"John Ralling" basiert auf einem Roman aus dem Bastei Lübbe Verlag und spielt im Jahre 1866, als der junge Ire John Ralling (Hartmut Becker) nach Südafrika kommt. Auf der Suche nach Arbeit kommt er durch das ganze Land. Er hat sich von seiner Frau Cordelia (Susanne Schaefer) und ihrem gemeinsamen Sohn getrennt und ist auf der Suche nach Diamanten. Dabei erlebt er viele Abenteuer. Der Postkutscher Andries (Hans Wyprächtiger) ist das einzige Verbindungsglied zwischen seiner Familie und ihm und versucht stets zu vermitteln.
Der Regisseur der Serie, Erich Neureuther, erzählt über die Serie gegenüber der Krimihomepage, dass es sich dabei (statt um einen Western) um eine Art "Southern" über den ersten Diamantenrausch dreht, der an den Originalschauplätzen um Kimberley gedreht wurde. Erich Neureuther: "Über "John Ralling" gäbe es viel zu erzählen, es war eine für die damalige Zeit neue historische Abenteuerserie mit guten Büchern, guter Besetzung - aufwendig hergestellt und, sehr gelungen, wie man mir damals immer wieder bestätigte. Die Story spielt, während des großen "Diamant Ruh". Aus der Zeit gibt es noch das "Big Hole", das größte von Menschenhand geschaffene Loch in dem die Digger nach Diamanten buddelten, in der Zeit von Cecil Rhodes, der auch in der Serie auftrat. Die Story kurz angedeutet: John Ralling verlässt seine Frau und seine Farm, weil er diesem Diamantenrausch verfällt und daran scheitert. Die Geschichte ist einerseits sehr emotional, auf der anderen Seite voller Action. Ich hatte ja nur drei deutsche Schauspieler, den fabelhaften Hartmut Becker, den köstlichen Hans Wyprächtiger und Susanne Schäfer, Tochter von Eva Brumby, die heute nicht mehr im Metier ist. Ein Riesengewinn waren die tollen südafrikanischen Schauspieler, Typen, die sich jeder Regisseur für so ein Genre wünscht. Gedreht wurde am Vaal River bei Kimberley, wo heute noch Digger nach Diamanten suchen, ein großes Zeltcamp wurde in einem privaten Game Reserve aufgebaut, da liefen die afrikanischen Tiere durchs Bild, auf einer alten Farm in Eastern Transvaal, in der ehemaligen Goldgräberstadt Pilgrims Rest, die heute noch wie vor 150 Jahren aussieht (nur über die Straßen kam Sand) und in einer extra aufgebauten "Digger Stadt" mit Hütten, Laden und Saloon bei Johannisburg. Die Produktionsleitung hatte die fabelhafte Idee Stadtstreicher als Komparsen anzuheuern, wilde bärtige Typen mit zerschlagenem Gesicht, Holzbein und Glasauge. Sie waren übrigens äußerst diszipliniert, Alkohol gab es erst nach dem Dreh. Als mich meine Frau nach Drehschluss besuchte, gab es in Jo'burgs Straßen immer wieder unerwartete Begegnungen, wenn sich aus dunklen Ecken zerschlissene Gestalten erhoben auf mich zustürzten und mit "Hallo Director" begrüßten. Da wir ja - wie oben erwähnt - quer durch Südafrika drehten und die Farmersleute einen Helfer hatten der bei jedem Motiv dabei war, überredete mich der Produzent aus Ersparnisgründen diesen Part zu übernehmen. Ich ließ mir einen Vollbart wachsen und lernte Reiten...".
Hinter den Kulissen der Serie standen die Macher der erfolgreichen Serie "Diamantendetektiv Dick Donald" mit Götz George (1971), neben dem Regisseur Erich Neureuther sind dies der Drehbuchautor Heinz Bothe-Pelzer und der Produzent Hans Kühle.
 
Text © GP, Die Krimihomepage