Kolonne“, „Kriminalmuseum“ und später mit „Kommissar“. […] Es war immer toll, er rief an und sagte: „Du musst jetzt mal kommen, ich muss mit Dir jetzt mal das ganze nächste Jahr besprechen, wann hast du denn Zeit? […]“. Ringelmann war immer bei der Drehbuchabnahme dabei, hat immer 100%ig gewusst, was er wollte und hat auch immer die Besetzung gemacht. […] Er kannte die Stücke ganz genau, die erste Regiebesprechung war immer bei ihm, es war schon eine schöne, professionelle Arbeit. […].“
Noch unter der Intertel entstand dann 1967 der Dreiteiler „Der Tod läuft hinterher“ mit Joachim Fuchsberger und Marianne Koch, den Wolfgang Becker, dem er später gerne die ersten Folgen neuer Fernsehreihen anvertraute, inszenierte. Der Film entstand als ZDF-Konkurrenz zu den damals so beliebten Durbridge-Straßenfegern. Das Buch schrieb – wie später so oft – Herbert Reinecker. In der Folge entstanden zwei wiederum im Ausland sehr aufwendig produzierte Fernsehmehrteiler, „Babeck“ (1968, Regie: Wolfgang Becker, Buch: Herbert Reinecker) mit Helmut Lohner, Cordula Trantow, Siegfried Lowitz, Charles Regnier und Curd Jürgens und „11 Uhr 20“ (1970, selber Regisseur und Autor) mit Joachim Fuchsberger und Gila von Weitershausen.
1968 machte sich Ringelmann als Produzent selbständig und hatte eine – nein – die erste deutsche Krimiserie für das Hauptabendprogramm in petto. 13 Folgen einer Serie waren geplant, deren Protagonist „Der Kommissar“ war. Als Autor Herbert Reinecker den Auftrag für 13 Bücher erhielt, war sein erster Gedanke darüber: „Der Produzent ist nicht ganz normal“, wie er mal in einem Interview sagte. Niemand glaubte an den Erfolg einer solchen Serie, schon gar nicht mit einem Regisseur namens Erik Ode in der Hauptrolle. Aber bereits hier zeigte sich, dass Ringelmann das beste Gespür für Besetzungen hatte. Er wollte stets professionelle Theaterschauspieler – und so holte er sich auch später immer wieder neue Talente vom Theater, auch Peter Kremer und Wolfgang Maria Bauer, die beiden „Siska“s wurden dort von ihm entdeckt.
Aus 13 Kommissaren wurden schließlich 26, dann 39 und schließlich 97 Folgen. Auch hier gelang es Ringelmann, die Crème-de-la-crème der deutschen Fernseh- und Filmstars am „Tatort“ zu versammeln: Curd Jürgens, Lilli Palmer, Peter van Eyck um nur die ganz bekanntesten zu nennen. Auch hinter der Kamera führten wieder Profis Regie: Wolfgang Becker, Ringelmanns Stammregisseure Theodor Grädler und Zbyněk Brynych, Helmuth Ashley, Michael Braun, Alfred Weidenmann, Wolfgang Staudte, Michael Verhoeven und Starregisseure wie Helmut Käutner oder Leopold Lindtberg.
Der Fernsehproduzent hatte auch eine besondere Beziehung zur Musik. So holte er sich zur Vertonung seiner Filme renommierte Musiker, deren Soundtracks die Charts stürmten, darunter Peter Thomas mit „Du lebst in deiner Welt“, der von Helmuth Ashley an Bord geholte Frank Duval mit „Angel of Mine“ oder Eberhard Schoener, den Jürgen Goslar zu Ringelmann brachte.
1970 erfüllte sich der Hotelierssohn Ringelmann, der seine Jugend selbst in zahlreichen Hotels verbracht hatte, einen Traum. Er drehte mit Starbesetzung den Hotelkrimi „Hotel Royal“ im gleichnamigen Schweizer Nobelhotel. Bei dieser bis dato teuersten Ringelmann-Produktion führte erneut Wolfgang Becker Regie und die Besetzung war erstklassig: Joachim Fuchsberger, Nadja Tiller, Paul Hubschmid, Lil Dagover, Jan Hendriks – um nur einige zu nennen.
