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Serieninhalt & Hintergrund

Stab & Besetzung

Interview mit Autor Horst Pillau

 

Episoden

Staffel 1 (1977)

Staffel 2 (1978)

SONNE, WEIN UND HARTE NÜSSE

Inhalt
Eric Ott war 40 Jahre lang Polizist. Bei der Kriminalpolizei ermittelte er in München, Hamburg und Bremen. Nun will er einen ruhigen Lebensabend in der Provence verbringen, wo seine Schwester Ilse schon seit Jahren ein gemütliches Häuschen hat. Doch schon bei der Ankunft wird Eric in einen neuen Kriminalfall verwickelt. Gemeinsam mit dem örtlichen Kriminalpolizisten Giraud untersucht er den Fall. Von da an wird Eric von Giraud sehr oft um Hilfe gebeten, meistens dann, wenn die Ermittlungen unkonventionell geführt werden müssen oder die Untersuchungen die Kompetenzen der Polizei überschreiten würden. Und so stolpert Eric von einem Fall in den nächsten, obwohl er sich jedes Mal am Ende schwört, nie wieder etwas mit Kriminalfällen zu tun haben zu wollen und sich lieber seinen Hobbys – dem Poolspielen, der Landschaftsmalerei und dem Angeln - zu widmen. In den einzelnen Folgen tauchen sehr oft auch folgende Personen auf: Neben Erics Schwester Ilse (gespielt von Odes Ehefrau Hilde Volk), die junge und hübsche Claudine (Marianne Borgo), die die örtliche Tankstelle betreibt, Jeannot (Jean-Pierre Zola), der Besitzer einer Bar, der Briefträger Marius und Monsieur Le Curé (Horst Riesenfeld), der Pfarrer. Anders als im "Kommissar" ermittelt Eric Ode in "Sonne, Wein und harte Nüsse" nie in Mordfällen, sondern hat es mit Einbrüchen, Falschgeld, Drogenschmuggel, Bilderfälschungen, Falschspielern oder Bombendrohungen zu tun. Wilde Verfolgungsjagden und brutale Morde würden in das sympathische südfranzösische Ambiente der Krimiserie auch gar nicht passen.
Text © GP, Die Krimihomepage
 
