Die Krimihomepage | Die seltsamen/ unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger | Hauptseite

Serieninhalt & Hintergrund

Stab & Besetzung

Die ... Methoden des Franz Josef Wanninger

Übersicht: alle 112 Folgen

Die seltsamen Methoden

Alle 52 Folgen

Staffel 1

Staffel 2

Staffel 3

Staffel 4

Staffel 5

Die unsterblichen Methoden

Alle 60 Folgen

Staffel 1

Staffel 2

Staffel 3

Staffel 4

Staffel 5

Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger (Folge 1-52)
Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger
(Folge 53-112)

Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger

Beppo Brem gab in 52 Folgen den schlauen Kriminalinspektor Franz Josef Wanninger, der auf Grund seiner Rückenbeschwerden von seinem Chef, dem Kriminaldirektor Mitterer (Fritz Strassner) zum ZBV ernannt wird. ZBV bedeutet "Inspektor zur besonderen Verwendung". Er soll immer dann ermitteln, wenn die Fälle keine zu große körperliche Anstrengung erfordern und wenn - das sagt Mitterer Wanninger aber im Vertrauen - der preußische Oberinspektor Wilhelm Steiner (Wolf Ackva) in einem Fall wieder einmal nichts weiterbringt. Wanninger, der Vater zweier Töchter Tochter mit Namen Margot (siehe Folge 3 "Der Kunstfreund") und Traudl ist, geht meist seine eigenen Wege und gibt sich oft als jemand anders aus, um den Fall zu klären. Meist ermittelt er dabei am Rande der Legalität und ohne Erlaubnis von Steiner oder Mitterer, der meistens aber dann doch auf seiner Seite ist. Kriminalassistent Fröschl (Maxl Graf) ist sowohl Steiner als auch Wanninger unterstellt. Wanninger ist ihm aber sichtlich sympathischer als sein korrekter und penibler Chef Steiner. Es gibt kaum eine Folge, in der Fröschl nicht dem schwachen Geschlecht nachsteigt. In den ersten Staffeln (bis Folge 27) taucht auch Wanningers Haushaltshilfe Frau Burgmüller (Franziska Liebing) auf, die ihrem Arbeitgeber immer mit Rat und Tat zur Seite steht. In den späteren Folgen der Serie taucht dann auch Kriminaldirektor Mitterer nur mehr sehr unregelmäßig auf.
Mit "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" gelang dem Bavaria-Film-Team um Produzent Theo van Alst und seinen Kollegen Hartmut Grund eine ausgezeichnete, unterhaltsame wie auch spannende Kriminalserie mit einem gemütlichen, lockeren, aber sehr schlauen Ermittler. Kuriosum: nicht alle 52 Folgen sind in schwarz/weiß, einige Folgen der 3. Staffel sind in Farbe gedreht (wenn auch sehr blass). Hinter der Kamera agierten bekannte Regisseure, angefangen von Dr. Michael Braun, der in zig ARD-25-Minuten-Serien seine Handschrift hinterließ, den Klassiker "Raumpatrouille" inszenierte und auch "Der Kommissar", "Derrick",  "Der Alte", "Polizeiinspektion 1", "Sonderdezernat K1", "Unsere schönsten Jahre" und andere TV-Knüller drehte. Sein Kollege Theo Mezger ("Tatort", "Schwarz Rot Gold"), der mit ihm abwechselnd bei "Raumpatrouille" Regie führte, inszenierte die meisten Folgen. In den Drehpausen, so berichtete die Presse damals, lernte er mit Maxl Grafs Motorrad das Fahren auf zwei Rädern. Günter Gräwert, später viel eingesetzter "Derrick"- und "Der Alte"-Regisseur (aber auch "Tatort", "Polizeiinspektion 1", "Kara Ben Nemsi"), inszenierte insgesamt 12 Folgen, in einer Folge ("Das Fest der Mönche") tritt er selbst in einer Nebenrolle als TV-Regisseur auf. In der Folge "Ballgeflüster" hat er - wie späte auch oft bei ihm üblich - ebenfalls einen Cameoauftritt. Regisseur Imo Moszkowicz drehte in den 60ern mit Heinz Rühmann den Film "Max, der Taschentieb". Unter den Autoren findet sich Karl Heinz Willschrei, der Jahre später mit seinem Freund Georg Althammer, ebenfalls hier als Autor tätig, die Kultserie "Ein Fall für zwei" aus der Taufe hob und für viele weitere spannende Krimistunden verantwortlich war ("Wolffs Revier", "Ein Mord für Quandt", "Tatort", "Härte 10", "Der Alte", "Lobster", "Graf Yoster gibt sich die Ehre" ...). Die Serie war so erfolgreich, dass sie Ende der 70er unter dem Titel "Die unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger" fort gesetzt wurde.
Nach Abschluss der 39. Folge gab sich Beppo Brem zuversichtlich für die neue Staffel. Damals sagte er in einem Interview, dass er weitermachen werde, solange den Autoren noch etwas einfalle. Er zeigte sich ebenfalls begeistert über die Rolle und sagte, er möge die Figur sehr.  Nach Abschluss der Dreharbeiten zur 52. Folge der Serie war er nicht mehr so angetan
. Er beschwerte sich in mehreren Zeitungsartikeln darüber, dass er auf Grund seiner Rolle als "Bayerischer Maigret", wie er sich selbst nannte, in mehreren Fernsehspielen von der Besetzungsliste gestrichen wurde, weil die Produzenten nur mehr den Wanninger in ihm sahen. Weiteres Kuriosum: von den 52 Folgen, die im Auftrag des Westdeutschen Werbefernsehens produziert wurden, waren nur 18 in Wanningers Heimat Bayern zu sehen. BR Regional strahlte die Serie erst Jahre später komplett aus.
Die Abschlussfeier nach der letzten Klappe zur allerletzten Folge wurde von der Bavaria Film im Forsthaus Wörnbrunn vor München organisiert. Die Presse berichtete damals darüber, dass Beppo Brem, nachdem Produzent Theo van Alst und WDR-Unterhaltungsschef  Hans-Harro Krause das Wort ergriffen hatten, sich lautstark über den WDR beschwerte. Zwei Regisseure wollten ihn für ein Fernsehspiel, der WDR lehnte ihn jedoch ab, weil er als "Wanninger" beim Publikum "abgestempelt" sei.
Text ©: GP, Die Krimihomepage

