Die Krimihomepage SPEZIAL | Klassiker des Fernsehspiels | 1964

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Der Kaiser vom Alexanderplatz

Erstsendung (ZDF):
Freitag, 13.03.1964, 20.15-21.45 UHr

 Regie:
Erik Ode

Dauer/ Bild:
90', s/w

Inhalt

Wilhelm Kaiser, ein stadtbekanntes Berliner Original, ist während des Zweiten Weltkriegs Inhaber einer originellen Kneipe am Alexanderplatz. In seinen 'Kaiserstuben' geben sich in jener Zeit alle ein Stelldichein - vom Ortsgruppenleiter bis zum Hitlerjugend-Pimpf, vom Eisenbahner bis zum Fabrikanten. 'Kaiser Wilhelm' hält für jeden etwas bereit. Während er dem einfachen Volk den Magen mit Schwarzmarktware füllt, stopft er den Nazi-Größen damit den Mund. Als die Russen zum Sturm auf Berlin ansetzen, vergeht Kaisers Kundschaft der Appetit auf Speck, Butter und Wurst. Nun suchen sie anderen Beistand. Und Wilhelm Kaiser weiß auch hier zu helfen, allerdings oft anders, als seine Freunde es erwarten ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Wissenswertes
Fortsetzung als "Der Kaiser von Neukölln". Gong 10/1964, Seite 44 zur Erstausstrahlung: "Zeitstück des jungen Hörspielautors über Berliner Milieu und Typen in den letzten Kriegstagen mit drastischen Szenen, in den sogar Selbstmordabsichten unfreiwillig komisch wirken". Der dritte Teil der Kaiser-Trilogie von Horst Pillau, "Der Kaiser vom Potsdamer Platz" wurde nicht verfilmt.
Kritik
Gong 14/1964, Seite 56: Horst Pillau "[...] hat mit diesem Spiel die Wirklichkeit eines Mietshauses und einer Kneipe am Alexanderplatz bei Kriegsende fast genau getroffen. Ja, er hat ohne Lamento, ohne nachträgliche Veränderung des Milieus zugunsten dieser oder jener Partei, wie es ja bei uns immerzu üblich ist, wenn man Zeitgeschichte auftreten lässt, das Milieu aus sich leben lassen. So ist es gewesen, der Rezensent kann es bestätigen, er war damals dort. Der Kneipenwirt als Nothelfer, aber auch als Stehaufmännchen in böser Zeit. Dazu sein Personal, die Tochter Kitty als Göre, die sich kess zur Frau emanzipiert, die Parteimenschen, der Fremdarbeiter Josef, der Hitlerjunge, der geschasste OKH-Major: diese Typen sind lebendig gewesen, sie bleiben es auch als gar nicht so grob erarbeitete Figuren. Die Sprache ist echt (der Regisseur lässt nur zu laut sprechen), die Umstände sind genau umrissen, jede Figur hat ihr Eigenleben. Es sind Berliner von 1945, greifbar und nicht abstrakt hergestellt, um irgendeine These zu beweisen. Wir wissen, wie schwierig es ist, 1945 und die Zeit vorher dokumentarisch zureichend auf den Bildschirm zu bringen. Hier ist es, im Volksstück, gelungen. Erik Ode kennt das alles genau, er war ja, mit den meisten seiner Schauspieler, damals dabei. Als Regisseur setzt er alles, ohne Sentimentalität, ins rechte Verhältnis zueinander, er mischt Filmstreifen von Wochenschauen hinein, die passen. Auch die Fabel von den tödlichen Pillen, die der Kneipenwirt 'handelt', wird ins rechte Verhältnis zum Milieu gebracht. Dennoch bleibt davon noch ein wenig zuviel im Stück. Das ist die einzige Übertreibung in dem kraftvollen, riskanten Volksstück, das jene Zeit in den Griff bekam [...]".
Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Wilhelm Kaiser Rudolf Platte
Kitty Anita Kupsch
Wally Dreffke Berta Drews
Frau Latusius Hilde Volk
Emma Loni Heuser
Heidenreich Hans W. Hamacher
Hinze Kurt Waitzmann
Schimmelmark Erik Ode
Kläuschen Roland Kaiser
Joachim Rainer Brandt
Hermine Alexa von Porembsky
F. von Strelow Tilo von Berlepsch
Luise von Strelow Lia Eibenschütz
Dieter Rieseke Claus Tinney
Helga, seine Frau Adelheid Hinz
Schmidtchen Benno Hoffmann
Josef Gerd Vespermann
Berliner Volksstück von Horst Pillau
Nach einer Idee von Hans Tamow
Kamera Richard R. Rimmel
Schnitt Carl Otto Bartning
Maske Fredy Arnold
Kostüme Elisabeth Schrewe
Szenenbild Paul Markwitz
Produzent Artur Brauner
Regie Erik Ode
eine Produktion der CCC Television
im Auftrag des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 01.10.2015

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