"Sergeant Berry" ist eine 26teilige Krimiserie, in der Albert Berry (Klausjürgen Wussow/ Harald Juhnke), ein Verkehrspolizist, die Titelfigur darstellt. Eigentlich regelt er auf der Kreuzung Sunset Boulevard-Beverly Drive den Verkehr, doch durch Zufall, kann er eines Tages den Boss einer Rauschgift-Schmugglerbande stellen. Von da an wird er von Commissioner Deeds (Hannes Messemer), einem herzkranken älteren Mann, der in jeder Folge mindestens einmal zu seinen Herztropfen greift, immer wieder zur Rate gezogen, wenn ein Fall besonders schwer und aussichtslos erscheint. Berry ermittelt dann meistens inkognito unter falschem Namen. Berry selbst ist ein Frauenheld, der nach dem American Way Of Life seine Fälle löst. Er wohnt trotz stattlichen Mannesalters immer noch bei seiner Großmutter Agatha (Käthe Haack), einer älteren sehr resoluten Dame, die auch hie und da in seinen Fällen mitmischt und keine Scheu vor Gangstern und Mördern hat. Berrys Chef Captain Donavan (Gerhard Frickhöffer) ist nicht sonderlich erfreut, dass Berry vom FBI öfters zu Rate gezogen wird und dass er ohne Ausbildung zum Leutnant bzw. sogar zum Captain befördert wird. Durch das Einwirken des FBIs können diese Beförderungen immer wieder rückgängig gemacht werden. In fast allen Folgen läuft das Schema gleich ab: Berry steht an seiner Kreuzung, dann hält ein Wagen, in dem die Frau des Bürgermeisters samt Schoßhündchen Peppino sitzt. Die First-Lady von Los Angeles wechselt ein paar Worte mit Berry. Danach kommt ein Streifenwagen mit Sirene, ein Kollege Berrys steigt aus und meint zu ihm in Staffel 1: "Der Captain hat was auf der Pfanne - also halt die Ohren steif" bzw. in Staffel 2: "Der Captain nimmt dich zur Brust" - darauf Berry: "Dann hat er also wieder mal was auf der Pfanne!". Donavan empfängt Berry dann äußerst unfreundlich. Zu weiteren Serienfiguren zählen: Betty (Andrea Rau), die attraktive und verführerische Sekretärin von Commissioner Deeds, mit der Berry ein Stelldichein hat, Marta Himes (Marie Versini) vom FBI, die am Anfang auch für Berry schwärmt, die ihm dann aber immer sehr kühl und fast mit Ablehnung begegnet, weil sich dieser nicht für sie zu interessieren scheint, Inspektor Goofy (Klaus Dahlen), der Berry immer wieder hilft und ihm zur Seite gestellt wird und schließlich nicht zuletzt Inspektor Morrisea, der vor allem in Staffel 2 in fast jeder Folge mit dabei ist und von Regisseur Harald Philipp dargestellt wurde. Das hatte wohl produktionstechnische Gründe, denn aus Kostengründen wurde nicht in Kalifornien, sondern in Spanien gedreht. Ein kleines Team mit Hauptdarsteller, Kameramann und Regisseur flog dann aber doch in die USA, um ein paar Außenaufnahmen zu machen. Um Geld zu sparen, übernahm wahrscheinlich Philipp die Rolle des Inspektor Morrisea, der Berry dann immer wieder durch die Straßen von Los Angeles und Umgebung kutschiert. Auch die Kreuzung Berrys am Anfang steht nicht in Spanien, sondern in den USA. Immer dann, wenn zusätzliche Darsteller auf der Kreuzung erscheinen sollten, merkt man, dass diese Szenen mit Rückprojektion im Studio gedreht wurden. Die Kreuzungsszenen sind auch sehr sparsam, so sind die erste und die letzte Einstellung, sowie die Szene, in der Berry vom Streifenwagen abgeholt wird, immer die gleichen.
