Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1968

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Der Meteor

Erstsendung (ARD/ SRG):
Dienstag, 23.01.1968, 21.00-22.00 Uhr

Regie:
Prof. Leopold Lindtberg

Dauer/ Bild:
57‘49‘‘, s/w

Inhalt

Wolfgang Schwitter ist tot. Mit den Hinterbliebenen trauert die gesamte Nation, ja sogar die Welt, ist sie doch um einen Mann ärmer, der sie reicher gemacht hat. Der Literaturnobelpreisträger, der in einer Klinik verstorben ist, ersteht jedoch von den Toten auf und kehrt in sein altes Atelier zurück. Dieses wird mittlerweile von dem Maler Hugo Nyffenschwander, seiner Frau Auguste und deren Töchtern bewohnt. Schwitters Wunsch ist es, an diesem viel würdigeren Ort zu sterben. Nyffenschwander vermietet ihm die Arbeitsstätte, aber anstatt in Ruhe diese Welt verlassen zu können, wird Schwitter ständig von irgendwelchen Besuchern gestört, die ihm zum Teil recht überraschende Mitteilungen machen. Am Leben zu bleiben und nicht sterben zu können wird schließlich für den Nobelpreisträger zur Qual, so dass er schließlich nur mehr geplagt „Wann darf ich denn endlich krepieren?“ in den Raum schreien kann …  (Text © GP, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Das makabre Drama, das Friedrich Dürrenmatt selbst als Komödie bezeichnete und teils als Selbstpersiflage zu verstehen ist, erregte bei seiner Uraufführung großes Aufsehen und die vom Autor als „Lazaurs unserer Zeit“ konzipierte Hauptfigur sorgte für heftige Diskussionen.
Diese Erstinszenierung wurde im März 1966 aufgezeichnet, mit der Ausstrahlung hat man gewartet, bis die Theateraufführungen des Stückes abgelaufen waren. - Mehrfach wiederholt: im HR am Samstag, 14.04.1973 in einer 10-teiligen Dürrenmatt-Reihe, im SWR am Donnerstag, 13.12.1973, zum 65. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt am Samstag, 04.01.1986 im SWR, am Sonntag, 05.01.1986 im HR, am Freitag, 10.01.1986 im BR in der Reihe 'Wiedergesehen - neugesehen', am Montag, 27.01.1986 im WDR und am Dienstag, 28.01.1986 im NDR in der Reihe 'Wiedergesehen - neugesehen' sowie am Sonntag, 16.04.1989 in 1Plus.
Kritik
Funkuhr 6/1968, Seite 13: "[...] Autor Friedrich Dürrenmatt muss es sich schon gefallen lassen, im tiefen Schatten 'seines' Hauptdarstellers Leonard Steckel zu stehen. Was dieser agile, lebendige und brillante Schauspieler aus der Rolle des Mannes machte [...] war eine Leistung, die an die große Tradition unserer Schauspielkunst anschloss. Man kann getrost behaupten, dass ohne Steckel das Stück nur die Hälfte wert ist! Aber neben ihm hatte Regisseur Leopold Lindtberg auch ein Ensemble zur Verfügung, das sich seiner Aufgabe grandios entledigte: Ellen Schwiers war eine herrliche Auguste, Mila Kopp einer Mutter, die den Beruf einer Abortfrau mit Kupplerinnen-Ambitionen wie einen Heiligenschein trug. Und ganz 'nebenbei' noch Namen wie Birgel, Westphal, Knuth und Reichmann!"
Hörzu 6/1968, Seite 12: "Das große Theater aber kam aus Zürich. Fast auf den Tag genau zwei Jahre zu spät. Damals, im Januar 1966, erregte die Uraufführung die Gemüter. Eine Komödie mit Leichen, mit mehr Leichen als im gängigen Durbridge? Das Lachen bleibt im Halse stecken, falls es überhaupt bis dorthin gelangt. Mit dem Entsetzen wird Scherz getrieben, die Frivolität triumphiert. Es ist die genialste Konzeption, die reifste Ausführung des Schweizer Dramatikers. Über die darstellerische Brillanz von Leonard Steckel, Gustav Knuth, Mila Kopp oder Wolfgang Reichmann wurde schon vor zwei Jahren literweise Tinte vergossen. Dem Fernseh-Chronisten bleibt nur die Einschränkung, dass durch die Verfilmung von Leopold Lindtbergs Bühneninszenierung manches zu überbetont wurde und den kleinen Bildschirm sprengte."
Gong 4/1986, Seite 60 zitiert zur NDR-Wiederholung die eigene Kritik: "Eine zum Schwank tendierende Inszenierung."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Schwitter Leonard Steckel
Olga Kornelia Boje
Jochen Wolfgang Forester
Koppe Willy Birgel
Georgen Gert Westphal
Nyffenschwander Peter Brogle
Auguste Ellen Schwiers
Lutz Kurt Beck
Muheim Gustav Knuth
Schlatter Wolfgang Reichmann
Nomsen Mila Kopp
Glauser Walter Kiesler
Friedli Edzard Wüstendörfer
Schafroth Hans Heinz Moser
Blocher Edwin Mächler
Heilsarmisten Vincenzo Biagi
Erich Muggli
Walter Muhr
Bella Neri
Gerda Schweizer
Komödie von Friedrich Dürrenmatt
in der Uraufführung des Schauspielhauses Zürich
Chefkameramann Willy Roetheli
Kameramänner Robert Sutter
Max Hänseler
Marc-André Klenk
Ton Otto Schulz
Bildtechnik Romeo Lorenzetti
Maskenbildner Ernst Messerli
Max Furrer
Bildschnitt Anne Roetheli
Bildregie Ettore Cella
Regieassistenz Edwin Mächler
Ulrich Fries
Aufnahmeleitung Pierre Flury
Szenenbild Teo Otto
Regie Prof. Leopold Lindtberg
eine Gemeinschaftsproduktion des Südfunks Stuttgart und des Schweizer Fernsehens

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 02.01.2017

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