Die Krimihomepage | Das deutschsprachige Fernsehkriminalspiel | 1966 | Der Mann, der sich Abel nannte

Krimi-Fernsehspiele
1952-1989

Hauptseite

Filme nach Regisseuren

Bereits gesichtet

Filme nach Jahren

Filme alphabetisch

Gästebuch

Kriminalistisches

Deutschsprachige Krimiserien

Francis Durbridge Homepage

Nichtkriminalistisches

TV Serien anderer Genres

Fernsehspiele anderer Genres

Sonstiges

Aufsätze & Co.

Kontakt

Forum

Der Mann, der sich Abel nannte

Erstsendung (ZDF):
Freitag, 03.06.1966, 20.00-21.15 Uhr

Regie:
Ludwig Cremer

Dauer:
75'43'', s/w

Inhalt

Rudolf Iwanowitsch Abel ist ein sowjetischer Meisterspion. Am Morgen des 10.02.1962 wird er auf der Glienecker Brücke in Berlin gegen den über Russland abgeschossenen U-2-Piloten Francis Gary Powers ausgetauscht. Noch 1957 wollten die Amerikaner den Russen auf dem elektrischen Stuhl hinrichten. In einer Rückblende wird erzählt, wie Abel in Nord- und Mittelamerika das sowjetische Agentennetz leitet und wie er als armer Maler getarnt in einer verkommenen New Yorker Mansarde haust. Diese ist das Hauptquartier, in dem Abel geheime Befehle aus der UdSSR empfängt und von dem aus er Mikrofilme in das sozialistische Russland schleust. Alles geht gut, bis er eines Tages von einem seiner Mitarbeiter an die Amerikaner verraten wird... (Text © GP, Die Krimihomepage)

Kritik

Das dokumentarische Fernsehspiel wurde damals ab 16 Jahren empfohlen.
Die Krimihomepage meint: "Spannende Spionagegeschichte mit sehr guten Darstellern und einer gelungenen Inszenierung Ludwig Cremers. Die Geschichte hätte auch gut in die ebenfalls von Helmut Ringelmann produzierte Serie 'Die fünfte Kolonne' gepasst. Passende Musik von Hans-Martin Majewski. Carl Raddatz und auch Rolf Boysen spielen sehr glaubwürdig. Ausgezeichnete Besetzung bis in die kleinsten Rollen. Durch den Off-Kommentar von Reinhard Glemnitz, der auch in einer kleinen Rolle zu sehen ist, erhält der Film seinen für damals so typischen Doku-Touch."
© GP, Jänner 2019
Das Hamburger Abendblatt schrieb am 04.06.1966: "Das Dokumentarspiel, das den Fall des russischen Meisterspions Rudolf Abel durchleuchten wollte, musste sich weitgehend mit landläufigen Klischees über das gefährliche Leben der Agenten begnügen. Wer dieser sogenannte Oberst Abel, der auch unter vielen anderen Namen neun Jahre lang in den USA aufgetreten ist, wirklich war, scheint nach den Ermittlungen des Autorengespanns Maria Matray und Answald Krüger noch keineswegs ergründet worden zu sein. Ludwig Cremer hat das Spiel trotz der mangelhaften Dokumentation dank guter Darsteller immerhin zu einer spannenden Story zurechtgeknetet. Carl Raddatz, Rolf Boysen und Ida Krottendorf haben ihn neben vielen anderen Mitwirkenden nach Kräften dabei unterstützt. Raddatz wird man nun hoffentlich häufiger auf dem Bildschirm sehen."

