Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1972 | Auf Befehl erschossen

Krimi-Fernsehspiele
1952-1989

Hauptseite

Filme nach Regisseuren

Bereits gesichtet

Filme nach Jahren

Filme alphabetisch

Gästebuch

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Fernsehspiele anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Forum

Auf Befehl erschossen
Die Brüder Sass, einst Berlins große Ganoven

Erstsendung (ZDF):
01.12.1972

Regie:
Rainer Wolffhardt

Dauer:
85'47''

Inhalt

Franz Sass versuchte vergeblich nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft wieder seinem Beruf nachzugehen. Schließlich faßt er den Beschluss, einen Bankraub zu begehen. Sein Komplize wird sein jüngerer Bruder Erich. Gemeinsam tarnen sie sich als Kanalarbeiter und graben einen Tunnel zum Tresorraum der Bank. Ein mehr als waghalsiges Unternehmen. Dies geschieht im Januar 1929. Die beiden Brüder geraten zwar unter Verdacht, können aber als die Nazis an die Macht kommen, nach Dänemark fliehen. Durch einen Auslieferungsantrag der NS-Justiz werden die beiden aber zurückgeholt. Es kommt zum Prozess, bei dem Franz zu 13 und Erich zu 11 Jahren Zuchthaus verurteilt werden. Zwei Monate später veröffentlicht der Reichsführer der SS die Mitteilung, dass die beiden am 27.03. auf der Flucht erschossen worden sein. Der Film zeichnet die Ereignisse nach. (Text: © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

Rainer Wolffhardt inszeniert ein überaus dokumentarisches Fernsehspiel, weniger Kriminalfilm, aber sehr realistisch und stark gespielt.

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Das Drehbuch basiert auf einem wahren Fall, der sich in der Weimarer Republik ereignete. Die Brüder Franz und Erich Sass (geboren 1904 bzw. 1906), stammten aus Berlin und wuchsen in ärmlichen Verhältnissen auf, weshalb sie auch immer wieder mit Jugendamt und Polizei in Berührung kamen. Im Jahr 1926 starteten sie die Geldbeschaffung auf ihre Art, indem sie – für damals ein Novum – Banktresore mit Schneidbrennern öffneten und damit quasi einen „Trend“ setzten. Am 27.01.1929 brachen die beiden in die Stahlkammer der Diskontobank am damaligen Wittenbergplatz über einen selbst gegrabenen Tunnel ein. Der Einbruch wurde erst drei Tage später entdeckt. Der Schaden wurde damals auf ca. 2,5 Millionen Reichsmark geschätzt. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, setzten sich die Sass-Brüder nach Dänemark ab, wo sie 1934 verhaftet und bis 1938 in Haft saßen. Danach wurden sie sofort nach Deutschland ausgeliefert und nach zwei jähriger Untersuchungshaft zu 13 bzw. 11 Jahren Zuchthaus verurteilt. Doch zum Absitzen der Strafe kam es nicht. Am 27.03.1940 wurden sie bei der Überführung ins Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet.
Herbert Reinecker schrieb bereits 1957 ein Drehbuch mit dem Titel "Banktresor 713", das unter der Regie von Werner Klingler und mit Martin Held und Charles Regnier in den Hauptrollen erfolgreich verfilmt um dann am 28.08.1971 vom ZDF ausgestrahlt wurde. "Banktresor 713" basierte ebenfalls auf dem Fall der Sass-Brüder.
Der Film "Auf Befehl erschossen", der wohl absichtlich in schwarz-weiß produziert wurde, hätte ursprünglich schon am 08.09.1972 ausgestrahlt werden, erschien aber nach aktuellen Ereignissen zu diesem Zeitpunkt in Fürstenfeldbruck als in seiner Thematik unpassend.
2002 entstand mit „Sass“ eine weitere deutsche Aufarbeitung des Stoffes unter der Regie von Carlo Rola mit Ben Becker, Jürgen Vogel und Henry Hübchen in den Hauptrollen. (GP)

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Franz Sass Jürgen Prochnow
Erich Sass Christoph Felsenstein
Kommissar Fiebach Friedrich Georg Beckhaus
Rechtsanwalt Bendix Udo Vioff
Toni Kerstin de Ahna
Backhaus Hans Werner Bussinger
Stoll Edgar Ott
Silberstein Klaus Miedel
Backhaus Hans Werner Bussinger
Kusche Werner Berndt
Klett Kurt Weidner
Mutter Sass Ursula Diestel
Dame in der Bank Renate Küster
Anwalt Toni Berger
? Robert Dietl
? Ingrid Steeger
? Dagmar Tass
? Kurt Buecheler
Gefängnisdirektor Tilo von Berlepsch
Leni Rita Engelmann UNCREDITED
erster Richter Klaus Jepsen UNCREDITED
Polizeipräsident Günter Kieslich UNCREDITED
Staatsanwalt Heinz Kammer UNCREDITED

Buch

Manfred Bieler

Redaktion

Nicolaus Richter

Schnitt

Eva Strohmer

Regieassistenz

Hans Dieter Kehler

Szenenbild

Frank Hein

Kostüme

Barbara Bilabel
Reinhild Paul

Ton

Christian Moldt
Jürgen Meseck

Kamera

Jost Vacano
Peter Arnold

Produktionsleitung

Eike Hendrich

Regie

Rainer Wolffhardt

eine Produktion der

UFA Fernsehproduktion

hergestellt in den

Studios der Berliner Union-Film

im Auftrag des

ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 07.02.2014

E-Mail: krimiserien - at - hotmail.com | Die Krimihomepage 2000 - 2014 |  Konzeption/ Gestaltung/ Webmaster: Georg P.
Mithilfe (Scans aus alten Zeitschriften): Jakob Oberdacher, Mithilfe (Kritiken): Havi 17
Bitte keine Kopieranfragen!

Besucher seit dem 29.10.2009: Hit Counter by Digits