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Geld sofort
Eine kleine Geschichte aus einer Großen Stadt

Erstsendung (NDR):
Dienstag, 06.01.2015, 22.00-22.35 Uhr

 Regie:
Johann Alexander Hübler-Kahla

Dauer/ Bild:
36'30'', s/w

Inhalt

Herr Zatke, ein Vertreter, braucht dringend Geld. Er steht kurz vor der Heirat und benötigt noch 800 D-Mark, um die ausstehenden Raten für ein Fernsehgerät bezahlen zu können. Er gerät an ein "Geldinstitut", dessen Chef sich als Herr Ehrlich vorstellt. Dieser ist bereit, ihm 3000 Mark zu leihen. Dafür ist jedoch eine höhere Bearbeitungsgebühr fällig. Vertreter Zatke tappt zunächst in die Falle ... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Theorie über die Entstehungsgeschichte.

Der Film wurde erst am 06.01.2015 im Abendprogramm des NDR erstausgestrahlt, etwa 45 Jahre nachdem er entstanden ist. Im Anschluss wurde eine kurze Dokumentation gezeigt, in der man darüber rätselte, weshalb der Film von der Bildfläche verschwand. Es wurde in den Interviews erwähnt, dass kein deutscher Sender und auch nicht der ORF etwas von "Geld sofort" gewusst hätten. Allen Beteiligten scheint jedoch vollkommen unbekannt zu sein, dass am 25.07.1960 die "Deutschland Fernsehen GmbH" gegründet wurde, das so genannte "Adenauer Fernsehen", das mit 01.01.1961 seinen Betrieb aufnehmen sollte. Im letzten Moment wurde jedoch verhindert, dass dieser Sender - der schließlich FFG (Freies Fernsehen GmbH) heißen sollte - an den Start ging. Da der geplante Sender keine eigenen Studios hatte, sollten fiktionale Produkte angekauft und in dessen Auftrag produziert werden. Aus budgetären Gründen sollte im Vorabend eine Schiene platziert werden, die fiktionale Programme im 30-Minuten-Format ausstrahlte. Dafür wurde unter anderem 1960 auch schon die 20teilige Fernsehserie "Meine Frau Susanne" (Regie: Erik Ode, mit Heidelinde Weis) oder der Achtteiler "Slim Callaghan greift ein" (Regie: Karl Anton, mit Viktor de Kowa) produziert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war auch "Geld sofort" eine Produktion für die FFG, dafür spricht auch die ungewöhnlich kurze Spieldauer (ARD-Fernsehspiele liefen im Minimum 45-50 Minuten, meist aber 60-75 oder gar 90 Minuten). Das Entstehungsjahr müsste daher mit 1960 datiert werden, denn in diesem Jahr wurde ja schon fleißigst für die FFG vorproduziert. Während jedoch Serien wie die oben genannten zwar im Archiv verschwanden, später aber, als das ZDF an den Start ging, von diesem aufgekauft und damit ab 1963 mit drei Jahren Verspätung ausgestrahlt wurde, wanderte "Geld sofort" vermutlich zurück ins Archiv des österreichischen Produzenten, der anders als deutsche Kollegen später aus irgendwelchen Gründen nicht auf die Idee kam, den Film an das ZDF zu veräußern. Vielleicht war auch die Spieldauer von ca. 35 Minuten für das Mainzer Fernsehen uninteressant. Dafür, dass "Geld sofort" keine Produktion im Auftrag einer ARD-Anstalt oder des ORF war, sondern für die FFG produziert wurde, sprechen folgende Punkte:
1) die damaligen Fernsehsender (ARD-Programme, ORF) produzierten ihre Fernsehspiele selbst, meist in den eigenen Studios, im Normalfall mit mehreren Kameras. Gedreht wurde meist auf Ampex, nicht auf Film, d. h. mit mehreren Kameras. Außenaufnahmen waren selten.
2) Mit ganz wenigen Ausnahmen lagerte kein ARD-Sender die Produktion seiner Fernsehfilme an externe Produktionsfirmen aus. Das war im Falle von "Geld sofort" allerdings der Fall.
3) Erst das ZDF, das anfangs auch über keine Fernsehstudios verfügte (und das war der Hauptgrund!), begann regelmäßig damit, externe Produktionsfirmen mit fiktionalen Produktionen zu betrauen.
4) Im Abspann von "Geld sofort" lässt sich kein Hinweis darauf finden, welcher ARD-Sender die Produktion verantwortet. Das war zwar 1960 noch nicht überall der Fall, aber dennoch auch schon Usus.
Fazit: "Geld sofort" wurde für die geplante 30-Minuten-Vorabendschiene des geplanten FFG produziert, verschwand jedoch in den Archiven, nachdem der Sender nicht an den Start ging und wurde - anders als andere Produktionen für die FFG - später nicht an einen anderen Sender verkaut.
Text: © Dr. Georg P., Die Krimihomepage

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Zatke, Vertreter Heinz Erhardt
Dir. Ehrlich Oskar Sima
Herr Schmidt Ulrich Beiger
Herr Heidemann Ernst Braasch
die Sekretärin Christiane Schmidtmer
von Gabriel D'Hervilliez
Fernsehbearbeitung

Johann Alexander Hübler-Kahla
Franz Gribitz

Kamera Willy Sohm
Karl Noack
Bauten Max Mellin
Ton K. H. Frank
Musik Karl Bette
Aufnahmeleitung Rudolf Fichtner
Regieassistent Peter Pabst
Schnitt Michaela Riedl
Produktion und Regie Johann Alexander Hübler-Kahla
Eine Produktion der Hübler-Kahla Fernsehproduktion GmbH

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 22.02.2012

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