Klassiker des Fernsehspiels | Dem Himmel näher (15.12.1965 ORF FS1)

Die Männer im britischen Kensley-Altersheim fühlen sich 'dem Himmel näher' als all die Menschen draußen im Leben, würden das aber nie zugeben. Sie jammern und klagen, helfen dabei einander nach Möglichkeit beim Aushalten ihrer Beschwerden und Leiden und sprechen möglichst kaum über das, was sie am meisten belastet: das sie abseits stehen, vergessen sind. Ein Neuzugang, Herbert Sims, wirbelt den Alltag im Heim durcheinander, spricht heikle Sachen offen an. Er behauptet, er bliebe nur eine gewisse Zeit, solange, bis sein nach London übersiedelter Sohn eine geeignete Wohnung für die ganze Familie gefunden habe. Herbert freut sich besonders darauf, den dortigen Garten zu pflegen. Doch eines Tages muss er traurig feststellen, dass das von seinem Sohn erstandene Haus zwar einen schönen Garten, aber kein Zimmer für ihn hat. Langsam beginnt sich Mr. Sims mit seiner neuen Umgebung anzufreunden ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes

Wiederholt im Abendprogramm des ORF (FS 2) am Samstag, 19. Juli 1969. Unter dem Pseudonym Peter Matthias spielt René Deltgens Sohn Matthias auf Vorschlag seines Vaters hier seine erste (und einzige?) Fernsehrolle. Matthias Deltgen hat Theaterwissenschaften studiert und hin und wieder an Studentenbühnen gespielt, ist aber kein ausgebildeter Schauspieler.
Gezeigt auf ARD/ SDR am Sonntag, 21. Juni 1970, 20.15-22.15 Uhr.

Kritiken

Gong 29/1969, Seite 27 zur ORF-Wiederholung: "Eindringlich und lebensecht, mit subtiler Menschenkenntnis und Humor, erzählt der Autor vom Alltag in einem Altersheim, von den Nöten und kleinen Freuden der Heiminsassen und deren Betreuer. Ein Spiel, das allen Zuschauern etwas zu sagen hat; denn es geht nicht zuletzt um die Frage der Mitverantwortlichkeit eines jeden für den Lebensabend unserer Alten."
Gong 25/1970, Seite 32 zur ARD-Erstausstrahlung: "Psychologisches Kammerspiel des britischen Fernsehspielautors. Die Handlung lebt von der kenntnisreichen Zeichnung des Altersheim-Milieus und von einigen heiter-melancholischen Episoden."
Österreich-Hörzu 1/1966, Seite 19: "Regisseur Walter Davy hat sein sicheres Gefühl für Fernsehinszenierungen [...] wieder beweisen können. Es ist ihm eine sehr gute Studie vom Zusammenleben alter Menschen gelungen, in der jedes Detail und jede Passage zu sinnreichen Takten in Moll zusammenklangen."
Hörzu 27/1970, Seite 32: "Dass die Begegnung mit René Deltgen (nach so langer Zeit!) und seinem Sohn Peter Matthias ausgerechnet in die Zeit des Endspiels in Mexiko fiel, ist zu bedauern. Zumal in einem Stück, das aus der Feder des renommierten englischen Fernsehautors Jack Pulman stammt und die heute viel diskutierte Problematik des Alterns und der Missverständnisse zwischen den Generationen behandelt. Neben Deltgen eine Reihe großer alter Darsteller (Haenel, Hübner!)."
Gong 29/1970, Seite 66: "In dem Fernsehspiel wurde ohne Sentimentalität das Leben in einem Altersheim gezeigt. René Deltgen spielte eindringlich den Individualisten in der schon dumpf gewordenen Masse der Heim-Bewohner. Dem 'die jungen Leute noch fehlen, die ihm Sicherheit geben könnten'. Ein Fernsehspiel über ein Problem, das die Jüngeren wenig berücksichtigen."

Stab

Besetzung

Aufnahmestab

May Summers	Eva Zilcher
Stadtrat Butt	Gerhard Geisler
Kocky	Mario Kranz
Walter	Fritz Widhalm-Windegg
Willy	Günther Haenel
Horace	Bruno Hübner
Kenneth Sims	Peter Matthias
Herbert Sims	René Deltgen
Mrs. Stubbs	Steffi Thaller
Holly	Anton Rudolph
Dick Curtiz	Karl Ehmann
Jack Sharakey	Erich Dörner
George Oakes	Philipp Zeska
Ethel	Gertrud Ramlo
Clive	Alexander Trojan
Der Alte	Armand Ozory
Die Frau	Jolanthe Wührer

Fernsehspiel von	Jack Pulman
Deutsch von	Clemens Vestaba
Kamera	Gerhard Wanderer Herbert Grunsky Walter Wirsta Ernst Meyer
Szenenbild	Rudolf Schneider Manns-Au
Bildschnitt	Peter Hohl
Lichtgestaltung	Erich Windisch
Ton	Arnold Mausser
Technische Leitung	Herbert Riegner
Studioassistenz	Herta Schmid
Produktionsassistenz	Karin Baur
Regieassistenz	Edith Sokele
Masken	Karl Lorenz
Kostüme	Edith Almoslino
Produktion	Erich Neuberg
Regie	Walter Davy
Eine Produktion des	ORF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 11.01.2017