Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1969

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Beichte eines Mörders
(Teil 1 - 5)

Erstsendung (ARD, WDR Regional):
15.12.1969 (Mo.), 19.20 Uhr (Teil 1)
16.12.1969 (Di.), 19.20 Uhr (Teil 2)
17.12.1969 (Mi.), 19.20 Uhr (Teil 3)
18.12.1969 (Do.), 19.20 Uhr (Teil 4)
19.12.1969 (Fr.), 19.20 Uhr (Teil 5)

Regie:
Wilm ten Haaf

Dauer/ Bild:
25' x 5, s/w

Inhalt

1. Teil: Im Pariser Emigrantenlokal "Tari-Bari" erzählt Golubtschik, der uneheliche Sohn des russischen Fürsten Krapotkin, seine Lebensgeschichte. Er nennt sie "Beichte eines Mörders". Golubtschiks Mutter erhält Besuch von einem gewissen Pantalejmon, der behauptet, ihr Mann habe seine Tochter verführt. Die Tochter hat er umgebracht, und nun möchte er auf den Förster Golubtschik warten. Pantalejmon schlägt ihn dann so zusammen, dass er im Krankenhaus stirbt.
Golubtschik studiert mit dem Geld seines Vaters, des Fürsten, in Odessa. In ihm ist der Entschluss gereift, auf seinem Recht zu bestehen, zu Krapotkin zu gehen und dessen Namen und Titel zu bekommen. Hier in Odessa trifft er zum ersten Mal auf Lakatos. Lakatos ist angeblich Ungar, und er lädt Golubtschik ein, mit ihm abends auszugehen. Schon nach kurzer Zeit bietet der hinkende Mann Golubtschik seine "Freundschaft" an. Golubtschik erzählt ihm von seinem Plan.
2. Teil : Golubtschik sucht seinen Vater auf und erlebt eine böse Überraschung: der Fürst stellt ihm seinen Sohn vor. Golubtschik empfindet vom ersten Moment eine starke Abneigung gegen diesen überheblichen Krapotkin junior. Als "Andenken" schenkt der Fürst ihm ein Tabakdöschen, das er zusammen mit Lakatos einem Trödler verkauft. Kurz darauf werden sie verhaftet: die Dose war gestohlen! Die erste Bekanntschaft mit der Polizei bestimmt Golubtschiks Lebensweg, denn nun schließt er sich der berüchtigten zaristischen Geheimpolizei, der Ochrana, an und wird als Spitzel gegen Revolutionäre eingesetzt. So schleust Malitow, sein Chef, ihn in die Zelle des Studenten Komorow, dessen Schwester eine radikale Aufrüherin ist, um ihn auszuhorchen. Er weiß inzwischen, dass Krapotkin jun. die Dose gestohlen hatte, und versucht nun durch seine Beziehungen, sich an ihm zu rächen. Doch er muss nur tatenlos zusehen, wie die unschuldigen Geschwister Komorow zum Tode verurteilt werden. Inzwischen ist er nach St. Petersburg versetzt worden.
3. Teil: In Petersburg erwartet Golubtschik ein besonders interessanter Auftrag: die Überwachung eines französischen Couturiers, Charron mit Namen, und dessen Mannequins, die auf einer Modenschau auftreten. Eine der Mannequins ist Lutetia, die er in ihrer Garderobe kennenlernt. Doch dort trifft er auch wieder Lakatos, und er ist sich immer noch nicht sicher, ob er es mit einem Freund oder Feind zu tun hat. Golubtschik verliebt sich in Lutetia und wird strafversetzt. Jedoch nicht nach Sibirien, sondern nach Paris. Er verlebt mit Lutetia eine harmonische Bahnreise, doch spürt er bald, wie unersättlich sie ist. In seiner Tasche befindet sich jetzt ein Pass auf dem Namen Krapotkin, doch hat er das nicht dem Fürsten zu verdanken, sondern der Ochrana, noch immer darf er diesen Namen nicht für immer tragen.
Teil 4: In Paris wird Galubtschik ganz Lutetia hörig, die von ihm weniger seine Liebe als große Geschenke erwartet. in seinem Hotel trifft er wieder auf Lakatos, der auch mit Lutetia gut bekannt zu sein scheint. Der russische Botschafter in Paris, Dobschinski, ist Golubtschiks neuer Vorgesetzter. Von ihm verlangt er immer wieder Vorschuss, um Lutetias teure Geschenke bezahlen zu können. Dazu beobachtet er eines Tages Lutetia im Chambre séparée in den Armen seines Erzfeindes Krapotkin junior! Von Dobschinski erhält er einen neuen Auftrag: er soll die Jüdin Channa Rifkin zur Rückkehr nach Russland bewegen. Lakatos bietet ihm bei dieser schwierigen Aufgabe seine Hilfe an.
Teil 5: Golubtschik lernt Channa Rifkin kennen und empfindet tiefe Hochachtung vor dieser Frau, die er verraten muss. Doch der Ausbruch des 1. Weltkrieges beendet das Leben Golubtschiks als Geheimpolizist des Zaren, rettet aber auch gleichzeitig das Leben Channa Rifkins. Er überrascht dann Lutetia mit Krapotkin junior in ihrem Bett und schlägt - wie er glaubt - beide tot. Doch als er später einmal wieder zurück kehrt, öffnet Lutetia die Tür und bleibt bei ihm. Krapotkin junior begegnet er am Fluss - er ist ein schwachsinniger Krüppel. Damit endet Golubtschiks Geschichte und er verlässt mit Lutetia, die ihn gesucht hat, das Lokal. Dem Schriftsteller begegnet am nächsten Morgen in seinem Hotel Lakatos, den er sofort an seinem Hinken erkennt. Und er ist sicher, den Leibhaftigen vor sich zu haben, als Lakatos mit denselben Worten mit ihm eine Verabredung machen will, wie vor Jahren in Odessa mit Golubtschik. "Sagen wir heute Abend? Ich bin sicher, dass Sie kommen weden!" - Doch der Schriftsteller lässt sich die Rechnung geben und reist ab ... 
Texte & Stabangaben dank Robert Fischer, der dafür sein öffnete und damit die Informationen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Herzlichen Dank!)