Bei dem Erfolg des Kommissars war es absehbar, dass bald eine neue Krimiserie vom ZDF gefordert wurde. So erdachte sich der Produzent gemeinsam mit Herbert Reinecker eine Reihe, die zeigen sollte, wie man zum Mörder wird. Beeinflussend für diese Idee mag die amerikanische Kultserie „Columbo“, die Ringelmann Interviews zu Folge auch gerne sah, gewesen sein. Nur stand in der Serie, die anfangs den Arbeitstitel „Wege ins Verbrechen“ trug, nicht der perfekte Mord, sondern vielmehr die Psyche des Mörders im Mittelpunkt. „Derrick“, wie der fertige Serientitel dann lautete, war anfangs dann aber leider nicht so erfolgreich, wie erhofft. Die Zuseher wollten nicht mehr wissen, als der Oberinspektor, der von Horst Tappert gespielt wurde. Sie wollten vielmehr mit ihm rätseln, wer es war. Schnell schrieb Reinecker neue Whodunit-Bücher, die dann rasch realisiert wurden. Von da an war Derricks Triumph nicht mehr aufzuhalten. Zwischen Juli 1973 und Dezember 1997 wurden insgesamt 281 Filme gedreht. Die Betonung liegt auf Filme, denn Ringelmann produzierte zwar Serien, aber keine Fließbandprodukte. Jede Folge wurde so aufwändig wie ein eigenständiger Film produziert.
Zwischendurch stellte die Neue Münchner Fernsehproduktion hochkarätige Literaturverfilmungen her und so entstand etwa 1971 „Die Nacht von Lissabon“ nach dem bekannten Roman von Erich Maria Remarque (Regie: Zbyněk Brynych) oder 1982 der Patricia-Highsmith-Psychothriller „Tiefe Wasser“ (Regie: Franz Peter Wirth). 1976 produzierte er „Sonntagsgeschichten“, einen Fernsehfilm von Starregisseur Kurt Hoffmann, produzierte mehrere Specials mit Martin Held, Gerd Fröbe, Paula Wessely, Carl-Heinz Schroth oder Brigitte Horney. 1968 stellte er nach einem Buch seines Lehrers Heinz Hilpert das Shakespeare-Stück „Was ihr wollt“ (Regie: Ludwig Cremer), fürs Fernsehen her.
Weitere Fernsehserien waren 1976 „Eichholz & Söhne“ mit Michael Hinz (13 Folgen, Buch: Bruno Hampel, Regie: Dr. Michael Braun), „Georg Thomallas Geschichten“  (6 Folgen, 1982), „Unsere schönsten Jahre“ (12 Folgen, 1982/83, mit Uschi Glas und Elmar Wepper) und „Eichbergers besondere Fälle“ (1987, mit Walter Sedlmayr).
Mit „Der Alte“ startete er im Mai 1976 die Dreharbeiten zu einer bis heute mehr als 350 Folgen umfassenden erfolgreichen Krimiserie, die im ursprünglichen Konzept enger an „Der Kommissar“ angelehnt ist, in jeder Folge ein großes Staraufgebot bietet und von erstklassigen Autoren (darunter Bruno Hampel und Detlef Müller) und Regisseuren (darunter vor allem Günter Gräwert und Hartmut Griesmayr, die die Reihe entscheidend geprägt haben) stammt. Drei verschiedene Gesichter hatte die erfolgreiche Serie: Siegfried Lowitz (100 Fälle), Rolf Schimpf (222 Fälle + 1) und seit 2007 Walter Kreye. Den 350. Fall ließ Ringelmann von Vadim Glowna im Dezember 2009 inszenieren. Die letzte offizielle Produktion Ringelmanns ist die 356. Folge „Kaltes Grab“.
Mit der Vorabendserie „Polizeiinspektion 1“, die ab 1977 gedreht wurde, gelang Ringelmann ein weiterer Coup: die menschlichen, unterhaltsamen und berührenden Geschichten rund um die Beamten eines Münchner Polizeireviers kamen auf insgesamt 130 Stück und wurden durch den Tod des Hauptdarstellers Walter Sedlmayr 1988 beendet. Legendär sind die „Streitereien“ zwischen Produzent Ringelmann und Hauptdarsteller Sedlmayr, der nach jeder Staffel verkündete, aufhören zu wollen, wenn die Gage nicht erhöht würde und sich per offenem Brief in der Presse an seinen Produzenten wandte, der natürlich den Forderungen nicht nachgeben konnte, aber es stets schaffte, dass Sedlmayr weiter machte.