Zusätzliche Infos & Hintergrundinfos

Kinoschauspieler Carl Raddatz übernahm mit der Rolle des sowjetischen Meisterspions erstmals eine Rolle in einem Fernsehfilm. Der Film wurde in der Sendereihe "Die großen Spione" gezeigt. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in den USA (New York), in Paris und in Berlin (Glienecker Brücke) sowie in München.
Im Vorspann, in dem der Titel ohne Komma steht (also: "Der Mann der sich Abel nannte"), wird der Film als "Dokumentarspiel" bezeichnet.
Das Hamburger Abendblatt (31.12.1965) berichtete über den Hauptdarsteller und den Film unter dem Titel "Carl Raddatz gibt sein Fernseh-Debüt" folgendes: "Jahrelang arbeitete Oberst Abel, der später gegen den U-2-Flieger Powers ausgetauscht wurde und der heute in Mitteldeutschland lebt, als Chef des sowjetischen Spionagedienstes in den USA. Die Amerikaner kamen ihm auf die Spur, als ihn sein engster Mitarbeiter, Haynanen, verriet. Trotz dieses Verrates war die Jagd auf Abel nicht einfach, da selbst Hayhanen keine Ahnung hatte, wo und unter welchem Namen Abel lebte. Seine Tarnung war meisterhaft. Zuletzt nannte er sich Emil Goldfuß und arbeitete als bescheidener Kunstmaler anspruchslos und unauffällig in New York. In seiner Wohnung fand man später ein ganzes Arsenal von feinmechanischen Meisterstücken: ausgehöhlte Schrauben, Manschettenknöpfe, Krawattennadeln und Drehbleistifte, in denen Mikronachrichten für Kuriere versteckt wurden.
"Genauso habe ich mir meinen Start im Fernsehen immer gewünscht: eine interessante, schillernde und vielseitige Figur, ein spannendes, gutes Stück", erzählt Carl Raddatz begeistert bei einem Besuch in seinem gemütlichen Haus, seitab vom Berliner Stadtgetriebe.
Carl Raddatz, einst vielbeschäftigter Filmmime, mittlerweile Staatsschauspieler geworden und heute einer der Großen an Barlogs Berliner Bühnen, war bisher nur in ein paar alten Spielfilmen und in einer Übertragung der "Pariser Komödie" aus dem Schloßparktheater auf der Mattscheibe zu sehen. Daß sein Fernseh-Debüt erst so spät stattfindet, liegt in erster Linie wohl an seiner Theater-Vollbeschäftigung.
Die Dreharbeiten führten Carl Raddatz, er ist ein ehemaliger Schüler von Willy Birgel, nach Aufnahmen in München und Paris auch an jenen Ort zurück, wo er vor einem Jahr als "Hauptmann von Köpenick" mit dem Barlog-Ensemble einen ganz großen Erfolg hatte und von diesem zehntägigen Gastspiel die tiefsten und schönsten Eindrücke seiner Schauspielerlaufbahn mitbrachte: New York.
Sein zweiter New-York-Aufenthalt bestand nur aus drei schweren, arbeitsreichen Tagen: Regisseur Ludwig Cremer drehte ohne Polizei- und Gewerkschaftsgenehmigung in der U-Bahn, in Brooklyn und vor dem Hotel Lathan, wo Oberst Abel einst vom FBI verhaftet wurde, die letzten Szenen für dieses Fernsehspiel.
Leider wird Carl Raddatz, auch in Zukunft nicht allzu oft auf dem. Bildschirm erscheinen. Von der Doppelbelastung - tagsüber Fernsehen, abends Theater - hält er nicht viel. "Dann ist die Konzentration überfordert, und eine Rolle wird darunter leiden. Aber ein, zwei Stücke im Jahr werde ich schon machen. Ich hatte an meiner ersten Fernseharbeit außerordentlichen Spaß."
Mit einer kleinen Einschränkung allerdings: Das heutige Tempo ist schon sehr entnervend und geht auf die Substanz. Meine Lehrbubenzeit war bei der Ufa. Unser damaliges Wochenpensum ist heute ein Tagespensum ..."
Am Ende wird Abel gegen den US-Agenten Powers an der Glienicker Brücke ausgetauscht. Dessen Schicksal wurde in dem Spionagedokumentarspiel "Die U2-Affäre" (ZDF 1970) erzählt.

Stab

 

Besetzung Aufnahmestab
Abel Carl Raddatz
Hayhanen Rolf Boysen
Hanna Ida Krottendorf
Major Howard Heinz Weiss
Captain Macintosh Harry Riebauer
Captain O'Brian Herbert Mensching
Remisoff Ernst Fritz Fürbringer
Jones Reinhard Glemnitz
Bancroft Paul Glawion
Pittaluga Otto Stern
Stanley Wood Alexander von Rosen
Sylvia Almut Eggert
Richter Byers Hans Leibelt
Verteidiger Hans Korte
Staatsanwalt Tompkins Herbert Fleischmann
Barlow Lutz Moik
Zeitungskioskbesitzer Jean-Pierre Zola [uncredited]
Gerichtssprecher Hannes Kaetner [uncredited]
? Harry Raymon [uncredited]
? Fred Klaus [uncredited]
? Johannes Buzalski [uncredited]
Off-Sprecher Reinhard Glemnitz [uncredited]
Buch Maria Matray
Answald Krüger
Kamera Georg Krause
Schnitt Ira Oberberg
Kostüme Ingeborg Ege-Grützner [als Inge Ege-Grützner]
Masken Fritz Seyfried
Aufnahmeleitung Dieter Schönemann
Regieassistenz Ilona Juranyi
Musik Hans-Martin Majewski
Szenenbild Willi Schatz
Produktionsleitung Jörg Zorer
Regie Ludwig Cremer
eine Produktion der Intertel GmbH München
Gesamtleitung Helmut Ringelmann [uncredited]
hergestellt im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens

Diese Seite wurde zuletzt bearbeitet am: 21.01.2019

E-Mail: krimiserien - at - hotmail.com | Die Krimihomepage 2000 - 2020 |  Konzeption/ Gestaltung/ Webmaster: Georg P.
Mithilfe (Scans aus alten Zeitschriften): Jakob Oberdacher

Die Krimihomepage