Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1961

"Die Krimihomepage SPEZIAL":
Klassiker des deutschen Fernsehspiels

Das deutsche Fernsehspiel

Fernsehspiele

Kriminalspiele

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Fernsehkriminalspiele 1952-1989

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Der Bettelstudent

Erstsendungen (ARD/ WDR):
Sonntag, 12.11.1961, 20.10-22.40 Uhr

Regie:
Kurt Wilhelm

Dauer/ Bild:
ca. 150', s/w

Inhalt

Ein Fremdenführer erzählt im Prunksaal des Schlosses Lappalienburg einigen Touristen die alte Geschichte vom Bettelstudenten ... Ollendorf feierte einst ein rauschendes Fest in eben diesem Schloss. Als er sich der hübschen Laura unziemlich nähert, fängt er einen Schlag mit dem Fächer ein. Nach der öffentlichen Demütigung sinnt Ollendorf wütend auf Rache. Die stolze Mutter Lauras will ihre schöne Tochter nur einem Fürsten zur Frau geben. Ollendorf kauft sich kurzerhand den politischen Häftling Simon, putzt ihn heraus und bietet ihn als Fürsten an ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Gong 45/1961, Seite 28 zur Erstausstrahlung: "Die Handlung dieser Operette, die im Original ihren Stoff aus einem Konflikt zwischen Sachsen und Polen bezieht, wurde von den Fernsehbearbeitern in ein Ländchen mit dem beziehungsvollen Namen Lappalien verlegt und dabei tatsächlich noch ein Stück läppischer gemacht. Es ist die Geschichte vom despotischen Gouverneur, der sich an einer verarmten Schönen rächen will. Freizügigkeiten des Textes und der Handlung rechtfertigen Bedenken gegen Eignung für Jugendliche. - Die vollständige Besetzung dieser frühen Fernseh-Operettenproduktion konnte leider nicht rekonstruiert werden." - Am 17.05.1970 zeigte das ZDF eine Neubearbeitung.
Kritik
Gong 49/1961, Seite 29: "Kurt Wilhelm, Inszenator der unverwüstlichen Operette, pflegt musikalische Werke doppelt zu besetzen. Er beabsichtigt damit den Wohlklang geschulter Kehlköpfe mit dem ausdrucksvollen Spiel gutaussehender Schauspieler zu vereinen. [...] Viel ist darüber diskutiert worden. Auch im 'Bettelstudenten' zeigten sich Vorteile dieses Verfahrens. Die hübsche Lotte Ledl zum Beispiel spielte so gut, wie es einer Sängerin nur äußerst selten gegeben ist. Stellenweise hob Wilhelm die Vorteile der Doppelbesetzung jedoch selbst wieder auf. Er veranlasste die Schauspieler, die über das herkömmliche Musiktheater hinauskommen sollten, alten Operetten-Klamauk zu übernehmen, ja er erfand noch klamottenhafte Albernheiten dazu."
Hörzu 49/1961, seite 62: "[...] Was der Bildschirm herzeigte, war kein 'Bettelstudent' von Millöcker, sondern eine 'Bettelstudent'-Parodie. Gegen diese Misshandlung des liebenswürdigen Stücks durch die Bearbeitung fallen die Mängel der Inszenierung kaum noch ins Gewicht. Sing- und Sprechstimmen passten nicht zusammen, der Ollendorf wurde teils von einem lyrischen Baron gedoubelt, teils sang er selber, doubelte also sein Double. Kurt Wilhelm ist auf dem besten Wege, durch derartige Manipulationen sich selber ad absurdum zu führen und denen, die sein Verfahren grundsätzlich ablehnen, Wasser auf die Mühle zu gießen. Die technische Qualität war der der Inszenierung ebenbürtig. Das Bild war unscharf, und der Ton, sonst oft die einzige Meisterleistung bei musikalischen Fernseh-Sendungen, war so unausgeglichen, dass man ständig gezwungen war, den Tonregler zu bedienen. So geht das nicht weiter! Es könnte uns gleichgültig sein (ist es aber nicht!), ob Herr Wilhelm seinen ganzen Kredit verspielt. Wir protestieren aber sehr entschieden dagegen, dass Herr Wilhelm eine ganze Kunstgattung, die sich wie kaum eine andere für die Fernseh-Unterhaltung eignet, in Misskredit bringt. Es ist nicht notwendig, Operetten fürs Fernsehen zu 'bearbeiten', sondern, sie richtig zu inszenieren. Wir wollen hoffen, dass Kurt Wilhelm das endlich einsieht und zu solchen Leistungen zurückfindet, wie sie seine 'Verkaufte Braut' darstellte."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Simon Bert Fortell
(Gesang: Franz Fehringer)
Jean Peter Arens
(Gesang: Peter Witsch)
Ollendorf Fritz Eckhardt
(Gesang: Paul Neuner)
Laura Gardy Granass
(Gesang: Herta Talmar)
Ninette Lotte Ledl
(Gesang: Friedel Blasius)
Amalia Hilde von Stolz
(Gesang: Charlotte Kamps)
Enterich Willy Hofmann
Operette von Friedrich Zell und Richard Genée
Fernsehbearbeitung Peter Wehle und Kurt Nachmann
Musik von Carl Millöcker
Musikalische Leitung Franz Marszalek
Es singt der Kölner Rundfunk-Chor
Einstudierung Bernhard Zimmermann
Es spielt das Kölner Rundfunkorchester
Choreografie Norman Thomson
Szenenbild Walter Dörfler und Dieter Reinecke
Regie Kurt Wilhelm
Eine Gemeinschaftsproduktion von WDR und ORF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 11.05.2017

© Die Krimihomepage 2000-2017