Vorgeschichte & Hintergrund

Die Vorgeschichte zu der Serie "Sonne, Wein und harte Nüsse" ist etwas dubios. Zunächst war das "Der Kommissar"-Team darüber betrübt, dass man "nur" 97 Folgen der Serie produzierte und im Dezember 1975 die letzte Episode drehte. Man wollte aber unbedingt 100 "Kommissar"-Fälle haben. So äußerte sich dann Produzent Helmut Ringelmannn: "Wir haben für das Fernsehen 97 "Kommissar-Folgen gedreht. Da wir aber gerne alle - einschließlich Erik Ode - die 100 vollmachen wollen, werden wir eben noch drei Kinofilme zusammen drehen. Tja, und in dem letzten wird Keller von einem Gangster umgebracht". Warum nicht gleich 100 Folgen fürs TV produziert wurden, konnte sich der Produzent damals auch nicht erklären: "Da ist irgendetwas mit der Planung schief gelaufen!". Im Sommer 1976 sollten die Dreharbeiten - diesmal natürlich in Farbe - beginnen. Herbert Reinecker schrieb die drei Bücher, die allerdings etwas Neues sein sollten. Ringelmann weiter zur TV-Presse: "Schließlich wollen wir ein möglichst breites Publikum erreichen". Über den Inhalt der drei Filme wurde großes Stillschweigen vereinbart, die Handlung sollte aber härter, rasanter, reißerischer und dramatischer sein ("Bei den 90 Minuten fürs Kino muss halt mehr passieren. Da müssen andere Geschichten her", so Ringelmann). Der Produzent sprach mit allen Beteiligten (neben Ode auch die Assistenten und Frl. Rehbein) ab, dass sie längerfristig keine längeren Theater- oder TV-Verpflichtungen eingingen, damit sie sofort abrufbar für die Dreharbeiten seien. Soweit die Presseberichte im Frühjahr 1976. Dann hörte man von den drei geplanten Kommissar-Filmen allerdings nichts mehr, nur dass Ode ziemlich erbost darüber war, dass das ZDF die 100 nicht vollgemacht hatte. Vielleicht ging er deshalb auch zur Konkurrenz ARD, denn er sagte in einem Interview: "Man hat mir einreden wollen, dass ich aufhören solle. Das habe ich mir verbeten. Ich kann mir nur vorstellen, dass das Geld nicht mehr für 1976 eingeplant war. Ich scheide ohne Sentimentalität vom ZDF. Ich bin für die eine Schachfigur wie jeder andere auch". So wurde im Sommer vermeldet, dass Erik Ode in Südfrankreich eine neue Krimiserie drehen würde. Sein Partner in der deutsch-französischen Koproduktion sollte der große Komiker Louis de Funès werden, der neben dem pensionierten Kommissar einen Polizeibeamten spielen sollte, der immer wieder auf die Hilfe des im Ruhestand befindlichen deutschen Ermittlers zurückgriff. Erik Ode hatte im Sommer 1976 für 14 Folgen zugesagt, verkündete damals aber, dass die genauen Entscheidungen erst im Oktober 1976 fallen würden und er nur seine Bereitschaft erklärt und erst einen Vorvertrag unterzeichnet habe. Sicher war jedoch (obwohl weder Besetzung noch Bücher standen, wer diese schreiben sollte, ließ man auch lange offen), dass die Dreharbeiten zur der Serie, die damals noch namenlos war, im Frühling 1977 starten sollten. Die Rhewes-Filmproduktion Düsseldorf (deren Produzent Horst Riesenfeld übrigens dann später auch eine Cameoserienrolle annahm, er spielte in einigen Folgen den Pfarrer) verkündete damals: "Schauplatz wird die Riviera sein. In einem kleinen Ort, etwas abseits vom mondänen Rummel, hat sich der pensionierte Kommissar seinen Altersruhesitz ausgesucht. Dort mimt er den Rentner. Dieses Mal soll Odes Frau, Hilde Volk, auch mitspielen. Entweder als Frau des Kommissars oder als seine Schwester". "Der Pensionär" (so der später festgelegte Arbeitstitel, der dann aber noch in "Er kann's nicht lassen" umbenannt wurde, sie Interview mit Autor Horst Pillau) durfte jedoch bei seinen Ermittlungen nie selbst aktiv werden, "denn das widerspräche der Wirklichkeit. Ein deutscher Exkriminalist kann ja in Frankreich keine Gangster jagen". Ode als pensionierter Kommissar sollte vielmehr seinen französischen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Serienidee wurde sogar von "Kommissar"-Erfinder Herbert Reinecker gelobt, der dazu meinte: "Dem Mann, der die Idee hatte, Ode als Kommissar a. D. wieder auf den Bildschirm zu bringen, kann ich nur gratulieren. Großartig! Schade, dass wir nicht darauf gekommen sind". Man bedauerte jedoch, dass die Assistenten nicht mehr vorkamen. Reinhard Glemnitz, der dann doch noch eine Gastrolle (allerdings nicht als Heines) übernahm: "Uns hat niemand zur Mitwirkung aufgefordert!". Ode ließ sich auch von der Idee überzeugen, weil man im Gegensatz zum "Kommissar" nur drei Monate Drehzeit pro Jahr vorgesehen hatte und ihm auch die Landschaft erfreute. Vor allem goutierte er jedoch die Mitwirkung seiner Frau Hilde Volk. Der Hauptdarsteller bedingte sich auch aus, am Drehbuch mitarbeiten zu können bzw. darauf Einfluss zu haben. So ließ er auch streichen, dass er als Pensionär Rosen züchtete ("So weit kommt es nicht!").
„Sonne, Wein und harte Nüsse“ wurde ausschließlich in der Provence und an der Côte d'Azur gedreht und ist richtig unterhaltsam, streckenweise lustig aber auch spannend. Insgesamt kommt ein nettes Flair auf und man bekommt sofort Lust, die Koffer zu packen, um nach Südfrankreich zu reisen. Eine Eigenheit der Serie ist außerdem, dass Erik Ode sehr oft aus dem Off erzählt und in Szenen, in denen nur Französisch gesprochen wird, die Dialoge auf Deutsch zusammenfasst. In den ersten sieben Doppelfolgen, fasst Erik Ode als Eric Ott die Handlung des 1. Teils stets für die Zuschauer zusammen.
In Gastrollen treten sehr viele bekannte Gesichter auf: Ivan Desny, Carl-Heinz Schroth, Gert Haucke, Brigitte Horney, Wolfgang Kieling, Wolfgang Preiss, Iris Berben, Edith Hancke, Rudolf Schündler, Andrea Rau, Heli Finkenzeller, Karl Tischlinger, Lukas Ammann, Barbara Valentin, Jane Tilden, Bruno Hübner, Walter Richter, Ernst Stankovski, Ida Krottendorf und Reinhard Glemnitz (Odes Ex-Assistent Heines aus "Der Kommissar", auf die gemeinsame Vergangenheit wird auch mehrfach in Form von Insider-Witzen angespielt). Kurz gesagt: von „Isar 12“, „Graf Yoster“ über „Dr. Mabuse“ bis hin zu „Jakob und Adele“ war in der Reihe eine große Anzahl deutscher Serien- und Filmstars in Gastrollen versammelt. Im Vorfeld der Reihe wurde - wie bereits erwähnt - sogar angekündigt, dass der große Louis de Funès in einer Folge als Gast auftreten sollte. Diese Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Die französisch anmutende Musik komponierte Rolf Kühn, für die Bücher waren unter anderem Krimiautor Hansjörg Martin, Horst Pillau ("Es muss nicht immer Kaviar sein"), Detlef Müller ("Der Alte", "Siska", "Ein Fall für zwei", "Tatort") oder Maria Matray ("Sonderdezernat K1") verantwortlich. Auf dem Regiesessel nahmen unter anderem Hermann Leitner ("Polizeifunk ruft", "Hamburg Transit", "St. Pauli Landungsbrücken", "Waldheimat"), Dieter Lemmel ("Okay S.I.R."), Frank Guthke („Anwalt Abel“) und der Schauspieler Peter Weck Platz. Es gibt zwei Staffeln à 14 Folgen, wobei die erste Staffel eigentlich nur sieben Geschichten à 2 Teile erzählt.
Die ersten 14 Folgen wurden 1977, die zweiten 14 Episoden im Jahr 1978 gedreht.
Text © GP, Die Krimihomepage
Bilder und Screenshots (mit freundlicher Genehmigung von Pidax film Ltd.)

Erik Ode als Eric Ott
Hilde Volk als Ilse
Jean-Pierre Zola als Jeannot
Hans-Joachim Flick als Giraud
Marianne Borgo als Claudine

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 26.05.2018

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