1984 testete Ringelmann Rolf Schimpf in der sechsteiligen von Herbert Reinecker geschrieben und von Wolfgang Becker verfassten Familienserie „Mensch Bachmann“ für seine Hauptrolle in „Der Alte“.
1987 machte er mit Autor Herbert Reinecker ein neues Experiment: in dem dreiteiligen Fernsehkrimi „Wer erschoss Boro?“ sollte das Publikum zum Kommissar werden und mit Hilfe einer im Handel erhältlichen Handakte des Kommissars den Täter ermitteln. Erstmals wurde als Hauptpreis die bis dato nie ausgespielte Summe von 100.000 DM ausgesetzt.
1994 kam RTL auf die Idee, mit dem erfolgreichsten deutschen Krimiproduzenten eine Serie zu drehen. So entstand die Reihe „Der Mann ohne Schatten“ mit Christian Berkel, Gerd Böckmann und Ringelmanns Ehefrau Evelyn Opela. Die Bücher schrieben Herbert Reinecker, Volker Vogeler, Günter Gräwert und Paul Hengge, Regie führten Ringelmanns langjährige Weggefährten Zbyněk Brynych, Jürgen Goslar, Franz Peter Wirth, Günter Gräwert, Dietrich Haugk und Gero Erhardt. 14 Filme wurden produziert und 1996 ausgestrahlt, weitere Staffeln wurden – trotz vorhandener Drehbücher (unter anderem von Jürgen Goslar) – nicht realisiert. Grund: Ringelmann hatte nach eigenen Angaben die Macht der Werbeblöcke unterschätzt und so blieb „Der Mann ohne Schatten“ trotz aufwendiger Produktion, Starbesetzung und interessanten Geschichten die einzig nicht erfolgreiche Produktion aus seinem Hause.
Als Oberinspektor Derrick 1997 in München aufhörte zu ermitteln, schuf Ringelmann gemeinsam mit Reinecker dessen Nachfolger „Siska“. Die Serie sollte zunächst – als Erinnerung an den Klassiker – unter dem Titel „Der Kommissar“ an den Start gehen. Der Hauptdarsteller Peter Kremer war – wie andere Seriendarsteller bei Ringelmann auch – zuvor in zahlreichen Rollen in „Derrick“, „Der Alte“ und „Der Mann ohne Schatten“ erprobt worden. Auch „Siska“ wurde zum Erfolg und war dies auch, als der Hauptdarsteller nach 56 Folgen entschied, sich aus der Reihe zu verabschieden. Sein Nachfolger wurde Wolfgang Maria Bauer. Seine Besetzung war ein Alleingang Ringelmanns, der sich wohl als einziger den großartigen Theaterschauspieler in der Rolle des Kommissars vorstellen konnte. Dass er die Darstellung auch grandios meisterte, bewiesen die Einschaltquoten – trotz alledem wurden die Dreharbeiten zu Siska nach 91 Fällen im Juli 2007 abgeschlossen.
Mit dem Tod Helmut Ringelmanns endet wie bereits eingangs erwähnt eine Ära. „Der Alte“ ist bis heute die letzte Bastion des klassischen Freitagskrimis, die sich – anders als etwa „Ein Fall für zwei“ – nicht dem Quotendruck und dem Einfluss (stumpfsinniger) amerikanischer Serien beugte und auf Qualität statt auf Quantität setzt. Auch hier gilt bis zur letzten von Ringelmann hergestellten Produktion sein Credo: „erstklassige Drehbücher, hervorragende Schauspieler“. Ringelmann hinterlässt eine unschließbare Lücke und hat als Vater des deutschen Fernsehkrimis diesen entscheidend geprägt und alle anderen deutschen Serienproduktionen dieses Genres maßgeblich mitbeeinflusst.

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 14.12.2013

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