Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1971 | Ein Fall für Herrn Schmidt

Krimi-Fernsehspiele
1952-1989

Hauptseite

Filme nach Regisseuren

Bereits gesichtet

Filme nach Jahren

Filme alphabetisch

Gästebuch

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Fernsehspiele anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Forum

Ein Fall für Herrn Schmidt

Erstsendung (ZDF):
Dienstag, 21.12.1971, 21.00 Uhr

Regie:
Dr. Falk Harnack

Dauer:
83'59'', s/w

Inhalt
Herr Schmidt arbeitet für eine Privatdetektei, der ein anonymer Brief aus einem kleinen Provinznest zugesandt wurde. Darin wird berichtet, dass Bertram, ein 14jähriger Junge, verschwunden sei. Schmidt soll sich der Sache annehmen. Zunächst als Vertreter getarnt, versucht er im Dorf Ermittlungen anzustellen. Doch überall, wo er hinkommt, stößt er auf eine Mauer des Schweigens und der Ablehnung. Bertram, so stellt er fest, war Adoptivsohn des einflussreichen Bauern Schurek, vor dem die gesamte Dorfgemeinschaft Respekt hat. Diese Erfurcht ist es auch, die jedermann im Ort zu ihm halten lässt, obwohl allseits bekannt war, dass der Mann den Jungen geschunden und geschlagen hat. Der hartnäckige Herr Schmidt setzt alles daran, um Bertram zu finden und die Wahrheit aufzudecken...
Text: © GP, Die Krimihomepage
Kritik
Klaus Schwarzkopf spielt hier in einem beeindruckenden Krimidrama, das die Verbohrtheit der Leute und das autoritäre, hierarchische Dorfleben gut widerspiegelt. Neben dem "Tatort"-Ermittler, der hier als Privatdetektiv fungiert, beeindrucken vor allem Heinz Meier als geschundener Gastarbeiter und Martin Hirthe als einflussreicher Großbauer, vor dem alle Respekt haben. Auch Henning Schlüter als Pfarrer, der den Ermittler ehest möglich loswerden will, ist glaubhaft. Die Kriminalstory wird vordergründig für ein Soziogramm verwendet, das den Zuseher durchaus überzeugt. Gute Inszenierung des Routiners Falk Harnack, der realistisch zeigt, wie die gesamte Dorfgemeinschaft - einschließlich des Pfarrers - versucht, den Mantel des Schweigens über das Verschwinden zu hüllen. (GP, Krimihomepage, April 2017)
Funkuhr 3/1972, Seite 17: "[...] Das ist endlich 'Ein Fall für Herrn Schmidt', aber er nutzt diese moralische Chance nicht und liefert den Ausreißer wieder bei seinem rabiaten Pflegevater ab. Das ist in dürftigen Worten die Geschichte, die Wolfdietrich Schnurre erzählt - ein von Falk Harnack routiniert inszeniertes Anti-Detektiv-Stück von bitterer menschlicher Konsequenz."
Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Das Hamburger Abendblatt (21.12.1971) schrieb über Autor Wolfdietrich Schnurre: "Wolfdietrich Schnurre zeichnet die Figuren seiner Erzählungen erklärtermaßen nach der Maxime "Nicht der Erfolg entscheidet den Wert einer Tugend, sondern das Beispiel dessen, der ihr in seiner Unvollkommenheit nachstrebt". In allen Schnurre-Erzählungen überwiegt auch das Erlebte. Wörtlich ausgedrückt: "Wenn ich schreibe, versuche ich, mein bisschen Erfahrung an Verzweiflung, an Angst und Todesangst in Sprache umzusetzen." Wolfdietrich Schnurre will warnen, verändern und Anteil nehmen."
Der Autor verarbeitete die "Herr Schmidt"-Geschichte bereits 1957 in einem 67minütigen Hörspiel des NDR, das Fritz Schröder-Jahn inszenierte. Im Hörspiel sprach Siegfried Lowitz den Schmidt und Benno Sterzenbach den Schurek. Außerdem erschien im Reclam-Verlag die gleichnamige Romanfassung "Ein Fall für Herrn Schmidt".
Der Autor wollte in seinem bereits 1967 verfassten Fernsehspiel, das auf seiner Erzählung beruht, nicht so sehr einen Kriminalfall behandeln, sondern aufzeigen: Verbrechen gedeihen am ehesten dort, wo Misstrauen und Neid sich breit machen. - Wiederholt im ZDF-Nachtprogramm am Samstag, 20. Oktober 1973, 23.00 Uhr. Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: 13%, Zuschauerurteil: gut.

Stab

 

Besetzung  Aufnahmestab
Schmidt Klaus Schwarzkopf
Schurek Martin Hirthe
Frau Schurek Käthe Braun
Lene Gaby Dohm
Warnke Heinz Meier
Pfarrer Henning Schlüter
Haushälterin Ilse Künkele
Lehrer Werner Schumacher
Bertram Peter Henning
Wirt Otto Czarski
Serviererin Roswitha Krumm
Chef Heinz Theo Branding
Stationsvorsteher Dieter Wagner
Polizist Klaus Sonnenschein
Tochter Pia Hampl
? Sabine Körner
im Wirtshaus Artur Binder
Manfred Grote
Robert W. Schnell
Günter Lüdke
von Wolfdietrich Schnurre
Regieassistenz Robert Furch
Schnitt Reiner Hach
Ton Jürgen Meseck
Szenenbild Jürgen Kiebach
Kamera Karl Löb
Produktionsleitung Bruno Voges
Redaktion Werner St. Steinadler
Regie Falk Harnack
Hergestellt in den Studios der Berliner Union-Film
im Auftrag des ZDF

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 27.04.2017

E-Mail: krimiserien - at - hotmail.com | Die Krimihomepage 2000 - 2017

Besucher seit dem 29.10.2009: Hit Counter by Digits