Die Unsterblichen Methoden des Franz Josef Wanninger

Acht Jahre, nachdem die letzte Klappe zu "Wanninger" gefallen war, hatte sich Beppo Brem, der am Ende der Dreharbeiten ziemlich erbost über die Rolle war, wieder beruhigt und so wurden insgesamt sechzig neue Abenteuer produziert. Der Titel änderte sich - was für eine Serie nicht gerade förderlich ist. Aus den "seltsamen" Methoden wurden die "unsterblichen" Methoden des Franz Josef Wanninger. Wanninger ist mittlerweile pensioniert, kann es aber nicht lassen, seinem ehemaligen Assistenten Fröschl, nun selbständiger Ermittler, zu helfen. Kriminaloberinspektor Steiner ist mittlerweile zum Kriminaldirektor befördert worden. Neu ist Kommissar Kettwig (Claus Biederstaedt), der sich mit Fröschl gut versteht und auch mit Wanninger kann. Oft rufen beide den pensionierten Inspektor auf den Plan, wenn ein Fall besonders kompliziert ist und einer verdeckten Ermittlung - eben Wanningers Methoden bedarf. Die Figur des Kriminaldirektors Mitterer gibt es in dieser Serie nicht mehr, allerdings tritt sein Schauspieler, Fritz Strassner, nochmal in der "unsterblichen"-Reihe auf, allerdings als Pfarrer in einer Gastrolle.
Neu ist, dass sich Episodenfiguren jeweils über zwei Episoden ziehen. Grund dafür war, dass Mitte der 1970er einige 25-Minuten-Serien der ARD im Zweierpack ausgestrahlt wurden. Bei Serien wie "Graf Yoster gibt sich die Ehre" mit Lukas Amann oder "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode machte man - um dazwischen Werbung senden zu können - aus einer Fünfzig-Minuten-Folge zwei 25-Minuten-Folgen und sendete Teil 1, danach die Werbung und anschließend Teil 2. Die Unterbrechung der Sendung durch Werbespots war damals nämlich nicht möglich. So kam es, dass bei Wanninger ein abgewandeltes Prinzip angewendet wurde. In der ersten Episode traten Personen auf, die dann in der zweiten, nach der Werbeeinschaltung, erneut in einer Episode vorkamen und dann erst oft zum Verbrecher wurden.
Insgesamt ist die "Unsterbliche Methoden"-Serie nicht so gelungen wie das 60er-Original, die Storys sind fader und langatmiger und bei weitem nicht so originell. Störend wirkt auch, dass Beppo Brem nicht in allen Folgen selbst auftritt, so zum Beispiel in Folge 101 "Karambolage", in der Fröschl und Kettwig nur nach den Methoden des Wanninger ermitteln. Hier ist alleinig sein Konterfei kurz auf einem Bild zu sehen. Dieses Bild von Wanninger hängt übrigens in der "unsterblichen"-Staffel stets in Fröschls Büro. Im Juli 1981 fiel nach 17 Jahren (Drehstart war 1964) die allerletzte Klappe für die Wanninger-Serie in München. Beppo Brem, inzwischen 75 geworden, sagte zum Serienende: "Für den Moment reicht's mir, aber Spaß hat's mir schon gemacht". Bis dato war "Wanninger" die längste deutsche Serie. Noch keine andere hatte es bis 1981 auf 112 Episoden gebracht. Zwei Tage vor Drehschluss feierte das Team im kleinen Rahmen im Haus von Maxl Graf. Brem gab an, man wolle aufhören, solange der Erfolg noch da war. Nach den Dreharbeiten begab sich Brem auf Theatertournee durch 100 deutsche Städte.

Text ©: GP, Die Krimihomepage

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 28.12.2013

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