Erstsendung (ZDF):
Mittwoch, 21.12.1966, 21.15-22.45 Uhr

Regie:
Karlheinz Bieber

Dauer:
96'08''

Paul Burgess, ein Student, lebte fünfzehn Jahre lang in dem Irrglauben, sein Vater sei tot. Nun erfährt er, dass er noch lebt. Sein Aufenthaltsort ist wenig erfreulich: das Gefängnis. Rees Mathry, so der Name des Erzeugers, hat angeblich einen Mord begangen und wurde deshalb zu lebenslanger Haft verurteilt. Allen Widerständen zum Trotz versucht Paul nun, die Unschuld seines Vaters zu beweisen. Während ihm die Bibliothekarin Lena eine große seelische Stütze ist, erfährt er von seiner Mutter nur wenig. Diese versucht sich nur irgendwie zu rechtfertigen, warum sie schwieg. Eine Spur führt zu Louise Burt, deren Aussage Pauls Vater hinter Gitter brachte. Sie glaubte damals in ihm den Mörder von Mona Spurling erkannt zu haben. Die Ermittlungen gehen hart an Pauls Nieren. Ohne einen Groschen in der Tasche landet er dabei sogar im Obdachlosenasyl. Dann aber erhält er Hilfe von der Zeitung "Courir" und es kommt zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens. Ist Rees Mahtry vielleicht bald ein freier Mann? Und wer ist der wahre Täter? (Text: © GP, Die Krimihomepage)

Von der TV-Presse jener Zeit ab 16 empfohlen. Man schrieb damals: "Der Roman [...] der diesem Fernsehspiel zugrunde liegt, stellt jeden Krimi in den Schatten". Eine Kritik, der man sich anschließen kann. Ein sehr gelungener, spannender Film rund um einen Mann, der auf Tätersuche geht und dabei sogar sozial abrutscht. Mehrere Faktoren tragen zum Gelingen bei: die gesamte Atmosphäre, die Inszenierung und die schauspielerischen Qualitäten. Man hat das Gefühl, hier einen großen Kinofilm vor sich zu haben und nicht "nur" ein Fernsehspiel. Alles wurde auf Film gebannt, die zahlreichen Außenaufnahmen und Außendrehs entstanden alle in England, was für ein schönes britisches Flair sorgt. Die Innendekorationen sind stilecht und detailverliebt, hier hat man keine Minute das Gefühl im Studio zu sein. Fritz Wepper spielt den jungen Mann, der seinem Vater helfen will und rekonstruiert, was wirklich geschehen ist, vorzüglich, Max Eckard imponiert mit seiner imposanten, sonorigen Stimme ebenso wie mit seiner großen Schauspielkunst (Dennoch hat man das Gefühl, hier Tim Frazer aus den gleichnamigen Durbridge-Krimis vor sich zu haben). Auch die anderen Rollen sind durchwegs gut besetzt, die Musik von Raimund Rosenberger ist stimmig und gelungen. Insgesamt ein Film, der sicher auch auf der Leinwand großen Erfolg gehabt hätte und hinter dem sich so mancher Märchenkinokrimi jener Jahre weit verstecken muss. (Kritik: © GP, Die Krimihomepage, Mai 2013)

Die Romane des schottischen Arztes Archibald Joseph Cronin (1896-1981) avancierten fast alle zu Welterfolgen. Viele davon wurden verfilmt, unter anderem entstand auch der Film "Ich suche dich" von 1955 mit O. W. Fischer auf der Grundlage einer Geschichte Cronins.
Der Fernsehfilm, zu dem Jürgen Gütt ("Tod nach Mitternacht") das Drehbuch schrieb, basiert auf dem 1953 entstandenen Roman "Beyond This Place" (Hinter diesen Mauern).