Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1967

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Erstsendung:
Donnerstag, 7. September 1967, ARD BR, 20.15-23.00 Uhr

Regie:
Kurt Meisel

Dauer/ Bild:
163'07'', s/w

Inhalt

Angesiedelt ist das Stück in einer der Baumwollstädte von Massachusetts zwischen 1832 und 1841. Simon hat gegen den Willen seiner Mutter Sara zur Frau genommen. Das junge Paar zieht weg, kehrt jedoch nach dem Tod von Simons Vater zurück, um den Familienbetrieb zu übernehmen. Eine fast unersättliche Machtgier bestimmt nun das Dreiecksverhältnis zwischen Mutter, Sohn und Schwiegertochter, jeder will den anderen beherrschen. Simons Vorgehen ist am geschicktesten: er spielt die beiden Frauen gegeneinander aus. Deborah versucht, Simon durch die gemeinsamen geistigen Interessen an sich zu binden, während Sara glaubt, ihren Mann am besten dirigieren zu können, wenn sie sich ganz nach seinen Wünschen richtet. Die Phantasie der Mutter, die starke Liebesfähigkeit der Ehefrau und die Geschäftstüchtigkeit des Sohnes verwandeln sich durch den herrschenden Egoismus immer mehr in schädliche Kräfte ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Gong 36/1967, Seite 46 zur Erstausstrahlung: "Unvollendetes Nachlasswerk über den Niedergang einer Familie durch Herrschsucht und engstirnigen Egoismus. Das Drama spiegelt die zunehmende Verfinsterung im Gemüt des Dichters, Lebensekel und Trostlosigkeit eines Todkranken. - O'Neill konzipierte dieses Werk als viertes Stück eines mehrteiligen Zyklus' über die Geschichte einer Familie durch 150 Jahre. Bei seinem Tod 1953 war es unvollendet und sollte ursprünglich vernichtet werden. Neun Jahre später wurde es in einer bearbeiteten, etwa auf die Hälfte gekürzten Fassung in Stockholm uraufgeführt. Vom geplanten Zyklus hat O'Neill vier Dramen geschrieben, das andere erhalten gebliebene ist 'Fast ein Poet', das Vorläuferstück mit identischen Hauptrollen."
Kritik
Bild + Funk 39/1967, Seite 14 gibt vier (gut) von fünf Sternen: "Drei ausgemachte Psychopathen lieben, hassen und quälen bis zum Wahnsinn. Fast drei Stunden währt das grausame Spiel vor einem grau-schwarzen Hintergrund. Fazit: Die Welt ist schlecht; der Mensch ist ein Schweinehund. Der Zuschauer fragt: Kolleg für Psychiater oder ein großer Theaterabend?"
Hörzu 39/1967, Seite 12: "Eugene O'Neills Stück offenbarte Tücken, mit denen die Fernseh-Inszenierung nicht ganz zurechtkam. So schwirrte die Kamera manchmal recht hilflos über die Szene, verfing sich in den Schlingen der Dekoration und zeigte sich unfähig, schleppende Dialoge und dramaturgische Tiefen optisch zu überbrücken. Alles in allem: ein irritierender Abend. Ursula Lingens Sara war nicht die irische Venus, nicht das stolze, bäuerliche Weibchen und auch nicht der starke Gegenpol zur manierierten, auf dem schmalen Grat zwischen Wahn und Wirklichkeit wandernden Deborah. Dennoch: Käthe Gold gab eine nuancierte, facettenreiche Studie der Deborah, und Walther Reyer zeigte einen listenreichen, kindlich-trotzigen, brutalen Simon. Auch wenn er manchmal die Freudschen Fesseln, die O'Neill diesem Opfer und Objekt selbstsüchtiger Liebe angelegt hat, zu übertrieben (und deshalb nicht mehr fesselnd) sichtbar werden ließ."
Gong 40/1967, Seite 71: "[...] Die Starbesetzung der Hauptrollen machte es Kurt Meisel leicht, den Stoff ins Bild umzusetzen. Doch gerade an Stellen, an denen die erregenden Monologe der dämpfenden Hand der Regie bedurft hätten, steigerte die unterlegte Musik Mark Lothars die Handlung bis an die Grenzen des Erträglichen. Trotzdem: Ein intensives Spiel mit einer allerdings deprimierenden Resonanz."
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Simon Harford Walther Reyer
Sara Harford, seine Frau Ursula Lingen
Deborah Harford, seine Mutter Käthe Gold
Joel Harford, sein Bruder Achim Benning
Benjamin Tenard, ein Bankier Hans Cossy
Nicholas Gadsby, ein Anwalt Alfred Balthoff
Drama von Eugene O'Neill
Deutsch von Günther Danehl
Musik Mark Lothar
Szenenbild Walter Dörfler
E. W. Sautter
Kostüme Charlotte Flemming
Bildtechnik Jürgen Rosenthal
Tontechnik Sebastian Schlandt
Bildschnitt Hilde Sessner
Kamera Erwin Tischler
Richard Königer
Hermann Magerer
Michael Bumm
Anton Biedermann
Regieassistenz Thomas Alder
Aufnahmeleitung Werner Freyberg
Produktionsleitung Peter Tügel
Produktion Franz Josef Wild
Regie Kurt Meisel
Eine Produktion des BR

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 30.08.2016

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