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Die Abrechnung

Erstsendung (ARD/ SDR):
Sonntag,12.05.1963, 20.25-22.30 Uhr

 Regie:
Fritz Umgelter

Dauer/ Bild:
116', s/w

Zar Alexander I. ist nach dem Sieg über Napoleon auf der Höhe seines Ruhms und seiner Macht. Doch in seinem Reich gärt die Unruhe. Ungerechtigkeit, Not und Gewalt sind Nährboden für revolutionäre Ideen. Die Ursachen für die Missstände findet der Regent bei sich selbst, denn sein Gewissen ist belastet. Die Krone fiel ihm einst nämlich zu, weil er die Ermordung seines Vaters billigte, um das Reich von einem wahnsinnigen Despoten zu retten. Die guten Gründe sprechen Alexander nicht frei von dieser Schuld. Der tödliche Unfall seines ihm ähnlich sehenden Kutschers erscheint dem Regenten als göttlicher Fingerzeig. Er tauscht die Kleider mit dem Toten und schließt sich unerkannt einem Sträflingstransport an. Während sein unbelasteter Bruder Nicolai den Thron besteigt, stirbt Alexander als Namenloser im sibirischen Schneesturm ... (Text © JO, Die Krimihomepage)

Nach dem Schauspiel "Zar Alexander". Gong 19/1963, Seite 24 zur Erstausstrahlung: "Sehenswertes historisches Schauspiel des vor fünf Jahren verstorbenen Dichters, der in diesem Werk den Konflikt zwischen Macht und Gewissen, zwischen irdischer und göttlicher Gerechtigkeit darstellt und in der Gestalt des Zaren Alexander I. die konsequente Verwirklichung christlichen Glaubens symbolisiert".

Gong 22/1963, Seite 24: "Der Missbrauch der Macht, der Konflikt mit dem Gewissen und die Verpflichtung zur Sühne - diese Themen stehen im Mittelpunkt dieses weniger durch den dramaturgischen Aufbau als durch seine geistigen Auseinandersetzungen geprägten Wort-Dramas von Reinhold Schneider, das Fritz Umgelter mit innerer Geschlossenheit und großem szenischen Aufwand für den Bildschirm inszenierte. Obwohl sich manche Szenen der bildlichen Aussage entzogen und deshalb zuweilen pathetisch wirkten, gelang es dem Regisseur, die Gewissensentscheidung des Zaren eindrucksvoll darzustellen, vor allem unterstützt durch eine einfallsreiche Kamera und so hervorragende Schauspieler wie Wolfgang Büttner, Marilene von Bethmann und Carl Wery".
Hörzu 22/1963, Seite 62: "In Reinhold Schneiders "Abrechnung" kreist alles um die Probleme von Macht, Schuld und Sühne. Die Handlung wird vom Gedanklichen geradezu erstickt. Dagegen kamen weder der Regisseur Fritz Umgelter noch der Darsteller des Zaren, Wolfgang Büttner, an. Schon die Bühne verlangt umso stärker nach äußerem Geschehen, je schwerer die Gedankenfracht des Stückes ist. Der Bildschirm stellt diese Forderung noch radikaler. Er gibt sich mit sprachlichen Qualitäten und geistigem Gehalt allein einfach nicht zufrieden".