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		Begnadigung |  
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			Erstsendung (ARD):Donnerstag, 
			27.06.1968, 20.15-21.45 Uhr
 | Regie: Otto Tausig
 | Dauer:88 Minuten
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		| Inhalt |  
		| Innsbruck 1928. Der jüdische Student Abraham Silberstern ist angeklagt, 
		seinen Vater bei einer Bergtour ermordet zu haben. Am Vorabend der 
		nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland muss sich 
		Silberstern nicht nur gegen den Mordverdacht sondern auch gegen die 
		Vorurteile der Geschworenen verteidigen. Um antisemitische Strömungen zu 
		unterdrücken, wird der Prozess gegen Silberstern in aller Schnelle 
		abgewickelt. Die Indizien sprechen gegen ihn, so wird er zu zehn Jahren 
		Zuchthaus wegen Totschlags verurteilt. Sein Tiroler Anwalt Dr. Pichler 
		ist von der Unschuld seines Mandanten überzeugt und beginnt auf eigene 
		Faust, Entlastungsmaterial zu sammeln. Doch die Regierung in Wien sperrt 
		sich aus politischen Gründen gegen eine Neuaufnahme des Prozesses ... (Text © 
        JO, Die Krimihomepage) |  
		| Kritik |  
		| Gong 29/1968, Seite 52: 
		"Neumann kann einen Krimi schreiben. Dort, wo er weltanschaulich wurde, 
		trug er etwas dick auf. So ist zu bezweifeln, ob Tirol anno 1928 schon 
		im Schatten Hitlers stand, der Pressionen auf alle ausübte, die ihm 
		nicht ins Dritte Reich folgen wollten. Der Bundeskanzler Dr. Seipel in 
		Wien, im Priesterrock dargestellt, war keineswegs ein Angsthase, der 
		sich vor Hitler fürchtete. Doch Satiriker nehmen es mit dem Milieu nie 
		ganz genau. Den Sohn des Ermordeten spielte Boris Mattern ziemlich 
		übertrieben, er flatterte nur so durch das Szenenbild. Otto Tausig 
		führte Regie, das heißt: er ließ so schnell spielen, dass Neumanns 
		manchmal nicht ganz glaubwürdige psychologische Charakterisierung der 
		Personen dem Zuschauer gar nicht so sehr auffiel. Ödön von Horvath hat 
		den österreichischen 'Frühnazismus' in mehreren Stücken glänzend 
		interpretiert. Robert Neumann hinkt nun nach, er kommt zu spät, denn von 
		Horvath war vor ihm da." |  
		| Zusätzliche Infos & 
		Hintergrundinfos |  
		| Titel möglicherweise 
		auch 'Die Begnadigung'. Der Wiener Autor Robert Neumann (72) liefert 
		hier sein erstes Originalfernsehspiel ab. Er hat die Affäre Silberstein 
		selbst miterlebt und sagt: "Ich möchte das Stück aber nicht als Krimi 
		missverstanden wissen! Es geht mir um die politische Ausdeutung." - 
		Wiederholt im ARD-Nachtprogramm am Freitag, 13. Februar 1970. 
		Sehbeteiligung bei der Erstausstrahlung: gut (30%), Zuschauerurteil: gut 
		(+4).Der 1922 in Wien 
		geborene Otto Tausig arbeitet als Schauspieler, Regisseur und 
		Drehbuchautor. Zuletzt war er 2010 in einer Folge der Reihe "Bloch" zu 
		sehen (Titel: Verfolgt), 2009 spielte er in der SOKO Donau/ SOKO 
		Wien-Episode "Die grauen Männer". Als Regisseur inszenierte er auch die 
		Molière-Stücke "Der Geizige" (1969), "Die Schule der Frauen" (1967) und 
		"Tartuffe" (1970) fürs Fernsehen.
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		| Stab |   |  
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				| Besetzung | Aufnahmestab |  
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        | Sprecher | Hans Jaray |  
        | Abraham 
		Silberstern | Boris Mattern |  
        | Dr. Pichler | Kurt Nachmann |  
        | Dr. 
		Valentin | Peter Eschberg |  
        | 
		Gerichtsvorsitzender | Karl Fochler |  
        | Staatsanwalt | Wolfgang Jarnach |  
        | Professor 
		Drexler | Robert Dietl |  
        | Kohn | Walter Bach |  
        | Gendarm 
		Kogler | Josef Hauser |  
        | Ein Zeuge | Max Grießer |  
        | Zacherl | Hanns Otto Ball |  
        | Berthold 
		Hofer | Werner Kreindl |  
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		Schalterbeamter | Kurt Weinzierl |  
        | Seppl | Franz Elkins |  
        | Alter 
		Wachtmeister | Hans Karl Friedrich |  
        | Sekretärin | Fritzi Seliger |  
        | Kanzler | Hans Walter Hirt |  
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		Justizminister | Peter Gerhard |  
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		Innenminister | Franz Stoß |  
        | Sektionschef | Egon von Jordan |  
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		Gefängnisdirektor | Hans Faber |  
        | Frau | G. Freiberg |  | 
	
        | Fernsehspiel von | Robert Neumann |  
        | Kamera | Dieter Naujeck |  
        | Szenenbild | Roman Weyl |  
        | Regie | Otto Tausig |  
        | eine 
		Produktion des | WDR |  |  |  |  |