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     Mord auf 
	offener Straße: Karin Winter wird hinterrücks niedergeschossen, kann sich 
	noch in ein Lokal schleppen und von dort aus ihre Mutter anrufen, bevor sie 
	stirbt. Die Ermittlungen ergeben, dass das Mädchen in zerrütteten 
	Familienverhältnissen lebte. Ihre Mutter ging nach dem Tod des Vaters 
	wechselnden Männerbekanntschaften nach und hatte Karin zeitweise in ein Heim 
	für schwererziehbare Kinder abgeschoben. Zuletzt unterhielt Frau Winter eine 
	intime Beziehung zu ihrem Nachbarn, dem Werbezeichner Otto Pajak. Dessen 
	Schwester Margret reagierte sehr hysterisch auf dieses Verhältnis. Bei den 
	Befragungen der Beteiligten enthüllen sich erschütternde Details ... 
	
    (Text © JO,  Die Krimihomepage) 
	Karin Winter wird auf offener Straße 
	erschossen. Mit allerletzter Kraft kann sie sich noch in ein Gasthaus 
	schleppen. Sie verlangt ein Telefon, weil sie mit ihrer Mutter telefonieren 
	will. Dann stirbt sie. Keller denkt einen familiären Abgrund auf: der 
	brutale Otto Pajak hatte nicht nur ein Verhältnis mit Anna Winter, der 
	Mutter. Aus Liebe zur Mutter ging Karin auch mit ihm ins Bett ... 
	
    (Text © GP, 04.02.2002,  Die Krimihomepage)  | 
				
 Info: - 
Kritik (© 
GP): Herbert Reinecker zeigt in dieser Geschichte eine seltsame 
	Mutter-Tochter-Beziehung auf, die zum sozialen Drama avanciert. Frau Winter 
	(Ida Krottendorf, eine sehr gute Wahl für diese Rolle), eine Frau in 
	dubiosen sozialen Verhältnissen, verkehrt mit vielen Männern. Als sie dem 
	Mann, der über ihr wohnt, hörig wird, überredet sie sogar auf dessen Wunsch 
	ihre Tochter Karin, mit ihm zu schlafen. Aus Liebe tut es die Tochter, die 
	sogar im Todeskampf noch nach ihrer „Mama“ schreit, damit der Liebhaber ihre 
	Mutter nicht verlässt. 
	Als Karin ermordet wird und die Mutter weiß, wer es getan hat, beginnt sie 
	ihrerseits diesen Mann, er heißt Pajak und wird von Harald Leipnitz sehr 
	glaubwürdig verkörpert, zu erpressen. Das funktioniert nach dem Motto: 
	„Entweder ich sage, wer der Mörder ist, oder du ziehst wieder bei mir ein“. 
	ACHTUNG SPOILER. Die Schwester Herrn Pajanks sieht verzweifelt zu, wie ihr 
	Bruder sich quasi herablässt und sich mit einer Frau aus minderen 
	Verhältnissen einlässt. Um die Ordnung wieder herzustellen, erschießt sie 
	Karin. Helmut Ringelmann hat Maria Schell für diese Rolle geholt. Da sie von 
	Anfang an in einer Nebenrolle zu sehen ist, war auch von Beginn an klar, 
	dass sie die Täterin sein musste, denn mit einem bedeutungslosen kürzeren 
	Auftritt hätte sich Weltstar Maria Schell sicherlich nicht zufrieden 
	gegeben.  
	Was die Figuren betrifft, so interessiert sich Reinecker jedoch wesentlich 
	mehr für Frau Winter, deren Misere er vor dem Hintergrund des Todes ihrer 
	Tochter darstellen will. Diese Tochter wird glaubhaft und beinahe entzückend 
	von Simone Rethel dargestellt. 
	Insgesamt finden sich hier wunderbare Darsteller in einem etwas langatmigen 
	Drama um den Standesunterschied von Menschen „Zu ebener Erde und im 1. 
	Stock“ (um es mit Nestroy zu sagen), dem Regisseur Theodor Grädler doch ein 
	bißchen mehr Pepp geben hätte können. Den Kommissar setzt er jedoch 
	wenigstens sehr menschlich in Szene. 
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