Geschrieben wurden die Folgen hauptsächlich von Viola Liessem, der Ehefrau von Regisseur Harald Philipp. Möglicherweise spielt auch sie in der Serie mit - und zwar die Rolle der Frau des Bürgermeisters (das ist aber Spekulation). Horst Pauck und Gert Nickstadt unterstützten sie dabei. Als Vorlage wurde übrigens Robert Ardens Roman "Sergeant Berry" verwendet, der schon 1938 mit Hans Albers (in Personalunion als Darsteller und Produzent) erfolgreich verfilmt wurde.
In Gastrollen sind immerhin so bekannte Stars wie Ivan Desny, Günther Stoll, Dieter Borsche, Wolfgang Lukschy (als Bürgermeister von L. A.), Henning Schlüter, Wolfgang Spier, Susanne Hsiao (Juhnkes Frau), Maria Perschy, Eva Pflug, Simone Rethel, Lotte Ledl, Alice Treff, Horst Naumann, Nino Korda, Michael Janesch, Ini Assmann oder Elisabeth Volkmann zu sehen. Die anderen Rollen wurden meist von spanischen Darstellern übernommen, die immer wieder auftauchen und auch aus anderen Serien, die in Spanien gedreht wurden (wie "Die Tintenfische" (1966), "Percy Stuart" (1969 ff.), "Im Auftrag von Madame" (1972 ff.)) bekannt sind. Etwas störend wirken die wenig alternativen Synchronstimmen, so hatten Arnold Marquis, Friedrich Schoenfelder und Peter Schiff ein Dauer-Abo im Synchronstudio und synchronisierten fast jede Folge, allerdings immer andere Darsteller.
Bleibt noch etwas über die Hauptdarsteller zu sagen: wie bei James Bond gab es hier nämlich verschiedene Darsteller für die Figur "Al Berry". In der ersten Staffel übernahm Klausjürgen Wussow diesen Part bravourös. Er fürchtete nach 13 Folgen jedoch, auf ein Image festgelegt zu werden und stieg vorzeitig aus. Daher übernahm der großartige Harald Juhnke die Rolle des smarten Cops. Beide Interpretationen der Figur sind interessant und abwechslungsreich, man kann gar nicht sagen, wer der bessere "Berry" war (Detail am Rande: als 20 Jahre später Harald Juhnke wegen seiner Alkoholsucht eine Rolle in einer Karl-Spiehs-Produktion nicht mehr übernehmen konnte, spielte ausgerechnet Klausjürgen Wussow seinen Part). 
Handlungsanlage und Handlungsorte erinnern insgesamt etwas an Jerry Cotton. Kein Zufall - so wurde die Serie von "Cotton"-Produzent Heinz Willeg produziert, Peter Thomas lieferte auch hier einen bemerkenswerten Soundtrack ab und Harald Philipp, Regisseur der Cotton-Filme "Mordnacht in Manhattan" und "Um Null Uhr schnappt die Falle zu" führte Regie.
Die Story des Romans "Sergeant Berry und der Zufall" (so auch der Titel der ersten Folge) diente als Ausgangspunkt der Handlung: Dem braven Sergeant Berry spielt ein Zufall den berühmtesten Gangsterführer der Stadt in die Hand, und ehe er sich versieht, hat er eine Beförderung und einen besonders schwierigen Auftrag in der Tasche: In der Grenzgegend zwischen den USA und Mexiko muss er den Sitz einer Rauschgift-Schmugglerbande ausfindig machen. In der ersten Staffel gab es außerdem noch eine Besonderheit: es gab Episoden, die ineinander übergriffen (so Folge 1 und 2 z.B.) bzw. Folgen, die auf ältere verwiesen oder Episoden, in denen dingfest gemachte Gangster sich nach dem Gefängnisausbruch bei Berry rächen wollten. Das hatte wohl auch mit dem Budget zu tun...
Alles in allem: eine recht unterhaltsame, kurzweilige Serie (zugegebener Maßen mit einigen schwachen Episoden) mit tollen Darstellern und einem hervorragenden Soundtrack von Peter Thomas, dessen Titelmelodie auch auf LP erschien und in der Serie in mehreren Varianten vorkommt (romantisch, schnell ...).

Text © GP, Die Krimihomepage