Kritiken
Gong 43/ 1969: "Regisseur Wilm ten Haaf hat diese tragische Geschichte [...] auf glänzende Weise in Szene gesetzt. Die Serie beeindruckt durch ihre atmosphärische Dichte und ihre anhaltende dramatische Spannung, vor allem aber durch ihre hervorragenden schauspielerischen Leistungen".
Wissenswertes
Wurde wiederholt in der Woche vom 13.-17.10.1978 im WDR Regionalfenster der ARD.
Dreißig Jahre nach dessen Tod im Alter von 45 Jahren (1939) würdigte der WDR den Schriftsteller Joseph Roth mit der hochkarätigen Verfilmung seines Romans "Beichte eines Mörders", die 1936 verfasst wurde.
Produzent Dr. Harald Müller sagte im Gong 43/1969 über Martin Duschats Drehbuch: "Ich glaube, dass es Duschat gelungen ist, die erregende, spannungsreiche Erzählung so fürs Fernsehen zu gestalten, dass jeder Zuschauer alle Folgen mit größtem Interesse verfolgt. Aber nicht nur das Buch wird dafür garantieren, sondern auch die Rollenbesetzung!". Auch Regisseur Wilm ten Haaf, damals schon Fernsehprofi (hatte er doch schon bei den ersten Fernsehversuchen vor und im 2. Weltkrieg mitgewirkt) meinte: "Duschat hat Roth nicht verändert. Er hat es geschafft, trotz der notwendigen Straffungen und der Umsetzung auf die optischen filmischen Bedürfnisse den Stoff als solchen unangetastet zu lassen. Dies erreichen nur wenige Autoren, die literarische Vorlagen für Fernsehen, Film oder Hörfunk "umarbeiten". Dem Regisseur ist trotz des guten Buches eine sehr schwierige Aufgabe gestellt. Er muss versuchen, das optisch auszudrücken, was Autor Roth und sein Fernsehbearbeiter Duschat gemeint haben. Dazu musste ich mich in die dramatische historische Situation und in das Milieu, in dem sie abläuft, vor Drehbeginn so einfühlen, dass ich bei der Arbeit keinen "Spickzettel" mehr brauchte. Nur eine solche Sicherheit machte es mir möglich, die Darsteller der Vorlage entsprechend zu führen."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Golubtschik Christoph Bantzer
Schriftsteller Alexander Hegarth
Wirt im "Tari-Bari" Sepp Wäsche
Kanzleirat Leo Bardischweski
Lakatos Pinkas Braun
Lutetia Hannelore Elsner
Golubtschiks Mutter Ellen Schwiers
Fürst Krapotkin Wolfgang Lukschy
Krapotkin junior Helmut Förnbacher
Dobschinski Heinz Leo Fischer
Malitow Hans Korte
Charron Paul Bürks
Sekretär bei Krapotkin Robert Klupp
Komorow Thomas Rau
Channa Rifkin Christine Wodetzky
Natascha Hanna Seiffert
Generalin Portschakoff Olga von Togni
Pantalejmon Georg Hartmann
Förster Golubtschik Peter Böhlke
Polizeikommissar Horst Uhse
Hauswirt Karl-Heinz Peters
Spitzel Johannes Buzalski
Zollbeamter Werner Abrolat
Hoteldirektor Richard Deutsch
Drehbuch Martin Duschat
nach dem Roman von Joseph Roth
Musik Raimund Rosenberger
Kamera Gerhard Krüger
Produktionsleitung Dieter Schönemann
Produzent Dr. Harald Müller
Redaktion Dr. Ulrich Berns
Regie Wilm ten Haaf
eine Produktion der tv-star München
im Auftrag des Westdeutschen Ferbefernsehens
   

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 09.11.2014

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